Acts 21:16

Von Cäsarea nach Jerusalem

Alles wird bereitet, um das letzte Stück der Reise zurückzulegen. Obwohl die Reisegefährten des Paulus versucht haben, ihn davon abzuhalten, nach Jerusalem hinaufzugehen, gehen sie doch mit. Sie sind davon überzeugt, dass es dem Willen des Herrn entspricht, dass Paulus doch geht. Auch wenn es nach ihrer Überzeugung besser gewesen wäre, er wäre nicht gegangen, sie gehen mit. Sie sehen auch, dass man bei ihm nicht von Eigenwillen sprechen kann. Dasselbe gilt für die Gläubigen am Ort. Auch sie haben auf Paulus eingewirkt, nicht hinaufzugehen. Wenn er nun doch geht, gehen einige Jünger aus Cäsarea mit.

Das spricht von großem Vertrauen, nicht auf Paulus, sondern auf seinen Herrn. Sie sehen, dass der Herr mit Paulus geht, und daher können sie auch mit ihm gehen. Das bedeutet, dass es nicht um die Frage geht, wer Recht hat, sondern ob wir den Willen des Herrn in einer Sache anerkennen.

Als sie sehen, dass sie Paulus nicht davon überzeugen können, nicht zu gehen, übergeben sie die Sache dem Herrn. Was für ein großes Vorbild für uns. Wir können manchmal sehen, dass jemand in seiner Liebe zum Herrn und zu den Seinen einen Weg geht, den er nach unserer Überzeugung nicht gehen sollte. Wir können sogar vom Herrn den Auftrag bekommen, den anderen darauf hinzuweisen, diesen Weg nicht zu gehen. Wenn wir dann aber sehen, dass der andere den Weg trotzdem geht, wobei wir zugleich feststellen, dass wirklich selbstlose Motive zugrundeliegen, müssen wir zu der aufrichtigen Aussage kommen: „Der Wille des Herrn geschehe!“

Das ist ein Prüfstein für unsere Sicht der Dinge. Es kann sein, dass wir enttäuscht sind, weil der andere nicht hören will. Davon merken wir bei den Reisegefährten des Paulus und den örtlichen Gläubigen in Cäsarea nichts. Im Gegenteil, sie begleiten ihn weiter nach Jerusalem. Das bedeutet, dass sie sich auch den Gefahren aussetzen, die Paulus prophezeit wurden.

Sie gehen also mit und bringen ihn zu dem Zyprier Mnason. Er ist ein alter Jünger, was bedeuten kann, dass er bereits ein alter Mann ist oder aber ein Jünger, der dem Herrn Jesus schon lange nachfolgt. Paulus und seine Reisegefährten erhalten dort Obdach.

Es ist bemerkenswert, wie Paulus und seine Begleiter immer wieder von Gläubigen gastfreundlich empfangen und beherbergt wurden. Das kann nur das Band des Glaubens bewirken. Der Glaube hat nicht nur Zugang bekommen zu den Herzen der Gläubigen, sondern auch zu all ihrem Besitz, den sie dem Evangelium zur Verfügung gestellt haben. So haben zahllose, uns unbekannte Gläubige, an der Verbreitung des Evangeliums beigetragen und das Werk des Herrn gefördert. Diese Art der Mitarbeit am Evangelium steht jedem Gläubigen auch heute noch offen.

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