Exodus 25:8

Einleitung

Die materielle Stiftshütte und der Dienst darin sind „Abbilder der Dinge in den Himmeln“ (Heb 9:23). Die Stiftshütte ist nicht der wirkliche Wohnort Gottes, sondern stellt bildlich die Wohnung Gottes dar. Gott wohnt nicht in einem „mit Händen gemachten Heiligtum“ (Heb 9:24; 2Chr 6:18).

In der Schrift ist die Rede von drei wirklichen Wohnungen Gottes:

1. der Himmel (1Kön 8:39a; Ps 115:3; 16);

2. der Herr Jesus (Joh 1:14a, wo „wohnte“ buchstäblich „zeltete“ heißt; Kol 1:19);

3. die Gemeinde (Eph 2:22; 1Tim 3:15; Heb 3:1; 6).

Die Stiftshütte ist ein Zelt in der Wüste. Das spricht von der Gemeinde auf der Erde, in der der Heilige Geist wohnt.

Die Stiftshütte ist

1. ein Bild der Wohnung Gottes inmitten seines Volkes;

2. ein Bild seiner Herrlichkeit, so wie Er diese vollkommen offenbart hat im Herrn Jesus;

3. eine bildliche Beschreibung des Weges eines Sünders zu Gott.

Die Beschreibung der Stiftshütte finden wir in den Kapiteln 25–31 in Form einer langen Rede des HERRN an Mose. Die Rede (siebenmal unterbrochen durch „und der HERR sprach“) ist in vier Teile einzuteilen:

1. Die Kapitel 25–27 enthalten die einzelnen Dinge, die dem Menschen ein Bild der Offenbarung Gottes in Christus geben;

2. Die Kapitel 28 und 29 zeigen das Priestertum als ein Mittel, durch das der Mensch Gott nahen kann;

3. Kapitel 30 zeigt im Bild, wie und womit der Mensch Gott nahen kann;

4. In Kapitel 31 gibt Gott Anweisungen, wer die Stiftshütte zu bauen hat.

Sammeln des Materials

Für den Bau der Stiftshütte will der HERR die Mittel, die sein Volk Ihm dafür zur Verfügung stellt, benutzen. Die Mittel sollen Ihm als ein Hebopfer angeboten werden. Es wird nicht als eine Pflicht aufgetragen, sondern erbeten von jedem, „der willigen Herzens ist“ (vgl. 2Kor 9:7).

Wenn wir in Gedanken behalten, dass die Stiftshütte die Offenbarung Gottes für den Menschen ist, dann sehen wir, dass diese Offenbarung mit der Herzensgesinnung verbunden wird. Nur diejenigen, die das, was sie haben, über den täglichen Gebrauch hinaus „heben“ und es dem HERRN als „Hebopfer“ anbieten, haben Gottes Gedanken über seinen Wohnort verstanden.

In allen Materialien wird etwas von Gott und dem Herrn Jesus sichtbar. In den sieben Arten von Material, die nötig sind, sehen wir eine Anzahl Merkmale:

1. Metalle – sprechen von dem, was Gottes Wesen und Natur kennzeichnet.

2. Stoffe – sprechen von der Herrlichkeit des Herrn Jesus als Mensch auf der Erde.

3. Felle – sie kommen von den Tieren und sprechen, wie die Stoffe, von dem Herrn Jesus als Mensch auf der Erde, aber dann speziell in Verbindung mit seinem Werk am Kreuz.

4. Holz – weist auf die vollkommene Menschheit des Herrn Jesus hin.

5. Öl – stellt den Heiligen Geist dar.

6. Spezereien für Salböl und Räucherwerk – stellen die inneren, persönlichen Herrlichkeiten des Herrn Jesus dar.

7. Edelsteine – weisen auf die Herrlichkeiten Gottes hin, wie sie in dem einzelnen Gläubigen widergespiegelt werden.

Alle diese Materialien sollten verwendet werden, um „ein Heiligtum“ zu machen, wo der HERR in der Mitte seines Volkes wohnen kann. Wenn es unser Wunsch ist, dass der Herr Jesus bei seinem Volk, der Gemeinde, wohnen kann, werden wir unser Leben und alles, was wir besitzen, Ihm geben. Die Gemeinde ist sein Haus, aber in dem Bild des Baus der Stiftshütte wird uns gezeigt, wie dies praktisch von uns erlebt werden kann. Völlige Hingabe an Ihn ist notwendig, um die Wahrheit, das Haus Gottes zu sein, in der Praxis zu seiner Ehre in dem Zusammenkommen und Zusammenwohnen der Gemeinde zu verwirklichen.

Wie die Stiftshütte aussehen soll, wird nicht der Fantasie Moses überlassen. Der HERR zeigt ihm das Modell und so soll er es machen. So hat Hesekiel in einer Vision die Gestalt und Form des neuen Tempels gesehen, den er Israel zeigen sollte, „damit sie seine ganze Form und alle seine Satzungen behalten und sie tun“ (Hes 43:11b; vgl. 1Chr 28:19).

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