Acts 16:16

Austreibung eines wahrsagenden Geistes

Auf dem Weg zur Gebetsstätte begegnen Paulus und seine Begleiter einer Magd, die einen Python-Geist hatte, durch den sie Wahrsagerei betrieb. Das Mädchen ist wirklich besessen, wirklich in der Macht eines bösen Geistes, wodurch sie ihre Identität verloren hat. Sie ist ein Werkzeug Satans, der sie auf unbarmherzige Weise ausbeutet. Die Herren des Mädchens verdienen gut an ihr. Es gab Menschen genug, die sie gegen Bezahlung um Rat fragten.

Als sie den Weg des Paulus kreuzt, offenbart sich der Wahrsagegeist lautstark. Er preist „diese Menschen“ als „Knechte Gottes des Höchsten“, die den Weg des Heils verkündigen. Hier sehen wir die verführerische Taktik Satans. Hier in Europa greift er das Evangelium nicht öffentlich an, sondern versucht, sich mittels irreführender Unterstützung in das Werk des Evangeliums einzumischen.

Im Griechischen sieht man, dass das Mädchen nicht über den Weg spricht, sondern über einen Weg. Sie sagt auch, „die euch“ einen Weg verkündigen, nicht „die uns“ einen Weg verkündigen. Sie macht keine Werbung für das Evangelium, sondern spricht vom Evangelium als einem Weg zur Errettung von vielen. Das ist typisch dämonisch, dem Evangelium die Exklusivität abzuerkennen. In Weltreligionen wie beispielsweise dem Buddhismus oder dem Islam ist Raum für Jesus, doch nur neben anderen Götzen.

Auch spricht sie über Paulus und seine Mitarbeiter als Knechte des höchsten Gottes. Das bedeutet im griechischen Kontext jedoch, dass sie von ihnen als von Knechten des Zeus spricht. Sie spricht von einem Weg der Errettung, nicht über die Rettung von Sünden, sondern die Rettung aus gewissen misslichen Umständen des Lebens, die sie als Wahrsagerin ebenfalls verkündigte. Sie stellte einen Weg vor, der zum Wohl der Menschen führen würde, doch in Wahrheit im ewigen Verderben endet.

Paulus ist nicht sofort gegen das Mädchen vorgegangen. Er hat ihr Geschrei viele Tage ertragen. Doch dann kommt der Augenblick, dass er es nicht länger ertragen kann. Das bedeutet nicht, dass er in Verlegenheit geriet, sondern dass ein weiteres Dulden das Evangelium kraftlos gemacht hätte. Das Geschrei des Mädchens richtete die Aufmerksamkeit der Menschen auf sie und nicht auf das Evangelium. In einem bestimmten Augenblick wendet Paulus sich um und befiehlt dem Geist, im Namen Jesu Christi von ihr auszufahren. Paulus treibt den Geist nicht aus eigener Kraft aus, sondern in der Autorität des Namens des Herrn Jesus. Dieser Name ist über jede Macht und Kraft erhaben (Apg 3:6; 16; Apg 4:10). Der Geist gehorcht sofort.

Leider ist die Verkündigung des Evangeliums heutzutage häufig ein Predigen, das die Zustimmung der Welt hat, da der Evangelist es zulässt, dass die Welt sich mit seiner Verkündigung vereinigt. Die Rechtfertigung lautet, es gehe schließlich darum, dass das Evangelium Eingang findet. Doch das ist nicht die Weise, wie Paulus vorging. Er lehnt die Vermischung ab, und das kommt ihm teuer zu stehen, wie sich im Folgenden zeigt.

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