2 Samuel 17:10

Der Rat des Husai

Trotz der Tatsache, dass Ahitophels Rat „in den Augen Absaloms und in den Augen aller Ältesten von Israel“ (2Sam 17:4) gut ist, möchte Absalom nicht an einen bestimmten Rat gebunden sein und auch Husai hören. Das kann nur vom HERRN sein. Husai nimmt die Chance wahr, die sich ihm bietet. Sehr taktvoll beginnt er mit der Feststellung, dass der Rat von Ahitophel diesmal nicht gut ist. Um dies zu sagen, wird er eine Menge Überzeugungskraft benötigen. Die hat er auch. Diese Überzeugungskraft liegt in dem Wissen, das er über David hat, denn David ist sein Freund. Absalom weiß das sehr wohl. Er glaubt, dass er dieses Wissen nun für den Plan nutzen kann, der gemacht werden muss, um seinen Vater zu beseitigen.

Es ist also möglich, dass Absalom Husais Rat hören will, da dieser als Freund Davids noch besser über dessen Pläne und Methoden Bescheid weiß, als Ahitophel. Als Sohn Davids kennt Absalom die Schwächen von David als Vater, aber er kennt ihn nicht als Kriegsmann. Mit der umfangreichen Kenntnis über Davids Methoden und seinen Mut, beweist Husai, dass sein Vorschlag besser ist. Husai spricht mit Überzeugung und großer Behutsamkeit. Er schmeichelt auch der Einsicht Absaloms. Er spricht über Davids Führung, seinem inspirierenden Vorbild, dem Helden, der er für das Volk ist, das bei ihm ist.

Husai rät, das ganze Volk zu versammeln. Der Hintergrund für diesen Ratschlag ist, dass dadurch Zeit gewonnen und David gewarnt werden kann. Er betont, dass nur durch eine gewaltige Übermacht David und seine Männer so besiegt werden können, dass nicht einer übrigbleibt. In poetischer Sprache malt Husai Absalom vor Augen, wie es zugehen wird, wenn David sich in eine Stadt zurückzieht, weil er glaubt, dort in Sicherheit zu sein. Aufgrund der enormen Übermacht wird die ganze Stadt Stück für Stück niedergerissen, sodass von dem Schutz für David nichts mehr übrigbleibt.

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