2 Samuel 18:4

Vorbereitung auf den Kampf

David teilt das Volk, das bei ihm ist, in Gruppen von tausend Mann ein, die er weiter in Gruppen von hundert Mann unterteilt. Über all diese Gruppen ernennt er Oberste. Dann teilt er das gesamte Volk in drei große Gruppen ein. Joab, Abisai und Ittai erhalten jeweils den Oberbefehl über eine Gruppe. David will an der Spitze des ganzen Heeres mit hinausziehen.

Als er das vorschlägt, kommt die Liebe des Volkes zu ihm zum Vorschein. Sie wissen, was auch Ahitophel wusste (2Sam 17:3), dass der Feind es nur auf David abgesehen hat. Sie verwenden das gleiche Argument wie Ahitophel. Sie sind sich bewusst, dass, wenn er stirbt, das Volk als Ganzes erledigt sein wird. David ist das Band, das alles zusammenhält. Wenn er aus dem Weg geschafft wird, gibt es kein Band mehr.

Das gilt auch heute. Der Herr Jesus ist das Band, das die Gläubigen zusammenhält. Wenn andere Dinge Ihn aus der zentralen Position verdrängen, wenn andere Dinge in unserem persönlichen Leben wichtig werden, dann wird die Verbindung mit den Gläubigen nicht mehr erlebt. Wir fangen an, für uns selbst zu leben und werden so eine leichte Beute für den Feind.

Das Volk hat einen anderen Vorschlag und zwar, dass David in der Stadt bleibt und ihnen von der Stadt aus zur Hilfe kommt. David nimmt den Rat des Volkes an (2Sam 18:4). In gleicher Weise möchte der Herr Jesus von uns hören, wie wir uns den Kampf vorstellen. Wenn wir Ihn kennen, werden wir mit Plänen aufwarten, die Er gutheißen kann, so wie David es auch hier tut. Es ist natürlich ermutigend, dass wir mit unserem Kampf nicht allein sind. Das Bewusstsein, dass der HERR uns aus „der Stadt“ zur Hilfe kommt, gibt Kraft für den Kampf.

David bittet seine Generäle, um mit Absalom, „dem Jüngling“, um seinetwillen gelinde zu verfahren (2Sam 18:5). Dies ist Davids Schwäche. Hier ist David der schwache Vater. Seine Vorliebe für seinen rebellischen Sohn, die ihm schon so oft zu schaffen gemacht hat, ist ungebrochen. Er bittet darum, einen Rebellen zu verschonen und tut dies zu seinem eigenen Schutz. In dem Wort „mir“ können wir eine kleine Manipulation erkennen.

Er weiß, dass sein Sohn den Tod verdient, aber er appelliert an ihre Treue ihm gegenüber, den Jungen zu verschonen. Indem David von Absalom als einem „Jüngling“ spricht, scheint er die große Gefahr, die von seinem Sohn ausgeht, etwas herunterzuspielen. Er versucht, Absaloms Handeln von der Rebellion gegen seinen Vater und Gott auf den jugendlichen Übermut eines ungezogenen Jungen zu reduzieren, der nicht vollständig für seine Handlungen verantwortlich gemacht werden kann. David sucht nach einer Ausrede.

Seine Bitte zeigt übrigens, dass er den Ausgang der Schlacht nicht anzweifelt. Er ist sich sicher, dass seine Armee siegreich sein wird und dass Absalom in ihre Hände fallen wird. Deshalb bittet er, gelinde mit dem Jungen zu verfahren und das Gesetz nicht in die eigenen Hände zu nehmen, sondern ihm als König die Ausübung des Gesetzes zu überlassen.

Unsere Kinder sind unsere größte Schwäche. Absalom ist nicht länger ein Junge. Er hat bereits erwachsene Kinder. Wir hören hier die Sprache eines Vaters. Absalom will einzig und allein David umbringen, David will einzig und allein Absalom verschonen. Jemand hat gesagt: Nie war der unnatürliche Hass auf einen Vater stärker als bei Absalom und nie war die natürliche Zuneigung zu einem Kind stärker als bei David.

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