Ephesians 5:22

Frauen und Männer

Eph 5:22. Eph 5:21 ist ein Verbindungsvers. Einerseits schließt dieser Vers den vorangehenden Abschnitt ab mit der Aufforderung, sich einander unterzuordnen. Das betrifft also die allgemeinen Beziehungen in der Gemeinde. Die gegenseitige Unterordnung ist ein sehr schönes Kennzeichen des neuen Menschen. Andererseits bildet dieser Vers auch eine Einleitung zum folgenden Abschnitt. Von Eph 5:22 an bis Kapitel 6,9 bekommen wir es nämlich mit verschiedenen irdischen Beziehungen zu tun, in denen die Unterordnung eine wichtige Rolle spielt. Du kannst das als praktische Auswirkung von Eph 5:21 ansehen.

Der Reihe nach geht es hier um das Verhältnis

1. zwischen Frau und Mann in der Ehe (Eph 5:22-33),

2. zwischen Kindern und Eltern in der Familie (Eph 6:1-4) und

3. zwischen Knechten und Herren in der Gesellschaft (Eph 6:5-9).

Es fällt auf, dass in all diesen Beziehungen zuerst die Seite angesprochen wird, die Gott der anderen „untergeordnet“ hat. Das zeigt Gottes besonderes Interesse an denen, die Er in ihre jeweilige Stellung eingesetzt hat. Sie bekommen insbesondere die Chance, in ihrer untergeordneten Stellung das zu zeigen, was den Herrn Jesus kennzeichnete. War Er es nicht, der sich in seinem Leben auf der Erde vollkommen untergeordnet hat? Du wirst auch merken, dass jeder genau auf dem Gebiet angesprochen wird, wo er oder sie schwach ist.

Unterordnung ist nicht „in“. In der Welt um uns herum wird der Frau erzählt, dass sie dem Mann gleich sei. Sie muss sich selbst beweisen, ihre Möglichkeiten entfalten und sich um ihre Rechte kümmern. Doch dabei geht man völlig an der Tatsache vorbei, dass sie erst dann wirklich glücklich ist und ihre Möglichkeiten so richtig entfalten kann, wenn sie für ihren Mann „Frau“ sein will. Christliche Frauen haben es da nicht so leicht, von den Einflüssen dieses Denkens frei zu bleiben. Das geht nur, wenn sie sich immer wieder die „Blaupause“ des Wortes Gottes vor Augen hält. Dabei darf sie bedenken, dass sie sich ihrem Mann unterordnen soll „als dem Herrn“. Hinter ihrem Mann darf sie den Herrn sehen. Eine Frau soll sich nicht erst dann ihrem Mann unterordnen, wenn er ihren Wünschen nachkommt, wenn sie in ihm einen Mann sieht, mit dem sie gut herauskommt. Sie soll sich ihm unterordnen, weil er ihr Mann ist.

Diese Ermahnung des Paulus an die Adresse der Frauen wird auch innerhalb der Christenheit ihrer Kraft beraubt und sogar wegdiskutiert. Deswegen ist es für dich wichtig, daran zu denken, dass das Wort Gottes auch in dieser Hinsicht nichts von seiner Kraft und Bedeutung verloren hat. Eine Frau, die trotz aller Widerstände darauf hört, wird auch den Segen erfahren, der darin liegt.

Eph 5:23. Wie so oft, hat Gott auch hierfür eine Erklärung. Er hat das so geregelt, weil die Beziehung zwischen dem Mann und seiner Frau ein Bild von der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde ist. Dann verstehst du auch, warum Satan alles tun wird, diese göttliche Ordnung in der Ehe aufzuweichen. Satan hasst alles, was an Gott oder Christus denken lässt. Überall, wo der Mann als Haupt seiner Frau handelt und die Frau sich ihm unterordnet, ist das ein lebendiges Zeugnis von der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde. Es ist das Vorrecht eines Christen, dieser Beziehung in seiner Ehe Gestalt zu geben. Dass der Mann das Haupt ist, bedeutet, dass er die Führung übernimmt und dass dies in Liebe geschieht. Diese Stellung gibt Gott Christus im Blick auf die Gemeinde.

Dieser Stellung wird noch etwas hinzugefügt, und zwar, dass Christus „des Leibes Heiland“ ist. „Heiland“ ist dasselbe Wort wie „Erhalter“. Vom Haupt, Christus, hängt das Heil, die Bewahrung und die Versorgung des Leibes (der Gemeinde) ab. Es widerspricht Gottes Absichten, wenn eine Frau, um ihre Eigenständigkeit in der Gesellschaft zu demonstrieren, ihr eigenes Einkommen verdient und losgelöst von ihrem „Erhalter“ für sich selbst sorgt. Ich rede hier nicht von dem Fall, dass eine gläubige Frau aufgrund von Armut arbeiten gehen muss. Sie verdient unseren Respekt. Oft geht es aber darum, Luxus zu haben und selbständig entscheiden zu können. Eigenes Geld und eigene Zeit führen zum Eigenleben. Die Einheit, wie sie in der Ehe vorgestellt wird, muss man in diesen Fällen suchen, wenn sie nicht ganz und gar verschwunden ist.

Eph 5:24. Frauen sind ein Bild von der Gemeinde. Die Gemeinde ist Christus untergeordnet. Weil Christus vollkommen ist in seinem Verhältnis zu seiner Frau, der Gemeinde, sollte es auch der Gemeinde nicht schwer fallen, sich Ihm unterzuordnen. Aber Männer, die ein Bild von Christus sind, sind nicht vollkommen. Das macht es Frauen oft schwer, sich ihren Männern wirklich unterzuordnen. Und doch ist nicht die Praxis der Männer die Norm für Unterordnung. Die Norm heißt: die Gemeinde in Bezug auf Christus, so wie dieses Verhältnis von Gott gesehen wird. Da bleibt kein Raum mehr für ein „ja, aber“. Da kann gesagt werden, dass sich Frauen ihren Männern „in allem“ unterordnen. Unterordnung ist eine Haltung, eine Gesinnung. Selbst wenn es Männer ihren Frauen schwer, ja durchaus unmöglich machen, bleibt trotzdem bestehen: „so auch die Frauen ihren Männern in allem“. Das heißt nicht, dass sie sich zu Dingen zwingen lassen müssen, die gegen die Schrift verstoßen. Dann müssen sie „nein“ sagen. Aber selbst dann sollen sie ihre Haltung der Unterordnung nicht aufgeben.

Eph 5:25. Nachdem Paulus sich nun in drei Versen an die Frauen gerichtet hat, richtet er sich in den folgenden neun Versen an die Männer. Die Norm für ihr Verhältnis zu ihren Frauen und ihre Liebe zu ihnen ist Christus und seine Liebe zur Gemeinde. Die Männer kommen also nicht besser weg als die Frauen. Im Gegenteil: ihr Vorbild ist viel höher. Die Liebe des Herrn Jesus und Gottes ist eine gebende Liebe. Um den richtigen Eindruck von solch einer Liebe zu bekommen, sind wir absolut von der Schrift und vom Geist abhängig. Andernfalls würden wir nur die göttliche Liebe schnell verfälschen oder mit unseren eigenen Empfindungen und Ideen von Liebe vermischen.

Die Liebe des Herrn Jesus zu seiner Gemeinde kannst du in dem Gleichnis von dem Kaufmann erkennen, der schöne Perlen suchte (Mt 13:45; 46). Dieser Kaufmann verkauft alles, was er hat, so wertvoll ist für ihn diese eine Perle. Das finden wir auch beim Herrn Jesus. Er verkaufte alles, was Er besaß. Und trotzdem gibt das noch nicht den ganzen Wert der Liebe Christi zu seiner Gemeinde wieder. Sogar in der Hingabe seines Lebens, was weiter geht als Besitz, ist die vollkommene Liebe noch nicht voll zu sehen, um die es hier geht. Das geht noch weiter. Hier steht, dass Er „sich selbst“ für die Gemeinde hingegeben hat. Er ging in den Tod und durch den Tod. Er ist auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Das alles hat Er in seiner vollkommenen Hingabe für seine Braut getan. So wird es hier vorgestellt. Und das ist das Beispiel, das den Männern hier vorgehalten wird. Dann ist der Mann in jedem Bestandteil seiner Existenz voll Liebe der Frau hingegeben, mit der er verbunden ist.

Hier geht es nicht um die Liebe Christi für Sünder. In Sündern war nichts Anziehendes für Ihn, während hier seine Liebe erst richtig durch das Anziehende an der Gemeinde geweckt wird. Von Ewigkeit her hat Er die Gemeinde lieb gehabt, weil Er sie nach Gottes Plänen sah. Er sieht sie noch immer auf diese Weise. Deswegen hat Er sich nicht nur am Kreuz hingegeben, sondern gibt sich noch immer hin, auch jetzt, wo Er im Himmel ist. Er setzt sich für sie mit einer nie nachlassenden Hingabe ein. Seine Hingabe begann, als Er auf die Erde kam, und ging noch weiter, als Er zum Kreuz ging. Aber sie geht immer noch weiter, bis zu dem Augenblick, wenn Er uns im Himmel vor sich hinstellen wird. Seine Liebe besteht darin, dass Er uns alles, was Er ist, zur Verfügung stellt. So soll die Liebe eines Mannes zu seiner Frau nicht auf die Zeit beschränkt sein, in der wir Anlass dazu haben. Nach dem Vorbild des Herrn Jesus soll sie allezeit da sein. Das ist die Norm.

Lies noch einmal Epheser 5,22–25.

Was wird von Männern und Frauen in ihrer Ehe erwartet? Warum?

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