Deuteronomy 21:17

Das Erstgeburtsrecht

Zwei Frauen zu haben entspricht nicht Gottes Gedanken. Doch kann Gott uns durch dieses Verhältnis, das durch die Sünde entstanden ist, verstehen lassen, welche Beziehung Er zu den zwei Völkern hat, mit denen Er sich verbunden hat: Israel und die Gemeinde. Weil der Ehebund untrennbar ist und Liebe das Verhältnis kennzeichnet, ist das Bild der Ehe passend, um diese Beziehung zu verstehen.

In dem Vorbild sehen wir einen Mann, der zwei Frauen hat. Die eine liebt er und die andere hat er weniger lieb. Jede der beiden Frauen hat ihm Söhne geboren und nun geht es um das Erstgeburtsrecht. Hierbei darf der Mann sich nicht durch seine natürlichen Gefühle leiten lassen. Wenn der erstgeborene Sohn von der weniger geliebten Frau ist, muss er ihm das Erstgeburtsrecht geben, das doppelte Erbteil fällt ihm zu. Der Mann darf in diesem Fall nicht das doppelte Teil an den Sohn der geliebten Frau geben.

Wenn wir das auf die Beziehung anwenden, die Gott gegenüber seinem irdischen Volk hat, Israel, und seinem himmlischen Volk, der Gemeinde, dann sehen wir Folgendes: Gott musste sein irdisches Volk verstoßen, so wie 5Mo 21:14 anführt. Es hat den Platz der weniger geliebten Frau erhalten (vgl. Hos 1:6; 8; 9). Nach dem Verstoßen seines irdischen Volkes kam dafür ein anderes Volk in diese Stellung. Dieses Volk ist ein Volk, das zuerst nicht Gottes Volk war, doch nun durch Ihn als sein Volk angenommen wurde (Röm 9:25). Damit hat Gott ähnliche Beziehungen geknüpft. Die Gemeinde ist nun Gottes Geliebte. Das will nicht sagen, dass Gott Israel endgültig verstoßen hat. Der Erstgeborene ist der Sohn der weniger Geliebten und er bekommt das Erstgeburtsrecht. Gott wird alle Verheißungen, die Er seinem Volk gegenüber gegeben hat, auch erfüllen. Sie bekommen ihr doppeltes Teil.

In Jakob und seinen beiden Frauen – Lea und Rahel – sehen wir eine Illustration. Jakob arbeitete für Rahel und bekam Lea. Danach arbeitete er für Rahel und bekam auch sie. So kam der Herr Jesus für Israel und bekam die Gemeinde. Doch Er wird auch, so wie Jakob Rahel bekam, Israel bekommen. Israel hat die älteren Rechte. Das Volk Israel ist nun die weniger geliebte Frau, doch nachher wird es wieder die geliebte Frau werden und die Rechte erhalten, die in Verbindung mit dem Erstgeborenen stehen, dem Herrn Jesus, der aus ihr geboren ist.

Die Gemeinde ist nun mit dem Herrn Jesus verbunden (2Kor 11:2). Kann Er in uns sein Wohlgefallen finden? Gott lässt das christliche Zeugnis auch auf seinem eigenen Weg gehen, Er hat als Ganzes kein Wohlgefallen mehr daran. Doch lässt Gott weiterhin in dem christlichen Zeugnis erkennen, was das Prinzip des Erstgeborenen veranschaulicht: In der Mitte dieses christlichen Zeugnisses befindet sich „die Versammlung der Erstgeborenen“ (Heb 12:23). Gott wird allezeit anerkennen, was Er darin selbst bewirkt hat.

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