2 Corinthians 9:10

Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe

2Kor 9:8. Paulus kann nicht genug davon bekommen, Argumente anzuführen, die die Korinther auf eine gute Weise zum Geben bewegen sollen. Alle seine Argumente stellen das „Geben“ in ein göttliches Licht. Es geht nicht um grobe Geldschneiderei. Es geht um ein unglaubliches Vorrecht, mit dem besondere Segnungen verbunden sind. Du hast es mit einem mächtigen Gott zu tun.

Willst du ein fröhlicher Geber sein? Gott ist auf machtvolle Weise in der Lage, dir zu geben, was du dafür brauchst. Nicht nur etwas, sondern im Überfluss. Achte einmal auf diese Wörter in 2Kor 9:8: „jede, in allem, allezeit, alle, jedem“. Spricht daraus nicht ein großer Überfluss?

Gibt Gott dir also auch viel Geld? Das ist möglich, aber es muss nicht sein. Er gibt dir „jede Gnade … überströmend“. Das ist es, was du zunächst brauchst, denn damit beginnt das Geben. Beim Geben kommt es in erster Linie auf die Gesinnung deines Herzens an und danach auf das Tun deiner Hand. Er gibt „alle Genüge“, nicht damit du schöne Dinge für dich selbst tust (obwohl du dir natürlich auch mal etwas Schönes kaufen kannst), sondern damit du „überströmend [bist] zu jedem guten Werk“. In 1. Timotheus 6 kannst du lesen, dass Gott uns alles reichlich darreicht zum Genuss (1Tim 6:17). Aber dazu gehört sofort der Auftrag: „Gutes zu tun, reich zu sein an guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam“. Geht es noch deutlicher? Ein Christ genießt das Geben. Hudson Taylor, der Mann, der ein großes Missionswerk in China ins Leben gerufen hat, sagte einmal: „Meine Erfahrung war, dass, je mehr ich an andere verschenkte, meine Seele umso mehr mit Glück und Segen gefüllt wurde.“

2Kor 9:9. Dieser Vers ist ein Zitat aus Psalm 112 (Ps 112:9). Da werden einige Kennzeichen eines gottesfürchtigen Menschen angeführt. Dazu gehört es auch, den Armen zu geben. Gott gibt dir bestimmte Mittel, damit du, indem du sie weitergibst, zeigen kannst, dass du gottesfürchtig bist. Was du ausstreust und den Armen gibst, ist nicht verloren. Gott betrachtet es als „Gerechtigkeit“, das ist eine gerechte Tat, deren Wert bis in Ewigkeit bleibt. Das ist nicht gering!

2Kor 9:10. Wieder folgt der Vergleich mit dem Sämann, wie in 2Kor 9:6, aber es folgt eine andere Anwendung. In 2Kor 9:6 hast du gesehen, dass du keine große Ernte erwarten kannst, wenn du sparsam säst. Was du erntest, ist von der Menge abhängig, die du säst. Hier ist die Lektion, dass Gott dir irdischen Besitz in erster Linie gibt, damit du austeilst, und danach gibt Er, was zum Leben nötig ist. Zuerst gibt Er Samen, danach Brot zur Nahrung. Es geht hier also um die Reihenfolge, in der du mit deinem Besitz und deinem Geld umgehst. Zuerst geben und dann selbst davon nehmen. Praktisch kannst du das tun, indem du z. B. von deinem Einkommen zuerst etwas für den Herrn zurücklegst und dann schaust, was du selbst brauchst. Gott gibt beides. Er rechnet nur etwas anders, als wir es oft tun. Er gibt es, damit wir zuerst davon weggeben und dann erst etwas für uns nehmen, während wir oft erst für uns nehmen und dann schauen, ob für den Herrn noch etwas übrig bleibt.

Da wir gerade vom Rechnen sprechen: Gott multipliziert auch. Du bekommst nicht nur das zurück, was du an Saatgut ausgestreut hast. Du bekommst viel mehr zurück, sodass du auch wieder mehr geben kannst. Die Früchte solcher gerechten Taten nehmen immer zu.

2Kor 9:11-12. Es entsteht neuer Reichtum, mit dem Liebestaten ausgeführt werden können. Was daraus hervorkommt, ist Danksagung an Gott. Hierdurch kommst du eine Stufe höher. Je mehr wir uns dem Ende des Kapitels nähern, desto jubelnder wird die Komposition. In den vorhergehenden Versen ist der Schauplatz der Handlung mehr die Erde mit ihrer Not; in den folgenden Versen wird sie aber immer mehr durch den Himmel abgelöst, wo Gott ist und wo dankbare Herzen Ihn preisen, bis schließlich im letzten Vers Gott selbst der Gegenstand der Bewunderung ist.

Was für eine großartige Auswirkung eines Dienstes, der „nur“ die praktischen Bedürfnisse der Gläubigen befriedigt! Da ist nicht nur Linderung der Not, sondern dieser Dienst führt auch zu einer überströmenden Danksagung an Gott.

2Kor 9:13. Die Empfänger der Gaben verherrlichen Gott, sie erheben Ihn. Sie tun das, weil sie an den Gaben sehen, dass die Geber ihr Bekenntnis dem Evangelium des Christus unterworfen haben. Es war bei ihnen nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern es kam auch aus ihrer Hand. Siehst du, dass eine gebefreudige Hand hier mit „Unterwerfung unter das Evangelium des Christus“ verbunden wird? Du dachtest vielleicht, dass das Evangelium nur für verlorene Sünder bestimmt sei. Natürlich hat es in erster Linie damit zu tun. Ein Sünder, der erkennt, dass er vor Gott schuldig ist, und sieht, dass er nur durch den Herrn Jesus von seinen Sünden und der Hölle gerettet werden kann, wird sich gern dem Evangelium unterwerfen. Aber hier siehst du, dass die Unterwerfung eine bleibende Haltung sein sollte und für alle Dinge in deinem Leben als Gläubiger bestimmend ist. Wer will da nur von seinen Sünden und dem Gericht befreit werden und weiter mit dem Evangelium nichts mehr zu tun haben? Wer so argumentiert, erweckt nicht den Eindruck, wirklich bekehrt zu sein. Unterwerfung unter das Evangelium mit Herz und Seele bedeutet auch eine freudige Unterwerfung unter die frohe Botschaft (denn das bedeutet das Wort „Evangelium“), wenn es um dein Geld geht.

2Kor 9:14. Abgesehen davon, dass Gott dir zurückgibt, was du Ihm und den Seinen gegeben hast – und Er gibt immer mehr zurück, als du Ihm und für Ihn gegeben hast, denn Er wird nie bei dir in der Kreide stehen –, gibt es noch eine wunderschöne Auswirkung bei den Empfängern der Gabe. Sie beten für dich. Wenn du etwas schätzen solltest, dann dies: dass Menschen da sind, die für dich beten. Das ist von unschätzbarem Wert. Durch die Gabe ist eine besondere Verbindung entstanden. Die Empfänger der Gabe erkennen in deiner Gabe die überreiche Gnade Gottes an dir. Es geht nicht darum, dich zu rühmen und dir zu sagen, was für ein toller Kerl du bist. Wenn du gibst, nimmst du teil an dem, was „die überreiche Gnade Gottes“ genannt wird. Du merkst, wie Paulus nach Worten sucht, um spüren zu lassen, was für einen großen Wert das Geben hat.

2Kor 9:15. Zwangsläufig kommt er auf Gott als den größten Geber zu sprechen. Gott hat die größte Gabe gegeben, die je gegeben worden ist, eine absolut unvergleichliche Gabe. Gott hätte keinen größeren Beweis für die Tatsache geben können, dass Er ein Geber ist, als die Gabe seines Sohnes. Es war sein eigener, einziger, geliebter Sohn. Gott gab Ihn nicht impulsiv, in einer Gefühlsaufwallung. Gott wusste, was mit seinem Sohn geschehen würde, wie die Menschen Ihn misshandeln und Ihn zum Schluss ermorden würden, indem sie Ihn auf die abscheulichste aller Todesarten sterben ließen. Aber Gott gab. Gott wusste, dass diese Saat eine enorme Frucht bringen würde. Der Herr Jesus hat es selbst in Johannes 12 gesagt, als Er von seinem Tod sprach: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12:24). Der Herr Jesus starb als das Weizenkorn, und du und ich und alle Gläubigen sind die Frucht davon. Was für eine Frucht! „Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!“

Lies noch einmal 2. Korinther 9,8–15.

Frage oder Aufgabe: Geh auf die Knie und danke Gott als dem Geber seiner Gabe und „unterwirf dein Bekenntnis dem Evangelium des Christus“, indem du selbst auch gibst.

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