Acts 5:32

Zeugnis von Petrus und den Aposteln

Die Antwort des Petrus und der Aposteln ist mehr eine Ankündigung eines festen Ziels als das Ablegen eines Zeugnisses. Es ist klar, dass die Obersten Gott gegenüber stehen. Dennoch gibt es bei den Aposteln keinen Trotz oder Eigenwillen. Es geht um den Gehorsam gegenüber Gott. Sie beginnen ihre Antwort mit Gehorsam (Apg 5:29) und beenden sie damit auch (Apg 5:32).

Die Hohenpriester und die Seinen sind für sie nicht mehr als „Menschen“. Sie weisen die Anklage des Ungehorsams resolut von der Hand. Sie überlassen es nicht mehr dem Gewissen der Führer, zu entscheiden, wem sie mehr gehorchen müssen, sondern legen ganz allgemein dar, dass „man“, also jeder, Gott mehr gehorchen muss als Menschen. Deswegen haben sie so gehandelt, wie sie gehandelt haben. Nicht mehr und nicht weniger.

Nun werden sie die Ankläger. Sie nehmen noch immer den Platz in der Mitte Israels ein, wenn sie „der Gott unserer Väter“ sagen. Auf eindrucksvolle Weise und sehr kompakt, jedoch auch sehr eindringlich, stellen sie die Handlungsweise Gottes mit dem Herrn Jesus der Handlungsweise dieser Führer gegenüber. Gott hat Ihn auferweckt, wohingegen sie Ihn umgebracht haben, indem sie Ihn an ein Holz hängten. Der Kreuzestod ist die römische Form der Hinrichtung, doch schreiben sie diese Tat der jüdischen Gemeinschaft zu. Sie sprechen auch nicht von „kreuzigen“, sondern davon, dass sie Ihn „an ein Holz hängten“. Dadurch legen sie die Betonung darauf, dass sie Christus als einen von Gott Verfluchten abgestempelt haben (5Mo 21:23; Gal 3:13).

Doch dem, den sie so abstempelten und behandelten, hat Gott alle Ehre gegeben, die Ihm zukommt. Sie – als falsche Führer – verleugnen Ihn als Führer, doch für Gott ist Er der Anfänger, der oberste Führer (Apg 3:15; Heb 2:10; Heb 12:2). Das Volk hatten sie bereits verflucht (Joh 7:49), nun verwerfen sie Ihn als Erlöser, doch für Gott ist Er der Heiland. Gott hat Ihn durch seine Rechte in den Himmel erhöht. Er lebt also, und zwar in der Herrlichkeit, wo das ganze Wohlgefallen Gottes auf Ihm ruht.

Gott hat Ihn erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben. Es wird also noch eine Zeit der Gnade der Zeit hinzugefügt, die schon vergangen ist, in der Israel von dieser Gnade keinen Gebrauch gemacht hat. Sowohl die Bekehrung als auch die Vergebung werden hier als Gabe Gottes gesehen und in diesem Augenblick dem Volk immer noch angeboten. Alle aus dem Volk, die zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen sind, haben das auch bekommen. Das Volk in seiner Gesamtheit, vertreten durch seine Führer, hat Ihn jedoch erneut abgewiesen.

Petrus und die Apostel erzählen keine Dinge, die sie vom Hörensagen kennen, sondern haben es selbst mitgemacht und erlebt. Von Zeugen erwartet man nichts anderes, als dass sie die Wahrheit sagen (vgl. Joh 15:26; 27). Die Apostel sind Zeugen und der Heilige Geist ist Zeuge. Das ist somit ein zweifaches Zeugnis. Der Heilige Geist zeugt also nicht nur mittels der Apostel.

Die Anwesenheit des Heiligen Geistes auf der Erde ist an sich schon ein Zeugnis (Joh 16:7-11). Diesen Heiligen Geist hat Gott jedem gegeben, der Ihm gehorcht. Hier wird die Gabe des Heiligen Geistes mit der Verantwortung des Menschen verbunden. Gehorsam ist nicht nur das Halten des Gesetzes, sondern der Gehorsam des Glaubens ist, dem Befehl Gottes Gehör zu schenken, sich zu bekehren und an den Herrn Jesus zu glauben (Apg 17:30; Apg 16:31). Wer dem Evangelium seiner Errettung glaubt, empfängt den Heiligen Geist (Eph 1:13).

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