Deuteronomy 29:11

Deutsche Versen (1-14)

Ein neuer Bund

Hier beginnt wieder ein neuer Abschnitt dieses Buches. Es geht um die große Frage, wie das Volk die Segnungen des Landes erhalten kann und wie sie zugleich dieselben bleibend besitzen können. In Kapitel 28 hat der Geist Gottes sie durch Warnungen sehen lassen, wie sie sich im Land verhalten würden und was die Folgen davon sein würden. In Kapitel 29 tut Er das aufs Neue, aber nun in Verbindung mit dem neuen Bund. Hier hören wir von der Vertreibung aus dem Land als Möglichkeit, während es ganz allmählich in eine Gewissheit übergeht. Es handelt sich nicht mehr um eine Warnung, sondern um Prophetie. Glücklicherweise gibt es auch noch eine sichere Weissagung von Wiederherstellung in späterer Zeit.

Für uns geht es um das Sich Aufhalten und Bleiben in den himmlischen Segnungen und an dem Ort, wo der Herr seinen Namen wohnen lässt. Zu diesem Ort dürfen wir den Segen des Landes bringen, so wie es uns bildlich in Kapitel 26 gezeigt wird.

Hier wird von einem neuen Bund gesprochen neben dem Bund vom Horeb. Es ist also keine Erneuerung eines alten Bundes, sondern es ist ein anderer Bund, der den Bund vom Horeb nicht überflüssig macht. Es gibt auch noch einen Bund mit den Vätern Abraham, Isaak und Jakob (5Mo 29:12). Dieser letzte ist ein bedingungsloser Bund, der allein von Gott ausgeht. Der Mensch kann dabei keine Bedingungen stellen, an die Gott sich halten müsste.

Bei jedem Bund stellt Gott die Bedingungen, wobei Er manchmal auch bestimmte Verpflichtungen auf sich nimmt. Ein Bund setzt mindestens zwei Parteien voraus. So kennen wir den Bund mit der ganzen Schöpfung zwischen Gott und Noah und seinen Nachkommen. Es gibt auch den Bund mit den Vätern, bei dem Bedingungen nur auf der Seite Gottes sind, um Abraham eine reiche Nachkommenschaft zu geben und diese in das Land der Verheißung zu bringen.

Dann hören wir hier von dem Bund, den Gott am Horeb mit Israel schloss. Dieser Bund geht in seinem Wesen aus der Gnade hervor aus dem, was Gott getan hat. Doch in dem Augenblick, als das Volk ein Leben aus Gnade abweist und sich selbst unter Verantwortung stellt, gibt Gott ihnen das Gesetz. Dadurch wird der Bund in Bezug auf sie selbst, was ihre Verantwortung betrifft, von ihrem Gehorsam abhängig gemacht. Der Bund am Horeb ist somit ein Bund, der auf das Gesetz gegründet ist, und auf dieser Grundlage konnte das Volk unmöglich ins Land kommen.

Hier haben wir noch einen anderen Bund, und zwar den Bund im Land Moab. Dieser Bund bringt die Grundsätze der Gnade Gottes, die in dem Bund mit den Vätern zum Ausdruck kommen, und das Gesetz Gottes, als Grundlage des Bundes am Horeb, zusammen. Zur Errichtung dieses Bundes stellt Mose dem Volk wieder das Handeln Gottes in der Vergangenheit vor Augen. Das betrifft insbesondere die, die unter zwanzig Jahre alt waren beim Beginn der Wüstenreise. Sie haben alles sehr wohl gesehen. Das Volk, an das er sich richtet, ist die neue Generation, die ins Land kommen wird. Alle, die über zwanzig Jahre alt waren beim Beginn der Wüstenreise, sind in der Wüste umgekommen.

Doch hat diese neue Generation ein Auge dafür, was der HERR getan hat? Begreifen sie, wie sehr sie abhängig sind von der Gnade? Haben sie auf seine Stimme gehört? Der HERR hat ihnen kein Herz, Auge oder Ohr gegeben, wodurch sie zu Ihm umkehren würden. Das war nicht, weil Er es nicht wollte, sondern weil sie es nicht wollten. Sie hatten Ihn nicht darum gebeten! Durch ihre Widerspenstigkeit und Bosheit hatten sie Ihn daran gehindert, ihnen das zu geben, was Er ihnen geben wollte.

Sie hatten wohl Gottes Taten gesehen, aber die Sprache, die Gott dadurch sprach, hatten sie nicht begriffen. So geschah es mit den Wundern und Zeichen, die der Herr Jesus insbesondere im Evangelium nach Johannes tat. Wenn das Volk durch die Zeichen keinen Blick bekommt für die Herrlichkeit des Herrn Jesus, dann ist es geistlich blind. Das gilt auch für uns.

Mose erinnert sie auch daran, dass die Kleidung und die Schuhe, die sie trugen, als sie aus Ägypten auszogen, nicht verschlissen waren. Nach vierzig Jahren in der Wüste hatten Kleider und Schuhe nicht gelitten (5Mo 8:4). Sie haben nicht überlebt durch eigene Vorausplanungen und eigenhändig angelegte Vorräte von Brot und Wein. Gott hat in all dieser langen Zeit in wunderbarer Weise dafür gesorgt, dass sie keinen Mangel an Speise und Trank hatten. Das tägliche Manna und das Wasser aus dem Felsen zeugten von seiner Liebe und Erbarmung, von seiner Fürsorge zu ihrem Wohlergehen. Dadurch konnten sie wissen, dass Er der HERR, ihr Gott ist.

Auch in Bezug auf ihre Feinde hatte Gott für sie gesorgt. Sie konnten bereits deren Land in Besitz nehmen. So wird deutlich, dass Gott in allen Umständen an sie dachte und für alles Nötige sorgte. Von Gottes Seite hat es ihnen an nichts gefehlt. Das ist doch wohl ein enormer Ansporn, um auf Ihn zu hören, wobei wieder neuer Wohlstand in Aussicht gestellt wurde. Gott will nichts anderes als segnen, wenn das Volk auf Ihn hört.

Dieser Bund des HERRN wird mit allen Gruppierungen des Volkes geschlossen. Selbst solche wurden einbezogen, die noch nicht geboren sind, „der heute nicht mit uns hier ist“, also die kommenden Generationen. Sie alle bilden sein Volk. Er erklärt feierlich, dass sie dies sind. Er will an ihnen seine Zusagen gegenüber den Vätern erfüllen. Doch wenn sie die Segnungen seiner Zusagen und die Erklärung, dass sie sein Volk sind, erfahren wollen, dann würden sie sich an die Worte des Bundes halten müssen.

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