2 Kings 5:7

Hilfeersuchen an den König von Israel

Naamans Frau glaubt, was das Mädchen sagt. Das bedeutet, dass dieses Mädchen seine Arbeit immer treu gemacht hat und sich in allem als zuverlässig erwiesen hat. Sie hat sich nicht widerspenstig gezeigt. Sie muss eine vorbildliche Sklavin gewesen sein. Ohne dazu ermahnt worden zu sein, lebt sie das Schriftwort: „Die Knechte ermahne, sich ihren eigenen Herren unterzuordnen, in allem wohlgefällig zu sein, nicht widersprechend, nichts unterschlagend, sondern alle gute Treue erweisend, damit sie die Lehre, die unseres Heiland-Gottes ist, zieren in allem“ (Tit 2:9; 10). Vielleicht hat sie ja von ihrem Zuhause erzählt. Wie auch immer, Naamans Frau erzählt ihrem Mann, dass es in Israel jemanden gibt, der ihn heilen kann.

Auch Naaman glaubt, was das Mädchen gesagt hat. Aber er handelt nicht danach. Er geht zu seinem eigenen König. Er denkt, er brauche seinen Einfluss. Allerdings konnte er als General kaum alleine zu einem feindlichen Volk gehen. Er braucht auch seine Zustimmung.

Sein Herr will sich für die Heilung seines Heerobersten einsetzen. Er tut dies auf seine eigene Weise, ohne jede Spur des Glaubens. Diplomatisch schreibt der König von Syrien an den König von Israel, ob er seinen General heilen will. Möglicherweise geht er davon aus, dass der Mann, von dem er so gute Nachrichten hört, am Hof des Königs sein muss, in seinem Dienst als sein Privatheiler.

Er gibt seinem General auch ein enormes Geschenk mit. Er sieht in Elisa nicht mehr als einen Heiler, bei dem man Genesung kaufen kann. Es wird sich herausstellen, dass dies nicht der Fall ist. Viele Menschen denken, dass man etwas für die Vergebung der Sünden tun kann. Der abscheuliche Ablass, den die römische Kirche unter der Inspiration des Teufels erfunden hat, ist ein Beispiel dafür. Auf diese Weise scheint der König von Syrien dem König von Israel seine Ehre für die Heilung erweisen zu wollen.

Diese Art von Diplomatie nützt jedoch nichts und ist sogar kontraproduktiv. Der König von Israel fühlt sich angegriffen. Theoretisch kennt er Gott. Er ruft aus, ob er wohl Gott sei, dass er den Aussätzigen heilen könne, denn in der Tat kann nur Gott den Aussatz heilen (vgl. 1Mo 30:2). In der Praxis rechnet er jedoch überhaupt nicht mit Gott. Er denkt nur an seine eigene Position. Er kann nur auf politischer Ebene denken. Er, der wie kein anderer als Führer des Volkes Gottes zeigen sollte, dass es einen Gott gibt, der heilen kann, denkt nur irdisch. Er und sein Volk tragen den Namen Gottes, rechnen aber nicht mit Ihm. Ist das nicht auch heute im größten Teil der Christenheit der Fall?

An Elisa denkt der König nicht, obwohl der Prophet in seiner Nähe wohnt. Viele geistliche Leiter verweisen heute auch nicht auf den Herrn Jesus, weil sie nur an ihre eigene Position denken. Auch sie haben dadurch keine Antwort auf die Fragen des Lebens.

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