Acts 4:17

Beratung des Synedriums

Die Würdenträger staunen über die Freimütigkeit des Petrus und des Johannes. Diese beiden Männer kommen nicht aus hohen Kreisen. Dennoch lassen sie sich nicht von vornehmen Ratsmitgliedern beeindrucken. Die Ratsmitglieder stellen auch fest, dass sie „ungelehrte Leute“ waren, nämlich keine theologische Ausbildung durch von ihnen anerkannte Rabbiner hatten.

In ihren Augen sind es Laien, Unkundige, denn das ist hier die Bedeutung von „ungebildet“. Von dem Herrn Jesus sagte man während seines Lebens auf der Erde etwas Ähnliches (Joh 7:15; vgl. Mt 7:28; 29). Doch die Kraft des Geistes kann sich gerade in denen klar offenbaren, die sich auf keinerlei weltlichen Vorteil berufen können.

Die Mitglieder des Synedriums sind erstaunt, dass sie das Wort Gottes so gut kennen, da sie doch nicht aus ihren Kreisen kommen oder anderweitig dafür bekannt sind, in den Schriften unterwiesen zu sein. Dann kommt die wahre Quelle ihrer Kenntnis ans Tageslicht. Das kann nicht verborgen bleiben. Sie erkennen, dass sie mit Jesus gewesen waren. Erkennen unsere Nachbarn uns auch daran, dass wir ein Leben mit dem Herrn Jesus führen?

Die studierten Herren würden nur zu gern diesen Ungebildeten eine Lektion erteilen, doch ihnen wird dadurch der Mund gestopft, dass sie einen sichtbaren Beweis haben, dass diese Laien recht haben. Wie ernst ist die Lage für Menschen, die einerseits die Wahrheit nicht leugnen können und sich andererseits bewusst nicht davor beugen wollen. Sie lieben die Finsternis mehr als das Licht, weil ihre Werke böse sind (Joh 3:19).

Sie sind deutlich in Verlegenheit über diese Situation. Sie müssen sich darüber beraten. Das muss geschehen, ohne dass die beiden Apostel dabei sind. Sie werden also hinausgeschickt. Sie beraten sich, weil sie die Sache nicht zu packen kriegen. Die Kraft Gottes hat sich außerhalb von ihnen offenbart, und das bedeutet, dass die Autorität nicht länger auf ihrer Seite ist. Das wollen sie unter keinen Umständen zugeben. Sie können das aber auch nicht öffentlich zugeben, weil sie die öffentliche Meinung gegen sich haben.

Die Beratung findet hinter geschlossenen Türen statt, doch der Heilige Geist teilt mit, was sie geredet haben. Gott macht die verborgenen Überlegungen offenbar, wo und wann Er will. Er sieht in der Finsternis, denn bei Ihm wohnt das Licht (Dan 2:22). Er deckt das Werk eines verhärteten Gewissens auf.

Sie anerkennen, dass ein nicht zu leugnendes Wunder geschehen ist und nennen es sogar ein „Zeichen“. Ein Zeichen macht mehr als ein Wunder deutlich, dass Gott damit etwas zu sagen hat. Das Wunder bedeutet etwas. Ein Zeichen weist auf eine höhere Wirklichkeit hin. So weist ein Schild mit dem Zeichen eines Fluchtweges auf den Fluchtweg hin. Das Schild selbst ist nicht der Fluchtweg. Im Fall des geheilten Mannes bedeutet es, dass Gott im Blick auf die Herrlichkeit seines Sohnes handelt, den Messias, den sie verworfenen haben. Dieser Name wird in diesem Wunder sichtbar, deshalb ist es ein Zeichen. Der Name des Herrn Jesus sollte auch mehr in unserem Handeln sichtbar werden. Es ist unser großer Auftrag, von Ihm zu zeugen.

Sie können keinerlei Argument gegen die Botschaft des Petrus und des Johannes finden. Wenn Autoritäten keine Argumente haben, um ihre Macht zur Geltung zu bringen, sie aber dennoch Recht haben wollen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als autoritär aufzutreten. Es bleibt ihnen nichts anderes, als drohend zu gebieten, nicht mehr in dem Namen Jesu zu reden. Auf diese Weise wollen sie diese Sache langsam eingehen lassen. Wenn die Apostel ihren Mund halten, würde nach kurzer Zeit niemand mehr darüber reden. Allzu oft haben Christen geschwiegen, wo sie hätten reden sollen.

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