2 Thessalonians 2:10

Die Zukunft derer, die verlorengehen

2Thes 2:9. In diesen Versen kommt Paulus noch auf einige Besonderheiten des Antichrists zu sprechen. Der Antichrist ist nicht nur gottlos und auf sich selbst ausgerichtet, er ist auch der große Verführer. Er wirkt in „aller Macht und allen Zeichen und Wundern“. Dadurch verführt er die, die kein Leben aus Gott haben. Doch auch Gott gibt diese Dinge. Du kannst das im Leben des Herrn Jesus und der Apostel und in der ersten Gemeinde sehen (Apg 2:22; Röm 15:19; 2Kor 12:12; Heb 2:4).

Der Antichrist äfft auch darin den Herrn Jesus nach. Die Quelle, aus der er sein Handeln speist, ist die Lüge. Das bedeutet, dass Satan ihn inspiriert, denn Satan ist der Vater der Lüge (Joh 8:44). Satan tut alles, um Menschen zu verführen. Die Zeichen zu Beginn des Christentums dienten zum Segen der Gläubigen und unterstrichen die Wichtigkeit des Wortes Gottes. Das Wort Gottes war damals noch nicht vollständig. Nachdem es vollständig ist, brauchen wir nicht mehr die Bestätigung durch Zeichen und Wunder.

Wir leben in der Zeit des Glaubens, nicht des Schauens (2Kor 5:7). Gott erwartet von jedem Menschen Glauben an sein Wort. Du weißt, dass die Zeit des Glaubens ihrem Ende entgegengeht. Wir leben in den letzten Tagen. Der kommende Abfall zeichnet sich stets schärfer ab. Ein Zeichen dafür ist das abnehmende Interesse am Wort Gottes. Die Tatsache, dass sehr viele Menschen neue moderne Bibelübersetzungen kaufen, ist kein Beweis für eine Erweckung. Das entspricht mehr der Befriedigung eines spirituellen Bedürfnisses. Man liest sie parallel zum Koran. Der Sprachgebrauch ist den Erfordernissen der Zeit angepasst. Und welche Zeit ist das wieder? Genau, die Endzeit.

Sieh um dich her. Die Frage nach sichtbaren und fühlbaren Elementen, die eine Hilfe für die Glaubenserfahrung sein sollen, nimmt überhand. Christen – unter ihnen sogar echte – haben immer größeres Interesse an Formen und Reliquien. Das bereitet den Weg, auf dem „Macht und Zeichen und Wunder“ in die bekennende Gemeinde hineinkommen können. Der Geist des Antichrists ist stark am Wirken.

Filme, in denen sogenannte gute oder weiße Magie zum Einsatz kommt, um das Böse zu überwinden, werden enorm besucht. Harry Potter, Der Herr der Ringe und Narnia werden Christen „verkauft“, damit sie angeregt werden, Gutes zu tun. Was für eine Verführung! Der gegenteilige Effekt wird erreicht: Christen werden an die Magie verkauft! Und eins muss klar sein: Es gibt keine gute oder weiße Magie. Magie kommt aus der Lüge.

2Thes 2:10. Satan gebraucht allen „Betrug der Ungerechtigkeit“. Nichts ist ihm zu abwegig. Alles ist zu gebrauchen, wenn es nur seinem Ziel dient. Es gibt keine Spur von Aufrichtigkeit. Er wird die Menschen absolut gewissenlos manipulieren und mit sich ins Verderben reißen. Das ist sein Ziel, weil er meint, Gott damit am meisten schaden zu können. Und auch daran erkennt man, dass er Gott nicht kennt.

Sein Betrug findet gierigen Eingang nur bei „denen, die verlorengehen“. Das sind die Menschen, für die das Wort vom Kreuz Torheit ist (1Kor 1:18). Ihnen wurde das Evangelium, die Wahrheit, angeboten, aber sie haben es als lächerlich abgewiesen. Sie hatten keine Liebe zur Wahrheit. Sie wollten ihr Herz der Wahrheit nicht öffnen, die Predigt sagte ihnen nichts. Sie wollten nicht errettet werden.

2Thes 2:11. Darum wird Gott dafür sorgen, dass sie der Lüge glauben. Du siehst, dass es ihre eigene Entscheidung sein wird. Ihre Haltung gegenüber der Wahrheit ist daran schuld, dass sie verlorengehen. Gott wollte sie erretten (1Tim 2:4), sie wollten aber nicht. Er hat sie viele Male durch seine Knechte gebeten, sich mit Ihm versöhnen zu lassen (2Kor 5:20). Sie haben Ihn jedoch immer wieder abgewiesen. Sie gehen verloren, weil sie dem Evangelium nicht gehorcht haben (2Thes 1:8) und weil sie es nicht aufgenommen haben, so wie die Thessalonicher und du es wohl getan haben (1Thes 1:6; 1Thes 2:13).

Es geht also um Menschen, denen der Weg zur Errettung vorgestellt wurde, die ihn aber nicht gegangen sind. Es geht also nicht um Menschen, die das Evangelium noch nie gehört haben. Das bedeutet, dass dieses Gericht der Verhärtung vor allem über unsere westliche Welt kommen wird, wo das Wort des Evangeliums so klar erklungen ist. Obwohl sie dann noch nicht gestorben sind, wird es für sie zu spät sein, sich noch bekehren zu können. Sie haben ihre Zeit, wie Pharao, vorübergehen lassen (Jer 46:17). Das Gericht der Verhärtung trifft die Heiden (Röm 1:22-32), trifft Israel, ausgenommen ein Überrest (Röm 11:25), und trifft hier die Christenheit nach der Entrückung der Gemeinde.

Was nach der Entrückung der Gemeinde als Christenheit übrigbleibt, ist eine christuslose Christenheit. Die Christenheit besteht dann aus Menschen, die ihr Bekenntnis als Christen ohne jegliche Verbindung mit dem Christus Gottes aufrechterhalten. Sie sind eine leichte Beute der „wirksamen Kraft des Irrwahns“, die Gott senden wird.

Es wird ihnen dann unmöglich sein, sich noch zu bekehren. Nach der Entrückung der Gemeinde gibt es also keine Gelegenheit mehr für die, die vor diesem Zeitpunkt der Wahrheit nicht geglaubt haben. Für die, die einmal das Evangelium gehört und dann abgewiesen haben, gibt es also nach der Entrückung der Gemeinde keine zweite Chance! Der Wahrheit wollten sie nicht glauben, dann werden sie der Lüge glauben.

Gott gebraucht Satan, um das Gericht, das Er festgesetzt hat, auszuführen. Er hat die Macht, Satan und seine Dämonen für die Erfüllung seiner Ziele zu gebrauchen. Er gebrauchte den Teufel, um seinen Knecht Hiob zu prüfen. Er gebrauchte einen Lügengeist, um Ahab zu verführen, damit dieser im Kampf fiele (1Kön 22:19-23).

2Thes 2:12. Die Vergeltung, die Gott über Menschen bringt, steht in engem Zusammenhang mit der Übertretung, die sie begangen haben (Hes 14:9). Haben diese Menschen der Lüge des Teufels den Vorzug vor der Liebe zur Wahrheit gegeben, so wird Gott dafür sorgen, dass sie die Lüge des Teufels zu ihrem eigenen Gericht annehmen. Die Lüge, der sie glauben werden, ist die Behauptung des Antichrists, dass er Gott sei (2Thes 2:4). Du siehst, wie Gott heutzutage immer mehr aus der Gesellschaft verbannt wird und der Mensch immer mehr in den Mittelpunkt rückt. Nun, bald wird die Bewunderung des Menschen für den Menschen ihre Vollendung finden, die nicht rückgängig gemacht werden kann, wenn nämlich der Mensch seine ganze Huldigung dem Menschen der Sünde darbringen wird.

Das ist die Folge davon, dass man der Wahrheit nicht glaubt. Es geht um den Glauben an die Wahrheit. Das ist nicht eine Sache des Verstandes, sondern des Herzens. Daher hast du soeben von der „Liebe“ zur Wahrheit gelesen. Liebe ist eine Sache des Herzens. Die Wahrheit ist daher auch keine theoretische, theologische Kenntnis des Kopfes, sondern die Beziehung zu einer Person. Diese Person ist der Herr Jesus.

Er ist die Wahrheit (Joh 14:6). Willst du die Wahrheit über Gott wissen? Du lernst sie kennen, wenn du dich mit Ihm beschäftigst. Willst du die Wahrheit über den Menschen wissen? Dann musst du auf Ihn sehen. Was ein Mensch für Gott sein soll, siehst du an Ihm. Was der Mensch als Sünder ist, fehlt bei Ihm vollständig. Jede Tat, jedes Wort, jeder Gedanke Gottes wird an Ihm vollkommen sichtbar und ist gleichzeitig Maßstab für alles, was du als Mensch tust, sagst und denkst.

Wer der Wahrheit nicht glaubt, keine innere Verbindung zu ihr hat und keine Liebe zu ihr empfindet, legt seine eigenen Normen zugrunde. Das sind per Definition Normen, die den sündigen Menschen so leben lassen, wie er das gern will. Ein solches Leben zeigt sich in „Wohlgefallen ... an der Ungerechtigkeit“. Der Mensch wählt wohlüberlegt und bewusst die Befriedigung der Bedürfnisse des eigenen Ichs. Was Gott will und was zur Ehre des Herrn Jesus ist, kommt ihm nicht in den Sinn. Das Gericht Gottes an ihm ist gerecht.

Lies noch einmal 2. Thessalonicher 2,9–12.

Frage oder Aufgabe: Was fängst du mit dem an, was du hier über die schreckliche Zukunft der Ungläubigen gelernt hast?

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