Acts 28:27

Zweite Unterhaltung mit den Juden

Nach dem Gespräch des Kennenlernens wird vereinbart, dass sie auf diese Sache tiefer eingehen wollen. Bei dieser Gelegenheit kommen weitere Personen zu Paulus in seine Herberge. Er legt ihnen aus, was das Reich Gottes ist und was es bedeutet. Hier ist zum sechsten Mal in diesem Buch vom Reich die Rede. Über ein Leben im Reich Gottes zu sprechen, bedeutet, über ein Leben unter der Herrschaft des Herrn Jesus zu sprechen. Einmal wird dieses Reich in Herrlichkeit aufgerichtet werden, wenn der Herr Jesus kommt, um auf der Erde zu regieren.

Nachdem Er nun verworfen ist, ist das Reich Gottes nicht sichtbar, trotzdem ist es da. Es ist nämlich überall dort, wo Menschen den Herrn Jesus als Herrn bekennen und das in der Praxis ihres täglichen Lebens durch die Kraft des Heiligen Geistes zeigen (Röm 14:17). Wenn jeder Gläubige in seinem Leben mehr verwirklichen würde, was es heißt, ein Untertan im Reich zu sein, würde die Wahrheit von der Gemeinde besser in die Praxis umgesetzt werden und hätten viele Trennungen innerhalb der Gemeinde nie stattgefunden.

Paulus legte die Wahrheit aus, er erklärte die Bedeutung und bezeugte – das heißt, er sprach eindringlich darüber –, dass auch danach gelebt werden muss. Er tut das den ganzen Tag. Es gab niemanden, der auf die Uhr schaute. Es muss atemberaubend fesselnd gewesen sein, ihn anhand des Gesetzes Moses und der Propheten über den Herrn Jesus reden zu hören. Er legte sein ganzes Herz da hinein, denn er wollte sie so gern von „Jesus“ überzeugen. Wenn sie nur in dem Herrn Jesus den von Gott gesandten Messias erkennen würden, würden sie errettet werden, und darum ging es ihm. Hier sehen wir, dass intensives Bibelstudium mit Auslegung auch eine Möglichkeit ist, Menschen für Christus zu gewinnen.

Die Reaktionen bleiben nicht aus. Wie immer, verursacht die Predigt des Wortes eine Zweiteilung unter den Zuhörern. Manche lassen sich überzeugen, andere glauben hingegen nicht. Diskutierend entfernen sie sich, nachdem Paulus ein ernstes Wort aus Jesaja zitiert hat (Jes 6:9; 10). Jesaja hat dieses Wort an das ungläubige Volk in seiner Gesamtheit gerichtet, und Paulus wendet es jetzt auf die ungläubigen Juden an, an die er das Wort gerichtet hat. Der Herr Jesus hat dieses Wort in seinen Tagen ebenfalls im Blick auf das Volk gebraucht (Mt 13:14-16).

Die große Frage, ob das Volk doch noch zum Glauben kommt, wird mit diesem Zitat deutlich beantwortet. Es scheint ein hartes Wort zu sein, aber es trifft wegen ihrer Ablehnung völlig auf sie zu. Es ist das letzte und endgültige Urteil über die Verhärtung, die Paulus festgestellt hat. Sie haben ihr Herz verschlossen, so dass sie das Wort Gottes nicht in sich aufnehmen können. Sie ziehen sich zu ihrem eigenen Verderben zurück (Heb 10:39).

Diese Feststellung ihrer Verhärtung führt Paulus zu den letzten Worten, die wir von ihm in diesem Buch hören. Diese Worte betreffen den Punkt, zu dem wir in diesem Buch geführt worden sind, und zwar, dass die Tür des Heils zu den Nationen geöffnet wurde wegen der Verwerfung des Heils seitens der Juden (Apg 13:46; Apg 18:6; Röm 11:25-32). Zu ihnen wird das Wort nicht vergeblich gelangen. Sie werden auch hören. Obwohl nicht alle Völker das Evangelium angenommen haben, haben viele aus den Nationen es im Lauf der Jahrhunderte gehört und angenommen (1Tim 3:16).

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