2 Corinthians 1:20

In Ihm ist das Ja

2Kor 1:18. Gott ist treu! Das steht im Gegensatz zu aller Untreue und Unbeständigkeit, die Paulus vorgeworfen wurde. Er sagt nicht: „Ich bin treu“; dieses Urteil überlässt er Gott. Er weiß, dass Gott in allem, was Er gesagt hat, treu ist. Gott ist nicht jemand, der mal dies und mal das sagt. Das, was Er sagt, ist nicht unsicher. Er ändert seine Absichten nicht! Du kannst dich darauf verlassen, dass Er tut, was Er gesagt hat.

2Kor 1:19. Paulus hatte das durch seine Einstellung, durch sein Verhalten und durch sein Reden deutlich unterstrichen. Was er den Korinthern durch das Wort des Evangeliums mitgeteilt hatte, zeugte davon. Er hatte ihnen keine zweifelhaften Dinge verkündigt. Glasklar hatte er ihnen das Evangelium vorgestellt, und zwar auf eine Weise, die nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig ließ. Wie hätte das auch anders sein können: Der Inhalt seiner Predigt war ja „der Sohn Gottes, Jesus Christus“. Indem er diesen Namen nennt, berührt er den Kern des Evangeliums und zugleich das Zentrum aller Pläne Gottes. Bei Gott dreht sich alles um die Ehre und die Verherrlichung des Herrn Jesus. Davon musst du immer mehr durchdrungen werden, wie auch Paulus davon zutiefst durchdrungen war, sodass es seinen Lebensweg bestimmte.

In den verschiedenen Namen des Herrn Jesus siehst du seine Herrlichkeit. In dem Namen „Sohn Gottes“ liegt der Nachdruck auf seiner ewigen Gottheit. Er ist der ewige Sohn. In dem Namen „Jesus“ kommt seine Erniedrigung zum Ausdruck. Diesen Namen erhielt Er, nachdem Er als Mensch auf die Erde gekommen war, um das Erlösungswerk zu vollbringen. Der Name „Christus“ bedeutet „Gesalbter“. Hierbei kannst du daran denken, dass Er alle Ratschlüsse Gottes erfüllen wird. Wenn du Ihn so betrachtest, kannst du dir doch nicht vorstellen, dass du nur so ein bisschen herumredest und nach deinen eigenen Plänen vor dich hin arbeitest, oder? Dann gibt es nur einen Wunsch: in deinem Reden und Verhalten zu zeigen, dass Christus Jesus dir alles bedeutet. Dann werden immer mehr Unsicherheiten aus deinem Leben verschwinden. Das ist natürlich ein Prozess, das geschieht nicht von einem Tag auf den anderen. Du wirst merken, dass du nach einer gewissen Zeit in deinen Gefühlen nicht mehr so schwankst. Du weißt zwar, dass in Christus alles „Ja und Amen“ ist, erlebst das aber nicht immer so. Deshalb solltest du dich am besten mit den Dingen beschäftigen, die fest und sicher sind. Daran kannst du dich aufrichten. So wird es uns hier vorgestellt.

2Kor 1:20. Sehr oft, wenn Paulus ganz praktische Dinge behandelt, verbindet er sie direkt mit dem Herrn Jesus. Ein Beispiel dafür findest du in 2. Korinther 8 und 9. Dort geht es ihm darum, dass Gläubige anderen, die Mangel leiden, Geld spenden. Er tut das jedoch nicht, ohne dabei auch den Herrn Jesus und Gott vorzustellen (2Kor 8:9; 2Kor 9:15). Jedes Mal, wenn er etwas ganz Alltägliches behandelt, zeigt er, wie es bei dem Herrn Jesus und bei Gott ist. So ist es auch hier. Wenn es um seinen Dienst geht, zeigt er, dass dieser mit den unwandelbaren Verheißungen Gottes in Verbindung steht. Was er den Gläubigen vorstellt, der Inhalt seiner Predigt, ist fest, weil es um Gott und um den Herrn Jesus geht.

Gott wird alle seine Verheißungen im Herrn Jesus erfüllen. Ob es nun um Israel geht oder um die Versammlung, Gott lässt nichts unerfüllt. Im Alten Testament findest du viele Dinge, die Israel verheißen sind. Heute sieht es noch gar nicht so aus, als würden alle diese Verheißungen in Erfüllung gehen. Und wenn es von diesem widerspenstigen Volk abhinge, würde auch nichts daraus werden. Doch der Herr Jesus wird Israel in den Besitz all der Segnungen bringen, die Gott seinem Volk verheißen hat. Er kann und wird das tun, weil Er am Kreuz gestorben ist und die Schuld des bußfertigen Volkes weggetan hat. Wenn Er wiederkommt, wird Er zunächst alle Gottlosen aus dem Volk ausrotten. Wenn das geschehen ist, werden nur gläubige Israeliten übrig geblieben sein, das bußfertige Volk, das seine Schuld vor Gott bekannt hat. Sie bilden das Volk, dessen König der Herr Jesus sein wird. Das ist das Volk, das alle Segnungen, die Gott dem Volk verheißen hat, während der 1000-jährigen Regierung des Herrn Jesus auf der Erde empfangen wird.

Es gibt auch Verheißungen, die Gott in Bezug auf die Versammlung gegeben hat. Auch diese wird Gott durch den Herrn Jesus erfüllen. Diese Erfüllung wird nicht wie bei Israel auf der Erde stattfinden, sondern im Himmel. Er wird alles sicher und gewiss zu einem guten Ende führen. Das ist das „Amen“ in 2Kor 1:20. Wenn Gott oder der Herr Jesus „Amen“ sagt, bedeutet das, „dass es so ist und so sein wird“. Es betont die absolute Sicherheit dessen, was gesagt oder verheißen wird. Der Herr Jesus hat in seinem Leben immer Gott verherrlicht, und Er wird das in alle Ewigkeit tun. Das große Wunder ist, dass Er Gott auch durch uns verherrlichen wird, die wir früher verlorene Sünder waren. Ist es nicht ein großes Wunder, dass du und ich errettet sind und nun zur Versammlung gehören dürfen? Das ist durch das Werk des Herrn Jesus möglich geworden. Und alles, was der Herr Jesus auf der Erde getan hat und was Er im Himmel tun wird, war und ist immer zur Herrlichkeit Gottes. Auch die Ergebnisse seines Werkes sind zur Herrlichkeit Gottes.

2Kor 1:21. Aber Gott hat noch mehr in Bezug auf uns getan. Er hat uns in Christus befestigt, d. h. Er hat uns fest mit Christus verbunden – eine Verbindung, die unlösbar ist. Wenn Gott Christus sieht, sieht Er uns. Aber Er hat noch mehr getan. Er hat uns auch mit dem Heiligen Geist gesalbt, so wie Er das auch bei dem Herrn Jesus getan hat. Bei uns geschah das, nachdem wir von unseren Sünden erlöst worden waren, wohingegen es bei dem Herrn Jesus unmittelbar bei seiner Taufe geschehen konnte (Mt 3:16; Apg 10:38) – also zu Beginn seines öffentlichen Auftretens –, weil Er vollkommen war. Diese Salbung macht deutlich, dass wir einen besonderen Platz im Herzen Gottes haben. Im Alten Testament wurden Könige, Priester und Propheten mit Öl gesalbt. Durch diese Salbung wurden sie für ihren Dienst geweiht; sie gab ihnen diesen besonderen Platz im Volk Gottes; dadurch wussten sie, dass Gott sie für diesen Platz auserwählt hatte. Dasselbe gilt für dich. Du bist, nachdem du geglaubt hast, mit dem Heiligen Geist gesalbt worden (1Joh 2:20; 27). Dadurch hat Gott dich für sich selbst und seinen Dienst abgesondert. Der Heilige Geist macht dir das auch bewusst.

2Kor 1:22. Du bist auch mit dem Heiligen Geist versiegelt. Das bedeutet, dass du sein Eigentum bist. Er hat ein Recht auf dich, du gehörst Ihm. Hier hast du die Sicherheit, dass der Teufel und seine Engel nichts mehr über dich zu sagen haben. Zum Schluss wird der Heilige Geist, der in unser Herz gegeben ist, das „Unterpfand“ genannt. Das zeigt uns zwei Dinge. Erstens zeigt ein Unterpfand, dass du noch nicht im vollen Besitz der Sache bist. Du wartest noch auf die Erfüllung. Aber zweitens ist dieses Unterpfand gewissermaßen ein Vorschuss auf die Erfüllung. Du kannst dich jetzt schon daran erfreuen. In Kapitel 5 liest du von demselben Unterpfand (2Kor 5:5). Dort geht es um das Verlangen nach dem Haus, das Gott im Himmel für uns bereitet hat. Hier geht es um den Genuss an den Verheißungen, die Gott gegeben hat. Daran darfst und kannst du dich jetzt schon erfreuen, weil der Heilige Geist dir ins Herz gegeben ist. Das Herz ist das Zentrum deines Lebens und Erlebens. Die Dinge, an denen du dich erfreuen kannst, sollen sich in deinem Leben auswirken, in allem, was du tust und sagst. Verleiht das deinem so genannten Alltagsleben nicht einen großen Glanz?

2Kor 1:23. Der wahre Grund, warum Paulus noch nicht nach Korinth gekommen war, war Liebe. Alle Beschuldigungen wegen der Änderung seines Reiseplans waren falsch, und er wies sie entschlossen zurück. Gott war sein Zeuge!

Wenn er nach Korinth gekommen wäre, als es dort in geistlicher Hinsicht noch viel zu beanstanden gab, hätte er ihnen gegenüber streng auftreten müssen. Er hätte sie entschieden zur Rede stellen müssen. Das wollte er ihnen ersparen. Er hatte abgewartet, bis sie auf seinen ersten Brief hin davon überzeugt waren, dass es tatsächlich Dinge bei ihnen gab, die nicht in Ordnung waren.

2Kor 1:24. Die Haltung, die er gegenüber den Korinthern einnimmt, sieht aus wie ein Herrschen über ihren Glauben. Aber das ist es nicht. Kein Apostel, auch nicht Paulus, wollte sich je zwischen den Gläubigen und Gott stellen. Nie darf ein Mensch, wie hochbegabt er auch sein mag, zwischen dir und Gott stehen. Wenn du noch jung im Glauben bist, läufst du Gefahr, dein Glaubensleben nach dem Vorbild von Christen auszurichten, die dir sehr gefallen. Das ist an sich nicht so schlimm, wenn du nur dafür sorgst, dass du selbst in eine gute persönliche Beziehung zum Herrn Jesus kommst oder darin bleibst. Sonst läufst du Gefahr, dass du deinem Vorbild alles nachmachst, ohne mit dem Herrn Jesus darüber gesprochen zu haben. Lot war jemand, der sich in seinem Glaubensleben völlig auf Abraham stützte. Abraham war zwar ein großer Gläubiger, aber er war kein vollkommenes Vorbild. Es gibt keinen Menschen, der ein vollkommenes Vorbild wäre. Lass dich in deinem Glaubensleben nicht von anderen beherrschen, und herrsche auch selbst nicht über den Glauben anderer.

Paulus wollte nicht herrschen, sondern daran mitwirken, dass die Korinther wieder wirklich glücklich sein konnten. Sünde in der Versammlung macht niemand glücklich. Erst wenn die Sünde weggetan ist, gibt es wieder Freude. Deshalb hatte er ihnen geschrieben und nicht, um über sie zu herrschen. Sie standen ja durch den Glauben. Das bedeutet, dass sie auf Gott und nicht auf Menschen ausgerichtet waren.

Lies noch einmal 2. Korinther 1,18–24.

Frage oder Aufgabe: Danke Gott für alle Sicherheiten, die du in Ihm und in dem Herrn Jesus erhalten hast. Nenne diese Sicherheiten mit Namen.

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