Deuteronomy 20:4

Einleitung

In diesem Kapitel treffen wir auf ein Volk, das im Besitz des verheißenen Landes ist und das mehr erobern will (5Mo 19:8). Darin handelt es nach Gottes Gedanken, denn Er will Erweiterung geben, doch das ist wieder mit der Verantwortlichkeit des Menschen verbunden. Es kommt nicht zur Erweiterung, wenn kein Kampf geführt wird. Des Weiteren betrifft es freiwillige Kriege, da gibt es keine Verpflichtung. Darum gab es auch einige Freistellungen und wenn jemand mit Angst zu tun hatte, konnte er nach Hause gehen. Es gab andere Kriege, zu denen Gott Befehl gab und denen sich niemand entziehen konnte, wie z. B. den Krieg gegen die Kanaaniter.

Wir können dies auf die örtliche Gemeinde anwenden. Wir können uns fragen, wie viele Gläubige in den letzten Jahren zur örtlichen Gemeinde hinzugefügt wurden. Wurde das Gebiet erweitert? Es hat mit unserer geistlichen Kraft zu tun, durch die wir zeigen können, was Gemeinde nach Gottes Gedanken ist. Wenn da wirklich ein Verlangen ist, um das zu verwirklichen, wird das andere überzeugen.

Die Verteidigung der Wahrheit ist nicht nur defensiv, sondern auch offensiv. Wir können Seelen gewinnen durch das Evangelium und sie an den Ort bringen, den Gott erwählt hat, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. In neutestamentlicher Sprache ist es das Hinzufügen solcher, die den Herrn Jesus angenommen haben, zur örtlichen Gemeinde, von der der Herr Jesus gesagt hat: „Da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18:20).

Ermutigung durch den Priester

Mit Blick auf den Kampf spricht zuerst der Priester zum Volk, in 5Mo 20:5 tun es die Vorsteher. Der Priester spricht dem Volk Mut zu, indem er sie verweist auf den HERRN, ihren Gott, der mitgeht (Jes 41:10), um für sie zu streiten und ihnen Sieg zu schenken. Um zu verdeutlichen, was es bedeutet, dass der HERR mit ihnen geht, erinnert Mose das Volk an die Erlösung aus Ägypten. Der Priester, der Mut zuspricht, ist ein Bild des Herrn Jesus. Er ermutigt durch sein Wort (Joh 16:33) und durch seine Fürbitte (Lk 22:32; Heb 7:25).

Der Feind zeigt sich in seiner Macht und Kraft und probiert dadurch, dem Volk Gottes zu imponieren und sie abzuschrecken. Pferde und Wagen bilden hauptsächlich die Heeresmacht feindlicher Völker, mit denen Israel zu tun hatte (Jos 17:16; Ri 4:3; 1Sam 13:5; 2Sam 8:4; 1Chr 18:4; 1Chr 19:18). Geneigt, wie Israel war, sich von der Zurschaustellung der Macht beeindrucken zu lassen, gibt der Priester eine vierfache Anordnung: Sie sollten gegenüber dem Feind nicht verzagt sein im Herzen, sich nicht fürchten, sich nicht ängstigen und sich nicht erschrecken. Der Grund dafür ist die Anwesenheit des HERRN. Mit dem Herrn an der Seite brauchen wir uns nicht zu fürchten vor dem größten und mächtigsten Feind (2Chr 32:7), denn das ist ein bereits besiegter Feind. Ohne den Herrn verlieren wir gegenüber dem unscheinbarsten Feind.

Gläubige, die uns als wahre Priester aus der Gegenwart Gottes ermutigen, sind dringend nötig. Es ist kein Bedarf an Gläubigen, die uns bestimmte Strategien oder Taktiken, oft entlehnt von Vorgehensweisen der Welt, aufzwingen wollen. Das Evangelium und die Wahrheit Gottes sind keine Artikel, die mittels Managementmethoden an den Mann und an die Frau gebracht werden dürfen. Gläubige, die sich dieser Mittel bedienen, verkehren mehr in der Gegenwart der Welt – und stehen dementsprechend unter dem Einfluss des Denkens, das dort herrscht – als in der Gegenwart des Herrn.

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