Ecclesiastes 9:18

Die Weisheit des armen Manns wird verachtet

Die Pred 9:13-15 veranschaulichen, was Salomo in Pred 9:11 sagt, nämlich dass nicht der Starke den Kampf gewinnt. Es ist auch ein Beweis dafür, dass der Mensch die Weisheit Gottes ablehnt, denn er sieht sie als etwas Armseliges an. Salomo sah diese Weisheit, und sie war groß für ihn, das heißt, sie beeindruckte ihn sehr (Pred 9:13). Es geht um die Weisheit Gottes. Diese Weisheit kann sowohl ignoriert (Pred 9:14-16) als auch verdorben werden (Pred 9:17; 18).

Aus der Illustration können wir die folgende Anwendung entnehmen. „Ein großer König“ repräsentiert den Satan; in der „kleinen Stadt“ sehen wir ein Bild der Welt, die im Universum nur ein kleiner Punkt ist und deren Anzahl an Menschen, die dort wohnen, im Vergleich zu den unzähligen Engeln sehr klein ist; der „arme, weise Mann“ ist ein Bild des Herrn Jesus (2Kor 8:9; 1Kor 1:30).

Die Rettung der Welt ist von Ihm zustande gebracht worden. Er wird sein Recht darauf zu dem von Gott bestimmten Zeitpunkt geltend machen. Die Rettung ist zustande gebracht, aber um dessen teilhaftig zu werden, muss ein Mensch Buße tun. Das tut er nicht, denn er will nichts von einer Rettung durch eine unwichtige Person wissen, jemanden ohne Titel und ohne Ansehen (Jes 53:1-3; Joh 7:14; 15). Es gibt überhaupt keinen Gedanken mehr an Ihn. Wenn wir mit Menschen über das Evangelium sprechen, stellen wir fest, dass immer weniger Menschen sich für Ihn interessieren.

In Pred 9:16 zieht der Prediger aus dem Beispiel der vorherigen Verse eine Lehre. Er berichtet nicht über etwas, das nur einmal vorkommt, sondern verweist auf etwas, das an der Tagesordnung ist. Die Menschen wollen keine Weisheit, wenn sie nicht mit Ansehen verbunden ist. Deshalb werden seine Worte nicht gehört. Sie verschließen ihre Ohren (vgl. Apg 7:54-57).

Dies wird am deutlichsten, wenn es um das Kreuz Christi geht. Das Wort des Kreuzes wird verachtet, während es die Weisheit Gottes und auch die Kraft Gottes ist (1Kor 1:18; 21). Die Menschen verschmähen Gottes Weisheit, weil sie sie nicht wollen, weil sie nichts von ihrer eigenen Wichtigkeit übriglässt.

Die Pred 9:17; 18 zeigen, dass Weisheit sowohl wertvoll als auch verletzlich ist. Die „Worte der Weisen“ (Pred 9:17; Spr 1:6) sind Worte, die imstande sind, uns weise zu machen zur Errettung. Es ist jedoch eine Bedingung an die Annahme der Worte der Weisen geknüpft. Ruhe ist notwendig, um sie zu hören und zu reflektieren. Diese Worte sind in der Schrift enthalten. Das sind die Worte des armen, weisen Mannes, Christus. Er ist „das Törichte Gottes“, das weiser ist als die Menschen, und „das Schwache Gottes“, das stärker ist als die Menschen (1Kor 1:25).

Gegenüber den Worten der Weisen steht „das Geschrei des Herrschers unter den Toren“. Der Schreiende beeindruckt die Toren. Toren hören nicht zu, dazu haben sie keine Ruhe. Sie verlassen sich auf Rhetorik, sie verbeugen sich vor dem, der gut reden kann. Das sehen wir zum Beispiel in der Politik.

Weisheit ist besser und stärker als jede Waffe. Echte Waffen helfen nicht im Kampf gegen den Tod, den Teufel und seine Dämonen. Auch große Gelehrsamkeit bietet keine Aussicht auf einen Sieg. Wir sehen das in der Schöpfung. Der Sünder, der viel Gutes verdirbt, ist der Mensch, der Fehler macht und dadurch weise Maßnahmen verhindert. Eine eigenwillige Handlung einer Person kann einen ausgezeichneten Plan torpedieren. Ein Mensch, Adam, hat durch eine Sünde die vielen guten Dinge der Schöpfung verdorben.

Durch die Sünde eines einzigen Menschen, Achan, hat ganz Israel gesündigt. Dies machte es unmöglich, das Land des Segens weiter in Besitz zu nehmen. Zuerst musste die Sünde beseitigt werden, und dann konnte das Volk das Land weiter erobern (Jos 7:11; 12). Eine Sünde in der Gemeinde, die nicht gerichtet wird, durchsäuert das Ganze (1Kor 5:6).

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