Acts 8:12

Simon der Zauberer

Bevor Philippus in Samaria ankam, wirkte dort ein Mann, der das Volk in Ekstase versetzte. Er benutzte dazu Zauberei. Er trat nicht bescheiden auf, sondern gab sich als „jemand Großes“ aus, er war ein Angeber. (Beim erneuten Lesen dieses Kommentars, finde ich eine Karte im Briefkasten, die zeigt, dass Menschen wie Simon noch immer quicklebendig sind. Auf der Karte steht: „Ich bin ein großes afrikanisches Medium und kann Hellsehen … Ich biete Ihnen eine Lösung all Ihrer Probleme … und Schutz vor schlechten Einflüssen … Ich helfe Ihnen … Ich bringe Erfolg.“ Dieser Diener des Teufels leidet durchaus nicht an einem Minderwertigkeitskomplex.)

Mit seinen Zauberkünsten richtete Simon die Aufmerksamkeit auf sich selbst, und das mit Erfolg. Er schaffte es, dass alle ihn beachteten. Er übte eine große Anziehungskraft auf alle aus; er sprach Alt und Jung an. Jeder ließ sich von ihm beeindrucken und schrieb ihm göttliche Kraft zu. Seine Zaubereien waren Wunder der Lüge (2Thes 2:9). Es war nicht ein vorübergehender Rummel. Er war kein Stern, der erschien und genauso plötzlich wieder verschwand. Im Gegenteil. Er brachte das Volk „lange Zeit“ außer sich. Doch das, was der Teufel zu bieten hat, besteht immer nur für eine begrenzte Zeit und befriedigt niemals ganz.

Das Evangelium hingegen hat bleibende Folgen. Das entdecken die Menschen, die Philippus aufmerksam zuhören und auf seine Predigt achten. Als sie es noch nicht besser wussten, waren sie im Bann der Zaubereien Simons. Doch als sie die Wunder des Philippus sahen, bemerkten sie deutlich den Unterschied zwischen Nachahmung und Echtem und dass Echtes und Nachahmung nichts miteinander zu tun haben. „Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam?“ (Jer 23:28). Simon predigte sich selbst, Philippus predigte das Reich Gottes und den Namen Jesu Christi.

Das Reich Gottes ist der Bereich, in dem die Herrschaft des Herrn Jesus anerkannt wird. Es ist der Glaube an den Namen des Herrn Jesus, durch den man in diesen Bereich hineinkommt. Deshalb folgt auch sofort die Taufe als äußerer Beweis dafür, dass jemand dem Herrn angehören und Ihm folgen möchte. Die Taufe wird an Männern und Frauen vollzogen. Im Alten Testament wurden nur die Männlichen beschnitten. Im Neuen Testament gibt es im Blick auf das Heil und die Nachfolge Christi vor Gott keinen Unterschied mehr zwischen Männern und Frauen (Gal 3:27; 28).

Vom Empfang des Heiligen Geistes, wie das in Kapitel 2 berichtet wird (Apg 2:38), ist hier allerdings noch keine Rede. Die Samariter empfangen den Heiligen Geist erst, nachdem Petrus und Johannes aus Jerusalem gekommen sind und sich durch das Auflegen der Hände mit ihnen einsgemacht haben. Gott tut das bewusst auf diese Weise. Es bestand nämlich eine religiöse Rivalität zwischen Jerusalem und Samaria, die hierdurch keine Nahrung erhielt, ein zerstörerisches Werk zu tun.

Simon glaubte ebenfalls und wurde auch getauft. Er sah in Philippus keinen Konkurrenten, sondern jemanden, der ihm an Kraft überlegen war. Simon bleibt beständig in der Nähe des Philippus, als hätte er seine Hoffnung auf ihn gesetzt. Beim Kämmerer verlief das anders (Apg 8:39). Der Glaube Simons ist von der Art, wie er in Johannes 2 genannt wird (Joh 2:23). Philippus lässt sich von Simon täuschen und tauft ihn (oder lässt ihn taufen).

Was Simon wirklich dazu trieb, waren die Zeichen und großen Wunderkräfte, die Philippus tat. So gibt es auch heute viele, die vom christlichen Glauben wegen der aufsehenerregenden Dinge wie Heilungen und sogenannte Prophezeiungen angetan sind, die sie bei bestimmten Gelegenheiten wahrnehmen.

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