Daniel 4:16

Deutsche Versen (10-13)

Was mit dem Baum geschieht

Es ist, als ob Nebukadnezar nach der Beschreibung des Baumes erst einmal durchatmet. Dann folgt noch mehr. Etwas wird mit dem Baum passieren. Das wird ihm in der Fortsetzung seiner Vision oder seines Traums mitgeteilt. Er erzählt Daniel, wie er in seinem Traum sieht, dass „ein Wächter und Heiliger“, vom Himmel herabsteigt. Es scheint so, als ob wir uns einen Engel vorstellen müssten. Der Engel sagt, was mit dem Baum geschehen soll. Dies sagt er nicht mit leiser Stimme, sondern mit einem kraftvollen Ausruf.

Die Macht, mit der hier gesprochen wird, passt zum Inhalt dessen, was gesagt wird. Mit dem Baum soll gewaltsam abgerechnet werden. Der Baum muss umgehauen werden; und mit jedem Segen, der mit dem Baum verbunden ist, muss Schluss sein. Von seiner beeindruckenden Statur, die überall auf der Welt sichtbar ist, darf nichts mehr übrig bleiben. Alles, was der Baum an Schatten, Lebensraum und Nahrung bietet, muss verschwinden. So wird es mit all dem Wohlstand gehen, auf den sich der Mensch verlässt.

Aber das Abhauen des Baumes bedeutet nicht sein endgültiges Ende. Das zeigt der Befehl, dass sein Wurzelstock in der Erde gelassen werden soll. Darin steckt die Verheißung einer zukünftigen Wiederherstellung (vgl. Hiob 14:7-9; Jes 6:13; Jes 11:1). Bis dahin wird der Wurzelstock durch „Fesseln aus Eisen und Kupfer“ unter Kontrolle gehalten, um ein vorzeitiges Aufsprossen zu verhindern. Bis dahin steht der Stamm „im Gras des Feldes“. Von dem Baum, der weit über das Gras hinausragt, ist nichts mehr übrig. Er ist wie das Gras geworden und ist für das Weiterleben genauso auf Tau angewiesen wie das zarte, vergängliche Gras.

Der Stamm wird so auf seine ursprüngliche Nichtigkeit reduziert. „Denn „alles Fleisch ist wie Gras, und all seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt, und die Blume ist abgefallen; das Wort des Herrn aber bleibt in Ewigkeit““ (1Pet 1:24; 25). Das macht den Übergang vom Bild des Baumes zu einem Menschen und einem Tier in den Dan 4:12; 13 weniger fremd. Der Baum, der den Menschen Nebukadnezar darstellt, hat ein Herz. Aber weil sein Herz nicht auf Gott gerichtet ist, muss es sich in das Herz eines Tieres verwandeln.

Der umgehauene Baum, von dem nur noch der Wurzelstock übrig geblieben ist, ist vergleichbar mit einem Tier. Ein Baum ist mit der Erde verbunden und hat kein Bewusstsein für Gott. So ist es auch bei einem Tier. Ein Tier ist mit der Erde verbunden und hat keine Kenntnis von Gott. Nebukadnezar muss dies persönlich erleben (Pred 3:18).

Sieben Zeiten, das sind sieben Jahre, wird er in diesem Zustand bleiben. Es wird eine vollkommene Periode vergehen – die Zahl sieben ist die Zahl der Vollkommenheit –, bevor Nebukadnezar wiederhergestellt wird. Die Zucht Gottes muss eine vollkommene Wirkung haben.

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