Deuteronomy 16:15

Das Laubhüttenfest

Das Laubhüttenfest ist der Höhepunkt. Leider scheint das Feiern dieses Festes nur von kurzer Dauer gewesen zu sein, in jedem Fall wurde es nicht lange auf die Weise gefeiert, die Gott bestimmt hatte. Erst in Nehemia 8 hören wir wieder davon. Dort wird es durch einen schwachen Überrest gefeiert, so wie es seit Josua nicht gefeiert worden ist. Es sind die Feste des HERRN, darum wurden sie so schnell vergessen.

Nach vier Monaten ist die ganze Ernte eingeholt. Am Ende des Jahres, als ob keine Monate mehr folgen, wird geerntet. In geistlichem Sinn wird es gefeiert, wenn Gläubige gelernt haben, die ganze Ernte des Landes einzuholen. Darum wird auch das Laubhüttenfest so leicht vergessen. Es ist geistliches Wachstum nötig, um dieses Fest zu feiern. Es geht nicht allein um eingesammelte Speise, sondern um Speise, die zubereitet ist für den Verzehr.

Dreschtenne und Kelter stellen Gottes letztendliche Handlungen im Gericht vor (Off 14:14-20). Die Dreschtenne weist auf das Gericht hin, bei dem die Spreu vom Korn getrennt wird; die Kelter weist auf das schonungslose Gericht der Ernte der Erde hin, wobei die Ernte auch jeden eitlen Gottesdienst umfasst. Danach kommt die volle Zeit des Segens für die Erde. Der Segen kommt, nachdem Gott die Erde hierfür gereinigt hat.

Nicht jeder Israelit hat eine gleich reiche Ernte. Darum müssen diejenigen, die mehr eingesammelt haben, mit den Armen teilen. Bei der Anwendung geht es um Geschwister, die aus Gottes Wort eingesammelt haben, wobei wir sicher nicht in erster Linie an die denken sollten, die einen öffentlichen Dienst empfangen haben, wie Brüder, die mit dem Wort dienen.

Wenn wir sehen, dass ein Bruder oder eine Schwester geistlich wenig besitzt, sollen wir darüber nicht klagen. Es ist viel besser – und das ist auch Gottes Absicht – sie als eine Gelegenheit zu sehen, um den erworbenen Reichtum mit ihnen zu teilen. Dies kann in den Häusern, in den gegenseitigen Kontakten und in den Zusammenkünften der Gläubigen getan werden. Die Zusammenkünfte sind nicht allein für reiche Gläubige, die sozusagen eine gewaltige Ernte eingeholt haben, sondern für arm und reich.

Die Folge wird sein, dass sie „nur fröhlich“ sind (5Mo 16:15). Dies lässt an das denken, was Johannes in seinem ersten Brief schreibt: „Und dies schreiben wir euch, damit eure Freude völlig sei“ (1Joh 1:4). Der Apostel Johannes war so ein reicher Bruder. Er spricht über das ewige Leben als die Frucht des Landes. Johannes hat das geerntet und teilt davon in seinen Briefen aus, er sucht darin Gemeinschaft mit anderen (ärmeren Gläubigen) und das gibt die vollkommene Freude.

Niemand von uns hat alles persönlich eingesammelt. Wir haben viel durch reichere Brüder empfangen dürfen. Paulus war auch so ein Bruder, reich an Schätzen. Er verlangte danach, um den Philippern, die nicht so reich waren, auszuteilen (Phil 1:25). So wollte er in der Fülle des Segens Christi zu den Gläubigen in Rom kommen, um sie teilhaben zu lassen an dieser Fülle, und das würde ihnen Freude geben (Röm 15:29).

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