Acts 23:11

Der Herr ermutigt Paulus

Paulus wird nicht glücklich gewesen sein. Nicht, weil seine List misslungen wäre, denn wenn er seinen Glauben an die Auferstehung mit der Absicht dargelegt hat, die beiden Parteien gegeneinander auszuspielen, so war diese List gelungen. Seine Entmutigung wird vor allem damit zusammenhängen, dass sein Zeugnis nicht angenommen wurde und dass er nicht einmal die Chance hatte, Zeugnis abzulegen. Als er so niedergeschlagen im Gefängnis sitzt, im Dunkeln seiner Zelle, in der Finsternis der Nacht und der Verzweiflung seiner Seele, erscheint ihm der Herr. Er macht es um ihn hell, so dass die Finsternis weichen muss.

Der Herr machte Paulus keine Vorwürfe. Allein diese Tatsache sollte uns zu größter Vorsicht mahnen bei unserer Beurteilung des Weges, den Paulus gegangen ist. Der Herr kommt ihm in seiner Entmutigung entgegen. Der Herr weiß aus Erfahrung, was es heißt, wenn der Dienst abgewiesen wird und man das Gefühl hat, dass alles umsonst gewesen sei (Jes 49:4).

Das Zeugnis, das Paulus in Jerusalem abgelegt hat, hatte für ihn nicht das gebracht, was er sich erhofft hatte. Er konnte es durch eigene Schuld als misslungen betrachten. Doch schau dir die Beurteilung des Herrn an. Der Herr betrachtet sein Zeugnis in Jerusalem als ausreichend und fügt hinzu, dass er auf dieselbe Weise auch in Rom zeugen müsse. Auch wenn es keine direkten Ergebnisse des Zeugnisses gibt, der Herr weiß es zu schätzen. Mit einem „Sei guten Mutes!“ richtet Er Paulus auf (vgl. Apg 18:9; 10; Apg 27:22-25; 2Tim 4:16; 17).

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