Deuteronomy 10:20

Was der HERR von seinem Volk erwartet

Der HERR wird in seiner Erhabenheit vorgestellt, die über alle Himmel geht. Er steht über der Schöpfung, Er ist aber kein Teil davon. Im Universum hat Er sich nur mit den Nachkommen Abrahams verbunden. Der erste Grund für Israels Liebe zu Gott liegt deshalb darin begründet, dass Er sie zuerst geliebt und sie zu dieser besonderen Beziehung mit Ihm auserwählt hat (1Joh 4:10; 19; Röm 5:8).

Die Reaktion des Volkes muss sein, dass sie die Vorhaut ihrer Herzen beschneiden, denn ein unbeschnittenes Herz ist ein eigenwilliges Herz, das in Rebellion Gott gegenüber lebt (3Mo 26:41; Hes 44:7; 9). Auch im Alten Testament verstand der Glaube, dass eine ausschließlich körperliche Beschneidung vor Gott keinen Wert haben konnte. Die äußerliche Absonderung von den Völkern um sie herum, wovon die Beschneidung ein Bild war, muss einhergehen mit der Beschneidung des Herzens (5Mo 30:6; Jer 4:4; Jer 9:24; 25). Für die Gläubigen des Neuen Testamentes geht es nicht um die äußere Beschneidung, sondern um die innerliche Beschneidung, die des Herzens (Röm 2:28; 29).

Ohne Beschneidung des Herzens ist keine wahre Furcht (d. h. Ehrfurcht) vorhanden und keine wahre Liebe zu Gott möglich. Um diese Ermahnung zu bekräftigen, weist Mose auf das Wesen und Handeln Gottes hin. Um die unendliche Größe und Macht Gottes eindrücklich vorzustellen, beschreibt Mose Ihn als „den Gott der Götter“, das ist Er, der über allen Gewalten und allen Mächten steht, und er nennt Ihn den „Herr der Herren“, das ist Er, der unbeschränkte Herrschaft ausübt über alle Fürstentümer und Gewalten im Himmel und auf Erden. Als solcher steht Er über allem, was auf Menschen und ihre Entscheidungen Einfluss hat. Solchen, die ohne Schutz sind, verschafft Er Recht und Er ist voller Liebe gegenüber solchen, die in Bedrängnis sind.

Der Beweis dafür, dass wir die göttliche Natur besitzen, wird erbracht durch das Halten seiner Gebote und durch den Erweis der Liebe. Diese beiden Kennzeichen treten in dem ersten Brief des Johannes immer wieder hervor. Gott liebt den Fremdling und das gilt nun auch für uns. Alle Liebe, die wir nach dem Willen Gottes erweisen, hat als Vorbild Gottes eigenes Herz.

Gottes Liebe ist in unsere Herzen ausgegossen und diese Liebe können wir nun anderen gegenüber erweisen. Solche, die selber in furchtvoller Bedrängnis gewesen sind und Barmherzigkeit durch Gott erfahren haben, sollten ein inniges Mitgefühl haben gegenüber solchen, die ebenfalls in der Bedrängnis Furcht haben, d. h. sie sollten bereit sein, ebenfalls ihre Liebe unter Beweis zu stellen. Gott sieht keines Menschen Person an. Er handelt aus seiner eigenen Liebe heraus gegenüber jedem, der seine Hilfe beansprucht, während Menschen geneigt sind, die Hilflosigkeit anderer auszunutzen.

Die Furcht oder der Respekt, d. h. die Ehrerbietung gegenüber Gott, kommt in 5Mo 10:20 in dreifacher Weise zum Ausdruck: Ihm dienen, was durch Taten zum Ausdruck kommt; Ihm anhangen, was im Herzen stattfindet (5Mo 4:4); bei seinem Namen schwören, was mit dem Mund geschieht (5Mo 6:13). Der Gott, mit dem sie so innig verbunden sind, ist ihr Ruhm, Er ist es wert, gepriesen zu werden. Für Israel wird der Grund dafür in 5Mo 10:22 genannt, indem Mose darauf hinweist, dass Gott seine Verheißungen erfüllt (1Mo 15:5; 13-21).

Diesem Gott gebührt auch unser Lob, Er ist der Gegenstand und der Inhalt unseres priesterlichen Dienstes (Heb 13:15), und die Ursachen dafür liegen in Ihm. Auf unserer Seite ist nichts Beeindruckendes, sondern alles ist sehr armselig. Was wir geworden sind, haben wir allein Gott zu verdanken. Die Widerspiegelung der Herrlichkeit Gottes wird in zahlreichen ‚Sternen‘ zu sehen sein (Dan 12:3; 2Thes 1:10; Mt 13:43). Das wird ewig Anlass sein, um Ihn zu preisen.

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