Acts 20:37

Der Abschied

Paulus erwartete keine Antwort. Er hat aus seinem Herzen zu denen gesprochen, die er liebt. Nun bleibt nur noch übrig, den Worten Taten folgen zu lassen und sie Gott aufgrund des Wortes seiner Gnade anzubefehlen. Darum kniet er nieder und betet mit ihnen allen. Es steht nicht dabei, ob auch sie gebetet haben. Wir lesen aber, dass sie viel weinten. Was Paulus gesagt hat, hat sie zutiefst beeindruckt. Sicher ist das auch eine Folge der Worte, die er ihnen im Blick auf die zukünftigen Ereignisse mitgeteilt hat. Am meisten betrübt es sie jedoch, dass Paulus gesagt hat, dass sie ihn nicht mehr wiedersehen würden.

Durch diese tiefsinnige Bemerkung will der Heilige Geist uns vielleicht sagen, dass sie doch nicht ganz den Ernst dessen verstanden haben, was Paulus ihnen gesagt hatte. Hätten sie sonst nicht mehr über die drohenden Gefahren geweint, die Paulus angekündigt hat, als über seinen Abschied? Wir wissen, dass bereits damals die Gemeinde von großen Gefahren bedroht war (1Tim 1:3; 4; vgl. Off 2:1-5).

Wie dem auch sei, sie liebten ihn von Herzen. Ihre Traurigkeit über seinen Abschied war aufrichtig. Ihre Äußerungen der Liebe waren emotional. Wenn wir selbst einmal miterlebt haben, dass jemand, der uns sehr viel bedeutet hat, nicht mehr da ist, und welchen Eindruck das auf uns gemacht hat, dann können wir uns in etwa vorstellen, dass sein endgültiger Abschied sie sehr getroffen hat. Nach dem herzzerreißenden Bild des Weinens, des Umarmens und der Küsse bringen sie Paulus zum Schiff.

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