Acts 8:7

Philippus in Samaria

Wir sind Philippus schon früher begegnet: Er war einer der sieben Diakone (Apg 6:5). Er hat sich treu seiner Aufgabe als Diakon gewidmet und dadurch viel Freimütigkeit im Glauben erworben (1Tim 3:13). Das hatte dazu geführt, dass er jetzt als Evangelist tätig war (Apg 21:8). Er predigte in Samaria.

Die Bewohner Samarias, die Samariter, sind eine Vermischung aus Juden und Heiden, die seit der assyrischen Wegführung der 10 Stämme in Israel wohnen (2Kön 17:24-41). Sie waren zuerst Götzendiener, doch begannen dann auch, den Herrn zu verehren. Sie hielten sich aber nur an die fünf Bücher Mose. Wegen dieser Vermischung verachteten die echten Juden sie. Als Ort der Anbetung hatten sie den Berg Gerisim im Gegensatz zu den Juden, die Jerusalem als Ort der Anbetung hatten (Joh 4:20). Durch die Verkündigung des Christus kommt auch für sie die neue Art der Anbetung, losgelöst von Jerusalem und dem Berg Gerisim (Joh 4:21-24).

Philippus predigte nicht eine Lehre, sondern eine Person: Christus. Im weiteren Verlauf des Kapitels lesen wir, dass er dem Kämmerer Jesus predigte, weil er an das anknüpfte, was der Kämmerer las. Dieser las Jesaja 53, und darin wird der Herr Jesus in seiner Erniedrigung beschrieben (Apg 8:35). Indem er in Samaria Christus predigte, knüpfte Philippus an die Auferstehung und Verherrlichung des Herrn an (Apg 2:36).

Die Predigt des Philippus hat großen Erfolg. Eine der Ursachen dafür ist, dass der Herr selbst bereits in Samaria gewirkt hatte und dass viele Ihn dort kannten, die ihrerseits auch Zeugen geworden waren (Joh 4:39). Dort war bereits gesät worden, und nun konnte geerntet werden (Joh 4:35-38). Der Same der Predigt fällt auf vorbereiteten Boden. Außerdem gab es Glauben an das Kommen des Messias (Joh 4:25). Philippus konnte Ihn als den predigen, der bereits gekommen war.

Seine Predigt bewirkt unter der Volksmenge eine Einheit. Gehorsam auf das Wort Gottes achten, das bewirkt Eintracht. Sie hören nicht nur auf die Predigt, was als erstes genannt wird, sondern sehen auch die Zeichen, die er tat. Übrigens sehen wir, dass in der Apostelgeschichte Zeichen und Wunder außer von den Aposteln nur noch von Stephanus (Apg 6:8) und Philippus (hier) getan werden. Die Zeichen, die Philippus tat, bestehen aus den wunderbaren Befreiungen von Menschen aus geistlicher und körperlicher Gefangenschaft.

Sie werden nicht Wunder genannt, sondern Zeichen, weil alle diese Heilungen Hinweise auf den verherrlichten Herrn sind, der dadurch das gepredigte Wort unterstrich und bestätigte (Mk 16:20). Der Christus, den Philippus predigte, bewies durch diese Wunder seine befreiende und wiederherstellende Macht. Alle diese Wunder sind Zeichen der Macht zur Befreiung und Wiederherstellung. Sie waren ein Vorgeschmack der Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters (Heb 6:5). Dass die unreinen Geister laut schreiend ausfuhren, beweist, dass sie völlig widerwillig ihre Opfer verließen, es aber durch die größere Macht des Herrn Jesus tun mussten.

Die Befreiung aus der Macht der Sünde durch das Werk Christi, begleitet von der wohltuenden Befreiung der Folgen der Sünde, bewirkt große Freude. Die Wirkung der Predigt des Philippus beim Kämmerer ist ebenfalls Freude (Apg 8:39). Freude ist untrennbar mit dem Evangelium verbunden. Der Engel, der die Geburt des Herrn Jesus ankündigte, sprach in Verbindung mit dem Kommen des Herrn Jesus von „großer Freude, die für das ganze Volk sein wird“ (Lk 2:10). Überall wo der Herr Jesus aufgenommen wird, folgt auf die Traurigkeit über die Sünden die Freude über die Vergebung (1Thes 1:6). Freude gehört zum Reich Gottes (Röm 14:17) und ist ein Teil der Frucht des Geistes (Gal 5:22).

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