Deuteronomy 31:11

Vorlesen des Gesetzes alle sieben Jahre

Nachdem Mose die Leitung in Gegenwart von ganz Israel an Josua übergeben hatte, nimmt er das von ihm geschriebene Buch des Gesetzes. Er sorgt dafür, dass das Volk jederzeit an das Wort Gottes erinnert werden kann. So befahl auch Paulus, als er in Ephesus Abschied nahm, die Gläubigen „Gott und dem Wort seiner Gnade“ an (Apg 20:32). Auch Petrus war es ein Bedürfnis, dass Gottes Volk allezeit an das Wort Gottes erinnert werden kann, wenn er selbst nicht mehr sein würde: „Deshalb will ich Sorge tragen, euch immer an diese Dinge zu erinnern, obwohl ihr sie wisst und in der gegenwärtigen Wahrheit befestigt seid“ (2Pet 1:12). Menschen scheiden ab, aber Gottes Wort bleibt.

In diesem Abschnitt geht es um das Wort Gottes. Zur Autorität des Geistes (vorgestellt in Josua) gehört das Wort Gottes. Gottes Geist und Gottes Wort gehören zusammen. Die Autorität des auferweckten und verherrlichten Herrn, der seine Herrschaft durch den Geist ausübt und uns durch seinen Geist leitet, wird niemals dem Worte Gottes widersprechen. Sie ist damit immer in Übereinstimmung.

Kenntnis des Wortes Gottes ist sehr wichtig, um alles zu prüfen, was sich als Stimme des Geistes ausgibt. Wir können Gottes Wort zu Hause lesen und studieren, doch hier wird es in einer Zusammenkunft des Volkes vorgelesen. Die Zusammenkünfte zur Verkündigung des Wortes Gottes sind sehr wichtig. Der Ausdruck „an dem Ort, den er erwählen wird“ kommt in diesem Buch hier das letzte Mal vor und legt im übertragenen Sinn damit einen besonderen Nachdruck auf die Zusammenkünfte der Gemeinde, versammelt zu seinem Namen hin, um auf das Wort Gottes zu hören.

Das Vorlesen muss im Erlassjahr erfolgen, dem Sabbatjahr (5Mo 15:1), und zwar während der Zeit des Laubhüttenfestes (5Mo 16:13-15), das gefeiert wird, wenn die ganze Ernte eingeholt ist. Das ist die geeignete Zeit, um das ganze Gesetz vorzulesen. Zu diesem Laubhüttenfest im Sabbatjahr kommen nicht nur die Männer (5Mo 16:16), wie in den vorhergehenden Jahren, sondern auch die Frauen und Kinder.

Dieses Vorlesen am Ende von sieben Jahren ist kein Ersatz für die Unterweisung in den Häusern (5Mo 6:1-9) oder die Unterweisung durch die Priester (5Mo 17:11; 5Mo 24:8). Es ist vielmehr zur Unterstützung und Festigung und wenn nötig zur Korrektur aller anderen Belehrung gedacht. Es soll die Gedanken des Volkes als Ganzes wieder in Übereinstimmung bringen mit dem Worte Gottes. Dadurch wird das Volk als Einheit bewahrt bleiben.

Sowohl das Sabbatjahr als auch das Laubhüttenfest sprechen von dem 1000-jährigen Friedensreich. Das wird die Zeit sein, wenn alle Verheißungen Gottes sich erfüllt haben werden und jeder in seinem eigenen Erbteil wohnt. Das Lesen des Gesetzes wird die Erinnerung an alle Verheißungen und die Wege Gottes zu ihrer Erfüllung dem Volk vor Augen stellen. Das Volk wird feststellen müssen, dass alles, was Gott gesagt hat, genauso in Erfüllung gegangen ist, und sie werden Gott dafür ehren.

Das Buch des Gesetzes wurde den Priestern gegeben, die die Bundeslade trugen. Es ist normalerweise die Aufgabe der Leviten, die Bundeslade zu tragen (4Mo 4:15), doch bei besonderen Anlässen tun das die Priester (Jos 3:3-8; Jos 6:6; 1Chr 15:11; 12). Das Buch des Gesetzes wird auch den Ältesten gegeben. Durch ihr Alter sind sie die natürlichen Leiter des Volkes und sollen ein Vorbild im Gehorsam sein.

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