2 Corinthians 8:18-21

Diakone

Nach allem, was Paulus bisher über das Geben gesagt hat, ist jetzt eine wichtige Frage zu beantworten: Wer sind die Menschen, die dafür sorgen, dass das Geld (und zwar das ganze Geld, nicht nur ein Teil davon) auch am richtigen Bestimmungsort ankommt?

Es ist berechtigt, dass auf ihre Zuverlässigkeit geachtet wird. Wenn du (viel) Geld gegeben hast, wird es dir sicher nicht egal sein, ob es auch seinen Bestimmungsort erreicht. Die Personen, die die Gaben der Korinther abholen und sie nach Jerusalem mitnehmen sollen, werden ihnen von Paulus vorgestellt. Er tut das, um nicht den Anschein zu erwecken, er suche seinen eigenen Vorteil. Er tut es auch, um den Korinthern zu zeigen, dass mit ihrem Geld sorgfältig umgegangen wird. Das ist ein Stück Verantwortung, das er gern übernimmt. Diese Art der Kontrolle ist notwendig, auch heute noch. In der Versammlung Gottes wird immer noch Geld gesammelt, meist am ersten Tag der Woche, dem Sonntag (1Kor 16:2).

Die Versammlung hat Brüder bestimmt, die für das gesammelte Geld Sorge tragen. Sie werden auch „Diakone“ genannt. Das sollten immer mehrere und nicht nur ein Bruder sein. Wenn sich alles Geld in der Hand eines Bruders befindet, ist die Gefahr des Missbrauchs viel größer, als wenn sich zwei oder drei Brüder damit beschäftigen. Es braucht überhaupt keine Absicht dahinter zu stecken. Es könnte zum Beispiel ohne weiteres passieren, dass der Bruder, der das Geld verwaltet, gerade mal Geld für einen privaten Kauf braucht. Er hat das Geld nicht im Haus, die Bank hat schon geschlossen, und eine Scheckkarte hat er nicht. Was er im Haus hat, ist der Geldbetrag der Kollekte vom vergangenen Sonntag. Nun, dann leiht er es sich eben mal aus, natürlich mit der Absicht, den Betrag wieder zurückzulegen. Durch unvorhergesehene Umstände wird das aufgeschoben. Inzwischen entstehen finanzielle Probleme. Du verstehst sicher gut, dass ein Bruder, der das Geld allein verwaltet, eine solche Stellung leicht missbrauchen kann. Ich habe mir dieses Beispiel nicht ausgedacht. Es hat sich in der Praxis wirklich so ereignet. Daher wird jeder Bruder, den man gebeten hat, diese Aufgabe zu übernehmen, Wert darauf legen, sie gemeinsam mit anderen zu tun und von wieder anderen kontrolliert zu werden.

2Kor 8:16-17. Was sind das für Brüder, die einen solchen Dienst tun können? In diesem Abschnitt werden dir drei Brüder vorgestellt. Der erste ist Titus. Von ihm kannst du Folgendes lernen: Titus wusste sich mit den Gläubigen in Korinth verbunden. In 2Kor 8:6 hast du gelesen, dass Paulus ihn ermuntert hatte, nach Korinth zu gehen. Hier liest du, dass Gott es ihm ins Herz gegeben hatte, sodass er die Ermunterung durch Paulus eigentlich gar nicht brauchte. Paulus unterstreicht damit, dass Titus nicht eine Art „Laufbursche“ für ihn war, als ob er Titus beeinflusst hätte zu gehen, sondern dass Titus aus eigenem Antrieb gegangen war. Sie konnten Paulus also nicht beschuldigen, dass er mit Hilfe von Titus auf gerissene Art seinen eigenen Vorteil suchte.

2Kor 8:18-19. Dann wird noch ein Bruder erwähnt. Paulus nennt seinen Namen nicht, wohl aber seine Qualitäten. Daraus kannst du lernen, dass ein Bruder, der die Verantwortung für das Geld der Gläubigen trägt, jemand von gutem Ruf sein muss. In Apostelgeschichte 6 und 1. Timotheus 3 wird ebenfalls über die Qualitäten gesprochen, die solche Brüder besitzen müssen (Apg 6:3; 1Tim 3:8-13).

Diesem Bruder gibt Paulus ein gutes Zeugnis (2Kor 8:18). Er hat sich im Evangelium bewährt. Überall weiß man davon, dass er ein Herz für die Verlorenen hat und sie in ihrem Elend aufsucht, um sie mit der Gnade Gottes bekannt zu machen. So jemand kann von den Versammlungen ausersehen werden, um eine andere Art von Gnade in eine andere Art von Elend zu bringen. Das Geben wird in 2Kor 8:19 erneut „Gnade“ genannt. Sie war bestimmt für das materielle Elend, in dem sich die Gläubigen in Jerusalem befanden. Dieser Bruder sollte ebenfalls mitreisen.

2Kor 8:20. Dadurch sollte nochmals deutlich werden, dass es Paulus bei diesem Dienst nur um die Herrlichkeit des Herrn ging. Darum ging es Paulus immer, mit welchem Dienst er auch beschäftigt war. Das darf auch dir bei allem, was du tust, immer vor Augen stehen. Und dadurch, dass sie diesen Bruder mitnehmen, wird auch deutlich, dass Paulus alles tut, um zu verhindern, dass er verdächtigt werden kann, wenn er mit so viel Geld reist.

2Kor 8:21. Es ging ihm nicht nur darum, dem Herrn gegenüber ehrlich zu sein, sondern auch den Menschen gegenüber. Er wusste gut, dass der Herr ihn durch und durch kannte und er vor Ihm nichts verbergen konnte. Entsprechend lebte er auch. Dem Herrn gegenüber ehrlich zu sein hilft dir, richtige Entscheidungen zu treffen. Aber es geht um mehr. Du hast auch mit den Menschen um dich herum zu tun. Paulus ist nicht so hochmütig zu sagen: „Ich habe nur mit dem Herrn zu tun. Der Herr weiß, wie ich bin, und sonst habe ich mit niemand etwas zu tun.“ Nein, er rechnet bewusst damit, was Menschen über ihn denken könnten. Er setzt alles daran, um vor allen Menschen ehrlich dazustehen und es auch zu sein! Es wird natürlich immer Menschen geben, die weiterhin Schlechtes denken und reden, aber das sollte dich nicht davon abhalten, alles dir Mögliche zu tun, um ihnen jedes Argument aus der Hand zu nehmen, mit dem sie dich der Unehrlichkeit beschuldigen könnten.

2Kor 8:22. Hier wird ein dritter Bruder erwähnt, der mitgeht, um das Geld abzuholen. Das ist ein Bruder, der vom Apostel „oft in vielen Stücken erprobt“ worden war. Er hatte sich in allerlei Aufträgen, die er bekommen hatte, als sehr eifrig erwiesen. Es war also kein Neuling, kein Unerfahrener, der diesen wichtigen Auftrag bekam. Auch heute ist es gut, wenn jemand, bevor ihm von den Gläubigen die Verantwortung in finanziellen Dingen übertragen wird, bewiesen hat, dass er eine solche Aufgabe bewältigen kann. Dieser dritte von Paulus erwähnte Bruder war noch eifriger in dieser Sache, weil er den Korinthern vertraute, dass sie ihn gut empfangen würden. Ein Auftrag kann viel einfacher werden, wenn positiv darauf reagiert wird.

2Kor 8:23. In diesem Vers erwähnt Paulus nochmals die drei Brüder, die er in den vorhergehenden Versen vorgestellt hat, und fügt noch etwas hinzu. Mit Titus hatte er einen gemeinsamen Anteil an der Arbeit unter den Korinthern. Die beiden anderen Brüder (schon in den 2Kor 8:18; 22 erwähnt) kommen im Namen der Versammlungen und bekommen den besonderen Titel „Christi Herrlichkeit“. Diese beiden Brüder strahlen in diesem rein materiellen Dienst die Herrlichkeit Christi aus. Das gibt uns einen großartigen Eindruck von der Anerkennung, die dieser Dienst in den Augen Gottes findet. Kann es dann für die Korinther noch schwierig sein, diese drei Brüder würdig aufzunehmen? Solchen Menschen vertraut man das angesparte Geld gern an.

2Kor 8:24. Paulus macht die anderen Versammlungen zu Zuschauern im Blick auf das Verhalten der Korinther. Die anderen Versammlungen hatten schon viel gegeben. Konnten die Korinther da zurückstehen? Durch ihren Beitrag sollten sie den Beweis ihrer Liebe erbringen. Die Liebe sollte empfunden werden. Schließlich sollten sie durch ihren wohlwollenden Empfang der Brüder Paulus nicht blamieren. Er hatte sie anderen Versammlungen gegenüber immer gelobt. Stell dir vor, dass sich davon nun nichts als wahr erwiesen hätte. Paulus zählte darauf, dass sie reagieren würden, wie er es erwartete. Gilt das auch für dich?

Lies noch einmal 2. Korinther 8,16–24.

Frage oder Aufgabe: Welche Qualitäten muss ein Bruder haben, um eine Aufgabe als Diakon ausüben zu können?

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