2 Samuel 15:23

Die Bundeslade kehrt nach Jerusalem zurück

Die Überquerung des Baches Kidron durch David zeigt eine starke Parallele zu der Überquerung dieses Baches durch den Herrn Jesus (Joh 18:1). Auch der Herr Jesus überquert diesen Bach, um die Stadt zu verlassen. Er geht den Weg des Leidens, den Weg zum Kreuz. Er tut dies, indem Er unschuldig ist und um die Schuld anderer auf sich zu nehmen. Der Herr Jesus geht mit seinen Jüngern, d. h. mit dem Überrest Israels, mit dem Er sich eins macht. Bei David geht es um seine eigene Schuld. David ist hier ein Bild für den Überrest, der sich auch als schuldig an dem Blut des Herrn Jesus bekennt.

Dann kommen Zadok und die Leviten mit der Lade Gottes. Zadok und Abjathar, die das priesterliche Geschlecht repräsentieren, wollen die Lade mitnehmen, aber David will das nicht. Er will die Lade nicht zu einer Art Maskottchen machen, wie in den Tagen von Eli (1Sam 4:3-11). Er ist nicht abergläubisch. Er weiß, dass Gott mit ihm ist und dass er nicht auf ein sichtbares Zeichen angewiesen ist. David befiehlt, die Lade zurück in die Stadt zu bringen, denn dort gehört sie hin. Sein Herz schlägt für die Wohnung Gottes. Das ist es, wonach er sich sehnt, das ist es, wo er sein möchte.

In dieser Hinsicht – und nicht im Hinblick auf seine Rückkehr als König – legt er sein Leben in die Hand des HERRN. Die Worte, mit denen er dies ausdrückt, sind Worte, die auch von Eli gesprochen wurden (1Sam 3:18). In Elis Fall ist es Resignation vor dem Urteil, das über ihn gesprochen wurde, ohne dass es bei ihm irgendetwas ändert. Bei David ist das anders. Er beugt sich und geht in der Kraft des HERRN weiter.

Wir können die Rückkehr der Lade nach Jerusalem wie folgt anwenden. Die Lade ist ein schönes Bild des Herrn Jesus. Die Rückkehr der Lade nach Jerusalem weist auf die Situation hin, dass der Herr Jesus in der örtlichen Gemeinde wieder in das Zentrum gerückt wird und alle Autorität erhält. Wir leben in einer Zeit, in der menschliche Vorstellungen zunehmend bestimmen, wie es in der Gemeinde Gottes zugehen soll. Welches Recht haben wir noch, zu sagen, dass Gläubige im Namen des Herrn zusammenkommen? Soweit es uns betrifft, ist jedes Recht dazu verloren.

Dennoch ist es möglich, sich zum Namen des Herrn Jesus zu versammeln (Mt 18:20). Das heißt, wenn wir auf dem Fundament der Gnade stehen und alles in die Hände des Herrn Jesus legen. Dann werden wir Ihn – von dem die Lade Gottes ein Bild ist – und den Ort, wo Er inmitten der zwei oder drei ist – von denen der Tempel in Jerusalem ein Bild ist – wiederfinden.

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