Exodus 32:20

Mose erzürnt

Mose steigt vom Berg hinab. Die steinernen Tafeln mit den Geboten Gottes sind in seiner Hand. Josua hört den Lärm des Volkes. Er meint, dass das Lärmen mit Kampf und Sieg zu tun habe. Aber er irrt sich. Das ist keine Schande für ihn. Er ist noch jung. Mose, der Ältere, der gereifte Gläubige, der in der Gegenwart Gottes gewesen ist, teilt ihm mit, dass er nicht Kampfgeschrei hört, sondern Wechselgesang.

Junge Gläubige können aus Unerfahrenheit gewisse Äußerungen im Volk Gottes schon mal falsch deuten. Sie meinen, dass in einem Gottesdienst mit viel „Tamtam“ geistlicher Kampf geführt wird. Was dann wirklich los ist, ist ein Tanz um das goldene Kalb. Es wird Gottesdienst betrieben auf eine Art, bei der die Teilnehmer selbst das größte Vergnügen haben. Solch ein Dienst ist ganz nach eigenem Geschmack. Der Name des Herrn wird wohl genannt, aber das hat nichts zu bedeuten. Nach seinem Wort wird nicht gefragt, geschweige denn darauf gehört.

Als Mose sieht, womit sich das Volk beschäftigt, ist seine Empörung groß. Voller Zorn wirft er die steinernen Tafeln aus seiner Hand und zertrümmert sie. Noch bevor Gottes Gesetz in das Lager gekommen ist, hatten sie bereits die beiden ersten Gebote mit Füßen getreten (2Mo 20:3; 4). Gott hatte ihm keinen Auftrag gegeben, die Tafeln in Stücke zu werfen. Aber sein Handeln gibt trefflich wieder, was im Herzen Gottes wegen der Sünde seines Volkes ist.

Auf diesen steinernen Tafeln hatte Gott sich seinem Volk bekannt gemacht. Das Volk sorgte dafür, dass die Offenbarung des Willens Gottes für sie nicht nötig war. Das Gesetz wird am Fuß des Berges, nicht oben auf dem Berg, zerbrochen. Als der Herr Jesus kam, offenbarte sich Gott vollkommen, jetzt nicht als Gesetzgeber, sondern in Liebe. Aber auch diese Offenbarung wird von dem Volk zunichtegemacht. Der Herr Jesus wurde verworfen. Hier unten, auf der Erde, wurde Er ermordet von einem Volk, das Er erlösen wollte.

Danach verbrennt Mose das goldene Kalb. Er vernichtet das Kalb so gründlich, dass dieser Götze mit Wasser vermischt werden kann. Dann gibt er dem Volk seinen selbstgemachten Götzen zu trinken. Er will sie dadurch zu einem tiefen inneren Bewusstsein der Torheit führen, die sie begangen haben. Wenn wir eine Torheit begangen haben, soll das Bewusstsein davon tief in unsere Gewissen eindringen. Wir werden dabei durch das Wort Gottes überzeugt, sei es, dass wir es selbst lesen, oder sei es, dass jemand kommt und es uns vorstellt.

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