Deuteronomy 6:11

Der Segen des Landes

Nach den vorhergehenden Voraussetzungen öffnet sich gleichsam das Land für uns. Dreimal wird in diesem Kapitel über den Einzug ins Land gesprochen. Hier ist zum ersten Mal die Rede davon. Jedes Mal wird gesagt, dass Gott es geschworen hat (5Mo 6:10; 18; 23). Gott bekräftigt seine eigenen Worte mit einem Eid, um uns in unserer Schwachheit entgegenzukommen und damit eine zusätzliche Bestätigung seiner Zusage zu geben (Heb 6:17; 18). Der Eid macht deutlich, dass, was auch geschehen mag, Gott seinem Volk das Land geben wird und dazu den vollen Genuss des Segens. Die Grundlage ist das Werk Christi. Wenn Gott so geschworen hat, wieso sollten wir dann noch zweifeln?

Einen Schwur Gottes finden wir immer nur unter besonderen Umständen. Bei vier Gelegenheiten schwört Gott, und zwar stets in Verbindung mit dem Land:

1. Aufgrund des Opfers des Sohnes der Verheißung verspricht Gott Abraham eine reiche Nachkommenschaft im Land der Verheißung, und in seiner Nachkommenschaft einen Segen für die ganze Welt (1Mo 22:16-18).

2. Wenn das Volk sich von Gott abwendet, schwört Er, dass das Volk nicht ins verheißene Land eingehen darf (Ps 95:11).

3. Im Falle der Untreue des Volkes wird Gott seine Versprechen in dem Mann zu seiner Rechten erfüllen (Ps 110:4).

4. Wenn Christus im Land regiert, wird sich jedes Knie vor Ihm beugen. Dann wird der bekehrte Überrest seines Volkes (der dann ganz Israel sein wird) im Land sein (Jes 45:23).

Die Segnungen liegen für uns bereit, es ist nichts von uns selbst dabei, Gott hat sie zubereitet. An erster Stelle gibt es im Land „große und gute Städte“. Die Gemeinde wird mit einer Stadt verglichen (Off 21:2; 10). Städte können wir als ein Bild von örtlichen Gemeinden sehen, als Darstellungen der einen Gemeinde. Die Städte im beschriebenen Abschnitt befinden sich im Land. Sie stellen örtliche Gemeinden dar, die ihr festes Fundament im Land haben, wo gelebt wird im Reichtum der himmlischen Segnungen.

An zweiter Stelle gibt es „Häuser, voll von allem Gut“. Eine Stadt besteht aus Häusern. Eine Gemeinde besteht aus Familien. In den Briefen, die sich speziell mit den himmlischen Segnungen beschäftigen, geht Paulus auch ausdrücklich auf die Familie ein (Eph 5:22-33; Eph 6:1-4; Kol 3:18-21). Das ist der Ort, wo die Reichtümer Christi geteilt werden.

An dritter Stelle stehen die „ausgehauenen Zisternen“. Das sind Wasserbecken, in denen das Wasser gesammelt und aus denen Wasser geschöpft wird. Sie weisen auf den Dienst hin durch die Gaben, die der Herr gegeben hat, um die Heiligen vollkommen zu machen (Eph 4:11-13).

An vierter Stelle finden wir im Land die „Weinberge und Olivengärten“. Die Weinberge veranschaulichen uns, dass das Land ein Ort der Freude ist, denn Wein ist ein Bild der Freude (Ri 9:13; Ps 104:15). Die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn und miteinander gibt völlige Freude (1Joh 1:3; 4). Die Olivenbäume stellen die reiche Frucht und den Segen des Geistes dar (Gal 5:22). Öl ist ein Bild vom Heiligen Geist (1Joh 2:20; 1Joh 2:27).

Zwischendurch wird jedes Mal darauf hingewiesen, dass Gottes Volk nichts für die Segnungen getan hat. Aus freier Gnade hat Gott sie seinem Volk geschenkt. So verhält es sich auch mit unseren himmlischen Segnungen. Wir haben nichts dazu beigetragen. Wir haben sie nur aus freier Gnade aufgrund des Werkes des Herrn Jesus empfangen, weil es in Gottes Herzen war, sie uns zu geben. Dreimal werden wir daran erinnert, dass wir Sklaven der Sünde waren, aber dass Gott uns daraus befreit hat (5Mo 6:12; 21; 23).

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