Acts 9:32

Die Heilung des Äneas

Nachdem Lukas, geleitet vom Heiligen Geist, die Bekehrung des Saulus und seine ersten Aktivitäten als Christ beschrieben hat, richtet er unsere Aufmerksamkeit jetzt wieder auf Petrus und seinen Dienst. Die zwei Begebenheiten, die den Schluss dieses Kapitels bilden, stehen zwischen der Bekehrung des Saulus und der des Kornelius. Die Bekehrung des Saulus ist der Beginn der großen Ernte, die unter den Nationen eingebracht wird, wovon Kornelius der Anfang ist. Da könnte die Frage aufkommen: Ist es mit Israel vorbei? Die Antwort darauf finden wir in den beiden Wundern des Petrus. Daraus können wir lernen, dass Gott sein Volk nicht für immer verstoßen hat.

Petrus reist überall umher, um die neuen Gemeinden zu stärken und zu ermutigen. Auf seiner Rundreise kommt er auch zu den Heiligen, die in Lydda wohnen. Möglicherweise ist die Gemeinde dort durch das Wirken des Evangelisten Philippus entstanden, der ja das Land von Asdod aus bis nach Cäsarea durchzog und dabei allen Städten das Evangelium verkündigte (Apg 8:40). Hier werden die Gläubigen wieder „Heilige“ genannt, wie auch in Apg 9:13 und Apg 9:41). Die Heiligen sind die besondere Gruppe von Menschen, die nicht mehr zur Welt gehören, sondern dem Herrn Jesus angehören. Sie bilden in der Welt eine neue und abgesonderte Gemeinschaft, die einen neuen Gegenstand der Liebe besitzt: den verherrlichten Christus.

Bei diesen Heiligen trifft Petrus einen Mann an, namens Äneas, der schon acht Jahre gelähmt ans Bett gefesselt ist. Wir können in ihm ein Bild des Judentums sehen, das aus sich selbst keine Kraft hat, um das zu tun, was Gott in seinem Wort sagt. Petrus spricht zu dem Gelähmten, wie er das bei dem Gelähmten an der Pforte des Tempels getan hat (Apg 3:6).

Er nennt seinen Namen und weist ihn auf Jesus Christus hin, der ihn gesund macht. Petrus hat keinerlei Macht, jemanden gesund zu machen. Das kann nur der Herr Jesus tun. Petrus sagt nicht: „wird dich gesund machen“, sondern „macht dich gesund“. Petrus ist einfach nur das Instrument der Macht des Herrn. Die Kraft kommt durch Jesus Christus, durch Jesus, den Messias. Der Herr Jesus bewirkt eine unmittelbare und vollkommene Gesundheit.

Petrus befiehlt ihm, aufzustehen und selbst sein Bett zu machen. Äneas gehorcht sofort und steht auf. Seine Heilung ist ein klares Zeugnis für den Namen des Herrn. Die Folge ist dann auch, dass alle, die in Lydda und Saron wohnen und Äneas sehen, sich zum Herrn bekehren. Das Wunder bewirkt, dass die Herzen auf den Herrn ausgerichtet werden und nicht auf Menschen.

Saron war ein fruchtbarer Küstenstreifen, der sich von Lydda bis zum Berg Karmel erstreckte. Die Fruchtbarkeit scheint sich nicht nur auf die Bodenbeschaffenheit zu beziehen, sondern auch auf die geistliche Frucht, die jetzt durch die Bekehrung zum Herrn entsteht. Hier finden wir eine geistliche Vorerfüllung der Worte Jesajas: „Saron wird zu einem Weideplatz der Schafe werden“ (Jes 65:10).

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