Ephesians 5:1

Wandeln in der Liebe und im Licht

Eph 5:1. Dann können wir als „Nachahmer Gottes“ angesprochen werden. Indem wir Güte erweisen, können wir das tun, was Gott tat. Das kann sogar von uns erwartet werden. Das ist doch für sich genommen schon etwas, als „Nachahmer Gottes“ angesprochen zu werden; aber dabei bleibt es nicht: Wir werden sogar „geliebte Kinder“ Gottes genannt. Gott hat uns nicht nur alle Schuld vergeben, sondern Er machte uns auch reich: Wir sind seine Kinder geworden. Das musst du dir erst einmal richtig bewusst machen. Du bist ein Kind Gottes, und Er hat dich lieb!

Eph 5:2. Dann ahmst du Gott nicht nur durch Güte und Vergebung nach, sondern dann wird auch dein ganzes Verhalten, dein ganzer Wandel, in Liebe sein. Güte und Vergebung beweist du dadurch, dass du dem Bruder oder der Schwester etwas Verkehrtes nicht mehr zurechnest. Liebe erweisen geht noch weiter. Liebe beschäftigt sich nicht so sehr damit, was der andere getan hat, sondern mit dem anderen selbst. Liebe sucht immer das, was für den anderen gut ist. Der Appell „wandelt in Liebe“ bedeutet einfach, dass du die göttliche Natur im Alltagsleben zeigst.

Wie das genau geht, siehst du im Leben des Herrn Jesus. In Ihm sind die Natur und das Wesen Gottes vollkommen zum Ausdruck gekommen. Die Liebe hat Ihn zu einer Tat gebracht, die wir ewig bewundern werden. Diese Liebestat war seine vollkommene Hingabe an Gott, bis in den Tod. Sein Tod ist der absolute Höhepunkt seiner Liebe zu Gott und zu uns. Sein Leben und Sterben waren für Gott eine unaussprechliche Freude. Niemals hatte ein anderer Mensch auf der Erde gelebt, der Gott mit der ganzen Liebe seines Herzens in aller Hingabe gedient und Ihn geehrt hätte. Der Herr Jesus hat das wohl getan.

„Darbringung und Schlachtopfer“ sprechen von seinem ganzen Leben bis hin zu seinem Tod am Kreuz. Alles war ein duftender Wohlgeruch für Gott. Doch sein Kreuzestod erfolgte auch zugleich für uns, Er starb an unserer Stelle. Als Folge davon sind wir errettet und ist alles weggetan, was Gott daran hinderte, uns segnen zu können. In dieser vollkommenen Hingabe ist Er einzigartig, darin können wir Ihm nicht nachfolgen. Und doch steht hier: „Wandelt in Liebe, wie auch der Christus.“ Nur dann werden wir ebenso wie Christus in Liebe wandeln, wenn auch wir unser ganzes Leben völlig Gott und seinen Interessen hingeben. Dann wird Gott gleichsam durch uns an den Wandel seines Sohnes erinnert und auch aus unserem Leben steigt ein duftender Wohlgeruch zu Ihm auf.

Eph 5:3. Die Ermahnungen, die wir nun von Paulus hören, sind mit einem Lebenswandel im Licht verbunden. Alles, was das Licht Gottes nicht ertragen kann, darf bei Gläubigen keinen Platz haben. Außerdem steht es im Widerspruch zur Liebe. Die Liebe sucht immer das, was für den anderen gut ist, sogar dann, wenn das auf eigene Kosten geht. Aber die Dinge, die hier genannt werden, haben nichts anderes zum Ziel, als die eigenen Begierden zu befriedigen. Das sind Sünden, durch die man sich auf Kosten eines anderen Genuss verschafft.

Alles wird daran gemessen, wer Gott ist. Der Gläubige ist nach Ihm geschaffen (Eph 4:24). Gott ist Licht, das ist sein Wesen (1Joh 1:5); und Gott ist Liebe, das ist seine Natur (1Joh 4:8; 16). Gläubige wandeln als Kinder Gottes in Liebe (Eph 5:1; 2), und als Heilige wandeln sie im Licht (Eph 5:3-21). Die Dinge, die von Eph 5:3 an genannt werden, passen nicht zu Liebe und Licht. Für den Gläubigen gehört es sich nicht, Dinge zu tun, ja nicht einmal zu erwähnen, die sich „nicht geziemen“ (Eph 5:4), also nicht zum Wesen und zur Natur Gottes passen. Es geht hier nicht so sehr um Taten, sondern um das, was ihnen vorausgeht. Es geht um das, was im Herzen ist und was der Mund ausspricht. „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mt 12:34). Paulus verurteilt hier natürlich die Art zu reden, die jemandes Wollust verrät.

Wenn er Dinge nennt, von denen er sagt, dass sie nicht einmal genannt werden sollten, handelt er damit nicht im Widerspruch zu seiner eigenen Ermahnung. Er nennt sie ja in missbilligendem Sinn. Genau so muss über diese Dinge auch gesprochen werden, wenn Zucht in der Gemeinde ausgeübt werden muss oder sie anderweitig angeprangert werden müssen (Eph 5:11). Lass dich aber nicht dazu verführen, diese Dinge leichtfertig oder in Witzen zu erwähnen, auch nicht, um sie zu tolerieren.

„Hurerei“ ist hier Unzucht im weitesten Sinn des Wortes. Es handelt sich um jeglichen sexuellen Umgang außerhalb der Ehe, und das ist mehr als nur Ehebruch. „Alle Unreinheit“ ist Unreinheit jeder Form und Art, sowohl in Wort und Tat als auch in Gedanken. „Habsucht“ ist die Sucht nach mehr Besitz und beschränkt sich nicht auf Geld.

Über solche Sachen nicht zu reden, passt zu „Heiligen“. Anständige Menschen achten auf das, was sie sagen, damit ihr guter Name nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird. Aber „Heilige“ haben ein viel höheres Motiv. Sie gehören nicht zu der Welt, in der diese Themen Allgemeingut sind, sondern zum neuen Menschen.

Eph 5:4. Auch „Schändlichkeit“ (d. h. Unehrenhaftes und Unanständiges in Wort und Betragen) darf nicht zu deinem Sprachgebrauch gehören. Es umfasst alles, was im Widerspruch zur Reinheit steht. „Albernes Geschwätz“ ist törichtes Gerede; und töricht weist auf den Menschen hin, der nicht mit Gott rechnet (Ps 14:1). „Witzelei“ kriegt man in einer zweideutigen Redensweise zu hören. Es „geziemt“ sich überhaupt nicht und passt einfach nicht mit dem Standard der Heiligen Gottes zusammen. Deswegen solltest du dir auch nicht erlauben, auf das Niveau des Hervorkramens von Unsinn herabzusinken, indem du dich besonders witzig gibst. Wer als solcher bekannt wird, ist kein Christ, was immer er auch bekennen mag. Dabei geht es bestimmt nicht um Humor im Allgemeinen. Es geht um Menschen, die es in sich haben und darauf aus sind, durch ihre unsinnige und zweideutige Redeweise und Witze moralische Grenzen zu verrücken und Schwellen des Anstands abzusenken. Zu Heiligen, Menschen, die Vergebung empfangen haben, passt „Danksagung“: ein geöffneter Mund, aus dem keine faulen Reden, sondern Worte der Danksagung hervorkommen (1Thes 5:22; Kol 1:12).

Eph 5:5. In Eph 5:3 wurde das Böse genannt; und hier sehen wir die, die es tun. Du weißt ganz gut – und hast es auch erkannt –, dass du bei allem, was du früher warst und woran du beteiligt warst, keinerlei Verbindung mit dem Gebiet hattest, auf dem Gott und Christus alle Herrschaft haben. Bei deiner Bekehrung hast du das bekannt und gesehen, dass das alles ganz und gar in dem Gericht weggetan wurde, das auf Christus kam. Du kannst das allerdings vergessen und wieder anfangen, so zu leben wie früher. Darum wird hier an dein Gewissen appelliert, um dich daran zu erinnern, was du seinerzeit unter dem Kreuz bekannt und abgelegt hast.

Da ist aber nicht nur die Erinnerung an das, was weggetan ist. Es gibt auch die Aussicht auf das „Erbteil ... in dem Reich Christi und Gottes“. Dieses Reich wird in der Fülle der Zeiten errichtet werden (Eph 1:10). Es ist das „Reich Christi“, weil Er der Mittelpunkt der Regent dieses Reiches ist. Es ist das Reich „Gottes“, weil Er dessen Ursprung ist und Er es sich ausgedacht hat; das ist sein Ratschluss. Bei „Erbteil“ denkst du an die Zukunft; du bist Erbe, und dieses Erbe muss noch kommen. Dein Erbe im Reich erhältst du in der Fülle der Zeiten, bei der Offenbarung des Christus. Dann werden Gottes Rechte und seine Regierung im ganzen Weltall errichtet.

Das wird hier genannt, um aufzuzeigen, dass du dein Leben im Licht dieser Zeit sehen musst. Die Folge davon wird sein, dass du die Herrschaft über dein Leben schon jetzt in die Hand Christi und Gottes legst.

Eph 5:6. Dann wirst du dich nicht zu einem unheiligen Leben verführen lassen, wodurch du wieder in die Gesellschaft abgleitest, in der du dich früher aufgehalten hast (vgl. Ps 1:1). Du kannst dir mit eitlen Worten, Worten, die sich gegen die Schrift stellen, etwas vorgaukeln lassen. Alle möglichen Formen des Zusammenlebens, die die Schrift Hurerei nennt, werden da gutgeheißen: uneheliches Zusammenleben, die Erlaubnis von Ehen zwischen Menschen gleichen Geschlechts, das wird auch in der Christenheit mit schönen, aber eitlen Worten verteidigt. Doch denk daran: „... denn dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams“. Das sind Menschen, die bewusst ungehorsam sind.

Eph 5:7. Halte dich von ihnen fern. Mach nicht mit ihnen mit, und verhalte dich nicht so wie sie. Sorge dafür, dass du nicht als einer ihrer „Mitgenossen“ angesehen werden kannst (siehe auch Eph 5:11). Kinder Gottes und Söhne des Ungehorsams haben geistlich nichts gemeinsam. Du sollst nicht nur Sünden vermeiden, sondern auch die Verbindungen mit Sündern. Warum?

Eph 5:8. Um deswillen, was du früher warst und jetzt geworden bist. Das wird als Tatsache hingestellt. Und diese Veränderung ist durch das Werk zustande gekommen, das Gott an dir getan hat. Du warst nicht nur in der Finsternis, du warst Finsternis. Du wurdest durch eine Natur gekennzeichnet, die Finsternis ist und die sich mit allem amüsierte, was gegen Gott ist. Doch jetzt bist du Licht in dem Herrn. Es ist nichts verborgen, alles ist sichtbar, und so sollst du auch wandeln.

Lies noch einmal Epheser 5,1–8.

Was gehört zu einem Wandel im Licht und was nicht?

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