Ephesians 5:16

Wach auf!

Eph 5:9. Ein Wandel im Licht ist nicht steril und kalt. In so einem Wandel entwickelt sich Leben, das sichtbar wird in der Frucht, die es hervorbringt. Diese Frucht ist nicht deinem Einsatz zu verdanken und ist nicht die Folge einer von dir erbrachten Leistung. Nein, beim Fruchtbringen geht es nicht um das, was du tust, sondern um das, was du bist, und darum, wo du dich befindest. Wenn du im Licht wandelst, bist du in der Gegenwart Gottes. Er gibt das Wachstum (1Kor 3:7). Der Herr Jesus sagt: „Wer in mir bleibt, und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun“ (Joh 15:5). Wenn du deinen „Lebenssaft“ aus Ihm ziehst, wird dein Leben Frucht bringen. Diese Frucht besteht aus Eigenschaften Gottes, die auch im Leben des Herrn Jesus zu sehen waren. Du wirst eine Wohltat für andere sein, wenn in deinem Verhalten „alle Gütigkeit“ zum Ausdruck kommt. Du wirst anderen geben, was ihnen zusteht, und so „Gerechtigkeit“ offenbaren; dein ganzes Auftreten wird nicht heuchlerisch sein, sondern „Wahrheit“, also „wahrhaftig“.

Eph 5:10. Indem du so, ohne dass du dich dafür anstrengst, die Frucht des Lichts „produzierst“, bist du trotzdem aktiv, zu prüfen, „was dem Herrn wohlgefällig ist“. „Prüfen“ heißt untersuchen, um zu erkennen, ob etwas gut ist. Das Ergebnis dieser Untersuchung sind Entscheidungen in deinem Leben, über die der Herr sich freut.

Eph 5:11. In Eph 5:7 hat Paulus davor gewarnt, dass du ein Mitgenosse der Übeltäter wirst. Mit solchen Leuten darfst du keine Verbindung haben. In diesem Vers wird darauf hingewiesen, dass du auch mit ihren Taten nichts zu tun haben solltest. Jede Form der Gemeinschaft mit ihnen muss abgebrochen werden. Licht und Finsternis haben keinerlei Berührungspunkt (vgl. 2Kor 6:14b). Solltest du jetzt, wo du im Licht bist, noch „unfruchtbare Werke“ zulassen? Die kommen nämlich aus der Finsternis. Fällt dir nicht auch auf, dass hier die Rede ist von der „Frucht [Einzahl] des Lichts“ (Eph 5:9) und von „unfruchtbaren Werken [Mehrzahl] der Finsternis“? Dasselbe finden wir auch in Galater 5, wo du von den „Werken des Fleisches“ und von der „Frucht des Geistes“ liest (Gal 5:19; 22; 23). Was zu Gott gehört und von Ihm kommt, bildet ein herrliches Ganzes. Was aus dem Fleisch kommt und zur Finsternis gehört, ist Verderben in vielen Formen.

Was in der Finsternis geschieht, muss bloßgestellt werden. Das heißt, dass deutlich angegeben wird, um welche Sünde es geht. Die Art der Sünde muss entlarvt werden. Man muss keine Nachforschungen über die Art und Weise anstellen, wie eine Sünde begangen wurde. Sobald du jedoch damit in Berührung kommst, musst du die Sünde als Sünde herausstellen und nicht dabei mitmachen, wenn man sie verharmlost. Johannes der Täufer machte das richtig. Er stellte die Lebensweise des Herodes bloß, indem er sagte, dass dieser in Sünde lebte (Mt 14:3; 4). Sicher erfolgt dieses Bloßstellen durch das, was man sagt, aber noch viel mehr durch die Art, wie man lebt. Wenn du im Licht wandelst, wird das Licht auch die Werke der Finsternis offenbar machen.

Eph 5:12. Es ist klar, dass das, was heimlich getan wird, ganz bewusst und nicht in Unwissenheit getan wird. Was heimlich geschieht, ist sogar schändlich, erwähnt zu werden. Wenn du trotzdem etwas darüber sagen musst, tust du es mit Abscheu. Es kann nötig sein, über Homosexualität zu sprechen. Wenn es um eine Person geht, die mit ihren homophilen Empfindungen kämpft, sollen wir uns zu diesem Menschen stellen und ihm unsere Hilfe anbieten. Wenn es aber um jemand geht, der die homosexuelle Praktik gutheißt, müssen wir gegen ihre Ausübung Stellung beziehen.

Eph 5:13. Die besondere Eigenschaft des Lichts ist es, alles offenbar zu machen, indem seine Strahlen darauf fallen. Das Licht macht die wahre Art einer Sache deutlich. Wer gute Dinge tut, hat nichts zu verbergen. Er steht ohne Furcht im Scheinwerferlicht. Alles, was er tut, darf gesehen werden. Wer aber Böses tut, kann das Licht nicht ausstehen und meidet es (Joh 3:20).

Eph 5:14. Die Wirkung des Lichts ist in den vorangegangenen Versen deutlich geworden. Auch ist deutlich geworden, dass keinerlei Gemeinschaft zwischen Licht und Finsternis möglich ist. Das findet der Feind natürlich nicht schön. Es gelingt ihm nicht, Licht und Finsternis zu vermischen. Es gelingt ihm aber wohl, die Dinge auf den Kopf zu stellen – Finsternis als Licht und Licht als Finsternis erscheinen zu lassen. Unermüdlich ist er dabei, die Menschen zu einer umgekehrten Denkweise zu bringen. In verschiedenen Medien hat er ein großartiges Mittel für seine Bestrebungen gefunden. Jesaja hat über die Verwechslung von Licht und Finsternis ein „Wehe“ ausgesprochen (Jes 5:20). Bedenke dabei, dass er da zum Volk Gottes sprach! Diese Umkehrung der Dinge hat auch die Christenheit durchsetzt. Christen haben sich vom Feind Sand in die Augen streuen lassen und sind in Schlaf gefallen. Sie haben keinen Blick mehr für das Licht der Herrlichkeit Christi. Deshalb kommt aus der Herrlichkeit von dem verherrlichten Christus der Aufruf an jeden einzelnen Christen: „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“

Stell dir einmal vor wie überall Menschen auf dem Boden liegen. Sie sehen aus wie tot, es gibt keinerlei Anzeichen von Leben. Die Tragik, die der Apostel hier schildert, ist die scheinbare Übereinstimmung zwischen dem Schlafenden und dem Toten. Obwohl beim Schlafenden noch Leben da ist, ist er für das Licht genau so unempfindlich wie der Tote. Das lernen wir hier. Wer schläft, hört und sieht nichts. Es besteht keinerlei Kommunikation mit den Lebenden, denn praktisch befindet er sich im Zustand eines Toten. Der Christ, der schläft, ist nicht in der Lage, vom verherrlichten Herrn zu zeugen. Um sich wieder in Christus zu freuen, muss er aufwachen und aufstehen. Er muss sich den Sand aus den Augen reiben und sich darüber klar werden, dass er sich hat „verführen“ lassen „mit eitlen Worten“ (Eph 5:6), wodurch er den Toten gleich geworden ist.

Wenn du dir – jetzt oder später – bewusst wirst, dass dein Leben kein Zeugnis mehr vom verherrlichten Christus ist, dann tu etwas dagegen! Es kann sein, dass du gar keine Sünden begangen hast. Für sich genommen ist das prima. Aber es kann doch so sein, dass du für den verherrlichten Christus und deine Verbindung mit Ihm blind geworden bist. Du hast angefangen, auf dem Niveau der Welt zu leben und horizontal zu denken. Deiner vertikalen Verbindung mit dem Herrn bist du dir nicht mehr bewusst. Es ist nichts mehr davon zu sehen, dass du neues Leben hast. Wenn du das merkst, bist du wach geworden. Erkenne doch dein Versagen vor dem Herrn Jesus an und freue dich wieder in Christus, der Quelle des Lichts. In seiner Person wurde Gott völlig offenbart, inmitten von Bösem und Finsternis. Wenn du dich an Ihm erfreust, wird Gott in dir offenbar werden, inmitten von Bösem und Finsternis. Bist du nicht nach Gott geschaffen? Der Abschnitt, der auf so besondere Weise von Licht und Finsternis handelt, endet daher mit dem Aufruf, uns am Licht zu freuen.

Eph 5:15. Nach diesen Ausführungen über Licht und Finsternis kommt Paulus nun wieder auf den Wandel zurück, über den er in den Eph 5:1-6 gesprochen hat. Mit Wandel meint er die Weise, wie wir unser Leben führen. Er spornt uns an, genau darauf zu achten, wie wir leben. Es geht ja um einen Wandel in Liebe und Licht (Eph 5:1; 8), einen Wandel, in dem das neue Leben sichtbar wird (Eph 4:22-24), also einen Wandel, in dem Christus Gestalt bekommt (Gal 4:19). Das umfasst unser ganzes Leben. Nach dem Gegensatz zwischen Licht und Finsternis siehst du einen neuen Gegensatz: den Gegensatz zwischen Unweisen und Weisen. Wer ist weise? Weise ist jemand, der das Wort Gottes auf bestimmte Situationen anzuwenden weiß. Du bist unweise, wenn du nach deiner eigenen Vorstellung lebst, als wüsstest du nichts von den großartigen Plänen, die Gott mit dir hat. Du bist weise, wenn du dich bei allen Entscheidungen, die du triffst, fragst, ob es zu deiner Verbindung mit dem himmlischen Christus passt, denn darum geht es in diesem Brief.

Eph 5:16. Ob du weise lebst, zeigt sich daran, wie du mit deiner Zeit umgehst, wie du die Gelegenheiten nutzt, die Gott dir gibt, um dein Licht leuchten zu lassen. Ein Weiser kauft jede Gelegenheit aus, den neuen Menschen sichtbar werden zu lassen. Auskaufen heißt, dass du herausholst, was darin steckt, nicht für dich selbst, sondern gerade auf eigene Kosten. Dass die Tage böse beziehungsweise voller Sünde sind, ist ein zusätzlicher Ansporn, die Zeit auszukaufen. Im Himmel hast du dazu keine Gelegenheit mehr. Nur in der Zeit, die du auf der Erde bist, hast du Gelegenheiten, Christus inmitten der Sünde zu zeigen. Um diese Chancen auch zu sehen, musst du wach sein, die Augen gut offen halten und genau hinschauen, wie du läufst. Beständig lauert die Gefahr, in Schlaf zu fallen. Und es kommt noch hinzu, dass du in einer bösen, sündigen Welt lebst. Du musst also auf dich und auf deine Umgebung achten. Diese Aufmerksamkeit macht dich nicht bange und bewirkt auch nicht, dass du dich ins Schneckenhaus zurückziehst. Nein, was du siehst, verstärkt nur deinen Eifer, dich völlig und beständig für den Herrn einzusetzen. Du bekommst einen Blick dafür, dass Zeit ein Geschenk von Ihm ist, um Ihm damit zu dienen. Wenn wir keine Gelegenheiten sehen, liegt das an uns und nicht am Herrn.

Lies noch einmal Epheser 5,11–16.

Wie kaufst du die Gelegenheiten aus?

Copyright information for GerKingComments