Acts 2:40

Die Auswirkung der Predigt

Nun sind die Beweise aus der Schrift gegeben und von Petrus unter der Leitung des Heiligen Geistes – zusammen mit den anderen Aposteln – auf Herz und Gewissen der Zuhörer angewendet. Damit hat sich erfüllt, was der Herr Jesus in Bezug auf das Kommen des Heiligen Geistes gesagt hat: „Denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen“ (Joh 16:14). Nun ist der Heilige Geist gekommen und Er zeigt durch Petrus die Dinge, die den Herrn Jesus betreffen.

Die Zuhörer werden die Psalmen oft selbst gelesen oder beim Vorlesen zugehört haben. Sie werden dabei immer verstanden haben, dass diese Psalmen über den Messias sprechen. Doch jetzt hören sie, dass diese Psalmen in den vergangenen Wochen ihre Erfüllung gefunden haben. Sie sehen nun ihre Missetat. Sie haben den getötet, den die Psalmen als Messias bezeugen. Der Geist wirkt in ihre Herzen das Bewusstsein, in was für einer schrecklichen Situation sie sich befinden, auch wird klar, dass Er nicht im Tod geblieben ist, sondern auferweckt wurde. Deswegen rufen sie nach einem Ausweg, dem Gericht zu entkommen.

Ihr Ruf richtet sich an Petrus und die Elf, nicht an die Hohenpriester und Schriftgelehrten. Sie glauben, dass Petrus und die Seinen ihnen helfen können. Alle Vorbehalte gegen diese „Galiläer“ sind verschwunden. Die Zuhörer stellen ihre Frage allen Aposteln, doch es ist Petrus, der sie als ihr Wortführer beantwortet.

Seine Antwort beginnt mit der Aufforderung: „Tut Buße“. Zunächst müssen sie ihr Denken über den Herrn Jesus vollständig ändern. Sie müssen Ihn anerkennen, so wie Gott Ihn anerkannt hat. Das beinhaltet, dass sie ihre Tat der Verwerfung des Sohnes Gottes als völlig unberechtigt bekennen müssen und als eine Tat, durch die sie sich Gott gegenüber des Mordes schuldig gemacht haben.

Wenn die innere Reue über ihre Vergangenheit vorhanden ist, sollen sie sich nun taufen lassen. Dadurch nehmen sie auch äußerlich Abstand von dem Volk, zu dem sie gehören als einem Volk, das wegen des Todes seines Sohnes unter dem Gericht Gottes steht. Die Taufe ist einerseits das öffentliche Zeugnis, dass ein Bruch mit der Vergangenheit und der alten Umgebung stattgefunden hat, und andererseits, dass sie einen neuen Weg einschlagen, den Weg, auf dem sie dem Herrn Jesus nachfolgen.

Die Taufe bedeutet eine öffentliche Verurteilung des jüdischen Volkes und den Bruch damit, andererseits die Zugehörigkeit zu dem neuen christlichen Zeugnis, das durch die Ausgießung des Heiligen Geistes entstanden ist. Die Taufe muss daher im Namen Jesu Christi stattfinden, dem Namen, den sie zuvor verachtet haben, den sie jedoch nun durch die Taufe öffentlich als einziges Mittel zur Vergebung ihrer Sünden bekennen. Wenn sie diesen zwei Voraussetzungen entsprechen (Bekehrung und Taufe), werden sie den Heiligen Geist empfangen. Die Reihenfolge, die wir hier sehen, ist also:

1. Bekehrung,

2. Taufe,

3. Empfangen des Heiligen Geistes.

In Kapitel 8, wo es um die Samariter geht, haben wir dieselbe Reihenfolge, nur wird der Heilige Geist dort durch die Apostel gegeben. In Kapitel 10, wo es um die Heiden geht, ist die Reihenfolge anders. Dort ist die Reihenfolge:

1. Bekehrung,

2. Empfangen des Heiligen Geistes,

3. Taufe.

Diese Reihenfolge gilt seitdem und wird solange gelten, wie die Gemeinde auf der Erde ist.

Petrus legt mit Nachdruck dar, dass die Verheißung des Heiligen Geistes insbesondere für sie und für ihre Kinder ist. Er hat dafür den Beweis schon geliefert, indem er Joel 3 zitiert hat (Apg 2:16). Nun ergänzt er noch, dass die Verheißung auch für die ist, die sich außerhalb des jüdischen Volkes befinden. Auch darüber hätten sie etwas aus ihren Schriften wissen können (Jes 57:19).

Gottes Verheißung der Gabe des Heiligen Geistes, kann nicht auf Israel beschränkt bleiben, denn diese Verheißung ist mit dem vollbrachten Werk Christi verbunden, das ebenfalls für die ganze Welt vollbracht wurde. Darum ergeht Gottes Ruf an alle Völker. Er ruft sie allerorts auf, an seinen Sohn zu glauben.

Petrus hat noch viel mehr gesagt als Lukas aufgeschrieben hat. Er hat das Evangelium mit vielen Worten gepredigt und zur Bekehrung aufgerufen. Er hat dazu aufgerufen, sich von „diesem verkehrten Geschlecht“ retten zu lassen. Damit stellt er das Volk als ein Volk dar, das den Sohn Gottes getötet hat, als ein Volk, von dem man sich retten lassen muss, weil man sonst durch das Gericht, das über dieses Volk kommt, umkommen wird. Er setzt alles ein, damit das Volk dahin kommt, sich zu bekehren. Er predigt seine Botschaft voller Überzeugung.

So müssen auch wir Menschen überreden, sich durch das Werk Christi von einer Welt retten zu lassen, über der das Gericht schwebt (2Kor 5:11). Wir sind nur dann glaubwürdig, wenn wir selbst von der Wahrheit und dem Ernst des Gerichts überzeugt sind und auch Abstand von der Welt genommen haben, über die wir Gericht predigen.

Die Predigt des Petrus hat ein enormes Resultat. Viele nehmen sein Wort an. Wir wissen, dass Petrus das Wort Gottes gesprochen hat. Dennoch heißt es, dass sie „sein“ Wort aufnahmen. Er ist sozusagen eins mit der Botschaft Gottes. Die, die sein Wort annehmen und ihre Schuld vor Gott wegen ihrer Verwerfung des Herrn Jesus bekennen, werden getauft. Durch die Taufe distanzieren sie sich öffentlich von dem schuldigen jüdischen Volk. Die ungefähr 3000 Seelen, die getauft werden, sind ein Beweis für das Wort, das der Herr Jesus über die „größeren Werke“ gesagt hat, die durch seine Apostel geschehen würden, wenn Er zu seinem Vater zurückgekehrt wäre (Joh 14:12).

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