Ezekiel 20:28

Israels Abgötterei im verheißenen Land

Mit der Erinnerung an den Götzendienst des Volkes in der Wüste und Gottes Gericht darüber ist die Geschichte der Untreue des Volkes nicht zu Ende. Alle Bemühungen Gottes, das Volk zur Umkehr zu bringen, hat das Volk mit neuer Untreue beantwortet. Hesekiel wird aufgefordert, das Volk auch darauf aufmerksam zu machen (Hes 20:27). Er soll ihnen sagen, dass sie den HERRN gelästert haben, indem sie verräterisch gegen Ihn gehandelt haben. Sie haben Ihn verhöhnt und beleidigt.

Der HERR spricht nun von der Zeit, als Er sein Volk in das Land gebracht hatte (Hes 20:28). In seiner Treue hat Er geschworen, sie dorthin zu bringen. Doch von einem Dank des Volkes an Ihn dafür ist keine Rede. In ihrer Verblendung meinen sie, dem HERRN Opfer darzubringen. Aber anstatt Ihn in der von Ihm vorgeschriebenen Weise und an dem von Ihm erwählten Ort anzubeten, ahmen sie die Nationen nach. Sie bringen „ihre Ärger erregenden Opfergaben“ den Götzen an allen möglichen Orten. In dem Ausdruck „ihre Ärger erregenden Opfergaben“ hören wir den Schmerz des HERRN über ihr Verhalten.

Er wendet sich an das Volk, indem Er sie fragt, warum sie immer wieder auf diese Höhe gehen (Hes 20:29). Er fragt gewissermaßen: „Ist das der Ort, an dem ich bedient werden will?“ Auf diese Weise will Er sie dazu bringen, über ihr törichtes Verhalten nachzudenken und Buße zu tun. Allerdings sind sie auf ihr schlechtes Verhalten nicht mehr ansprechbar. Die hohe Stätte hat den Namen „Bama“ oder „Hohe Stätte“ erhalten und trägt ihn „bis auf diesen Tag“, d. h. bis auf den Tag, an dem Hesekiel sein Buch schreibt. Der Name „Bama“ ist also eine ständige Erinnerung an ihre fortgesetzte Untreue. Er weist darauf hin, dass das ganze Land mit seinen vielen Höhen zu einem großen Opferplatz geworden ist, auf dem den Götzen geopfert wird.

Die Worte „bis auf diesen Tag“ gelten auch in einem geistlichen Sinn. Die Höhen in unserem Leben sind alle Festungen, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erheben. Sie sind die Überlegungen des menschlichen Verstandes. Diese „Höhe der Untreue“ existiert noch und wird niedergeworfen, wenn Christus die Herrschaft in unserem Leben erhält. Diese erhabenen Orte werden niedergeworfen, wenn wir auf die Lehre der Schrift hören. Dann werden sie dem Gehorsam Christi unterworfen (2Kor 10:4; 5).

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