2 Kings 18:5

Einleitung

Hier beginnt der letzte Teil von 2. Könige. Es geht hier um die Geschichte Judas, des Zweistämmereichs. Diese Geschichte wird hauptsächlich von den Königen Hiskia und Josia bestimmt. Der HERR hat durch jeden der beiden für eine Periode der Erweckung gesorgt.

Die Geschichte Hiskias finden wir dreimal in der Schrift: in 2. Könige 18–20, Jesaja 36–39 und 2. Chronika 29–32. Die Tatsache, dass seine Geschichte dreimal erzählt wird, bedeutet nicht, dass wir dreimal die gleiche Geschichte lesen. Es ist nicht nur eine Wiederholung. Die Geschichte in Jesaja entspricht wohl weitgehend dem, was wir hier finden, aber in 2. Chronika ist sie oft anders. In 2. Chronika wird die priesterliche Seite beschrieben, während wir hier die historischen Ereignisse haben. In Jesaja wird die Geschichte aus einer prophetischen Perspektive beschrieben.

In 2. Chronika geht es vor allem um die Wiederherstellung des Tempels und das Feiern des Passahfestes. Beide Ereignisse finden in den frühen Tagen der Herrschaft Hiskias statt. In 2. Könige und Jesaja geht es mehr um Ereignisse, die sich in der zweiten Hälfte seiner Herrschaft abspielen.

In Jesaja erhält diese Geschichte ihre prophetische Bedeutung. Jesaja 36–39 bildet den Abschluss des ersten Teils des Buches, mit Assyrien als dem großen Feind. Das ist auch das, was in der Endzeit passieren wird. Die Vernichtung des Königs von Assyrien, des Königs des Nordens, wird vom HERRN selbst, also dem Herrn Jesus, vollzogen, durch den Er sein Volk befreien wird. Danach wird das Volk im Reich des Friedens unter der Herrschaft des Messias, des Herrn Jesus, stehen. Die direkte Lektion ist, dass es unter den schwierigsten Umständen Vertrauen in den Herrn Jesus geben kann.

Hiskia wird König von Juda

Die zehn Stämme wurden nur wenige Jahre nach dem Amtsantritt Hiskias als König aus dem Land Israel weggeführt. Was dann noch bleibt, ist die Geschichte der beiden Stämme. Wie bereits gesagt wurde, ließen sich die beiden Stämme nicht von dem, was mit den zehn Stämmen geschah, warnen. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis auch für die beiden Stämme der Vorhang fällt und sie in die Gefangenschaft geführt werden. Die beiden Stämme bleiben noch einige Zeit Gegenstand der Gnade Gottes. In der verbleibenden Zeit, in der die beiden Stämme im Land leben, bekommen wir einige besondere Beweise für diese Gnade zu sehen.

Der erste Beweis ist, dass Gott einem gottlosen König, Ahas, einen gottesfürchtigen Sohn, Hiskia, schenkt. Darin sehen wir die Fürsorge Gottes für einen Überrest. Der Name der Mutter von Hiskia wird erwähnt. Ihr Name ist Abi, was soviel wie „mein Vater“ bedeutet. Sie kannte im HERRN einen Vater, der ihr half, ihren Sohn Hiskia in der Furcht des HERRN aufzuziehen, eine Furcht, die Ahas völlig fehlte.

Hiskia ist ein König, auf den der HERR mit Freude herabblickt und der Ihn an David erinnert, den Mann nach seinem Herzen. Die ersten Regierungsakte, die von Hiskia berichtet werden, sind Dinge, die mit Götzendienst zu tun haben. Er nimmt weg und zerstört, was das Herz des Volkes ergriffen hat und wodurch der HERR vergessen und verachtet wird. Dazu gehört auch die kupferne Schlange. Die Kupferschlange wurde durch die Gnade Gottes einst zum Segen. Es war ein von Gott gegebenes Mittel, mit dem für jedes Mitglied des Volkes, das von einer giftigen Schlange gebissen worden war, Heilung verbunden war, wenn es sie ansah (4Mo 21:9).

Das heißt nicht, dass die kupferne Schlange Heilung gab. Jemand wurde erst geheilt, wenn er die Schlange im Gehorsam gegenüber dem, was Gott gesagt hatte, ansah. So schaute jemand nur zu ihr auf, wenn er an das glaubte, was Gott gesagt hatte. Die kupferne Schlange ist jedoch anstelle von Gott zum Gegenstand der Anbetung geworden. Als ob die kupferne Schlange, dieses Stück Metall, die Rettung gegeben hätte.

So könnte es auch beim Tragen eines Kreuzes sein. Das Kreuz bringt jedem das Heil, der glaubt, dass Christus dort für ihn gestorben ist (Joh 3:14-16). Aber wer ein Holzkreuz trägt und ihm huldigt, zeigt damit, dass das Kreuz für ihn ein Maskottchen ist. Das muss zerstört werden. Das ist auch das, was Hiskia mit Nechustan macht. Er zerbricht dieses Götzenbild.

Die Stärke von Hiskias Handeln liegt in seinem vertrauensvollen Glauben. Die 2Kön 18:5; 6 sind ein eindrucksvolles Zeugnis dafür. Dort lesen wir, dass „er dem HERRN vertraute“, auf eine Weise, die einzigartig ist „unter allen Königen von Juda“. Er „hing dem HERRN an“, noch so ein schöner Ausdruck. „Er wich nicht von ihm ab; und er hielt seine Gebote, die der HERR Mose geboten hatte“. Sein ganzes Verhalten zeugt von seiner Treue gegenüber dem HERRN, wobei er sich dem unterwirft, was der HERR zu Mose gesagt hat. Für Hiskia ist das Wort, das der HERR viele Jahrhunderte zuvor gesprochen hat, der absolute Maßstab für seine Lebensweise. Das Gleiche gilt für uns. Wir, die wir auch in einer Endzeit leben, werden „erinnert an die von den heiligen Propheten zuvor gesprochenen Worte und an das Gebot des Herrn und Heilandes durch eure Apostel“ (2Pet 3:2; Jud 1:17).

Da überrascht es nicht, dass wir dann weiter von Hiskia lesen, dass „der HERR … mit ihm“ ist und „überall, wohin er zog, gelang es ihm“. Weil er auf Gott vertraut, beendet er die Verbindung mit dem König von Assyrien. Jede menschliche Stütze ist eine Verleugnung des Vertrauens in den HERRN. Die Folge der Auflösung seiner Kontakte zum König von Assyrien ist, dass er die Philister besiegt. Die Philister sind Verbündete Assyriens und stellen wegen ihres Anspruchs auf das Land eine große Bedrohung für Israel dar.

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