Ezekiel 39:11-15

Einleitung

Dieses Kapitel setzt das vorangegangene fort und zeigt uns, was Gott mit Gog tun wird.

Gog als Beute für Israel

Hesekiel muss weiter gegen Gog weissagen (Hes 39:1). Zum fünften Mal werden die Worte „so spricht der Herr, HERR“ im Zusammenhang mit Gog gehört. Die ersten Worte, die folgen, ähneln denen vom Anfang des vorherigen Kapitels (Hes 38:1-3).

Der HERR wiederholt seine Absicht, Gog aus seiner Heimat in „dem äußersten Norden“ zu holen, um ihn auf „die Berge Israels“ zu bringen (Hes 39:2). Unmittelbar danach sagt Er, dass und wie Er Gog und seine Schar in Israel entwaffnen wird (Hes 39:3). Er stellt durch Hesekiel eine Schlacht dar, in der Gog chancenlos bleibt. Der HERR schlägt ihm einfach den Bogen aus seiner linken Hand und macht seine rechte Hand kraftlos, sodass er seine Pfeile nicht halten kann. Da steht er nun, wehrlos. Dann wird er auf die Berge Israels fallen, zusammen mit allen, die mit ihm hinaufgezogen sind (Hes 39:4). Dort liegen sie, besiegt. Diejenigen, die gedacht haben, reiche Beute zu rauben, werden vom HERRN den Raubvögeln und den Tieren des Feldes zum Fraß gegeben.

Obwohl sich die Heere Gogs, nachdem sie von den Bergen geflohen sind auf dem offenen Feld sammeln, sind sie dem HERRN auch dort nicht gewachsen (Hes 39:5). Er wird sie dort niederschlagen. Es wird geschehen, denn Er hat geredet. Das Land im äußersten Norden, Magog, aus dem Gog gezogen ist, wird der HERR mit seinem Feuer richten (Hes 39:6). Das Feuer wird auch zu den Küstenländern kommen, die in Sicherheit leben. Möglicherweise sind damit die Länder gemeint, die an der Küste des Schwarzen und des Kaspischen Meers liegen.

Was Israel betrifft, so wird der HERR seinen heiligen Namen in ihrer Mitte bekannt machen (Hes 39:7). Er wird nicht mehr zulassen, dass sein heiliger Name entweiht wird. Er ist der „Heilige“ – hier nicht „von“ Israel (Ps 71:22; Jes 5:19; Jes 10:20; Jes 12:6; Jes 30:12; Jes 30:15; Jes 41:14; Jes 43:3; Jes 43:14; Jes 45:11; Jes 47:4; Jes 48:17; Jes 54:5; Jes 60:14), sondern – „in Israel“. Er wohnt in der Mitte seines Volkes. Sein Gericht über Gog in seinem Land macht das noch einmal deutlich. An jenem Tag, dem Tag, von dem Er gesprochen hat, dass Gog gerichtet werden soll, und dem Er entgegengesehen hat, wird ein fester Friede herrschen, an dem niemand etwas ändern kann (Hes 39:8). Dann wird es ungestörten, vollen Frieden in Israel und in der Welt geben.

Die Zerstörung selbst wird mit wenigen Worten beschrieben. Die Beschreibung der Folgen ist viel ausführlicher. Die Feinde glauben, dass sie Israel als Beute auflauern werden, aber das Gegenteil geschieht: Die Bewohner Israels werden ihre Räuber berauben und ihre Plünderer ihrerseits plündern (Hes 39:9; 10). Dieser Abschnitt erinnert an den Bericht aus dem Buch Ester über die Juden in Susan. Sie wurden ebenfalls zunächst von ihren Feinden mit dem Tod bedroht, am Ende aber wird der Spieß umgedreht (Est 9:1-10).

Die Waffen der Armeen von Gog werden als Brennholz dienen. Es ist ein riesiges Arsenal. Man wird damit bis zu sieben Jahre lang Feuer machen können. Normalerweise werden erbeutete Waffen dem eigenen Waffenbestand hinzugefügt. Aber eine Aufstockung des eigenen Waffenbestandes ist nicht notwendig, denn es wird keine Kriege mehr geben. Bei der Ankunft Christi sind die Waffen in Ackergeräte verwandelt worden (Jes 2:4a; Mich 4:3).

Nach der vollständigen Ausrottung Gogs bestimmt der HERR ein Grab für die Gefallenen in Israel (Hes 39:11). Es wird keinen Transport der Leichen in ihr eigenes Land geben. Der Ort des Grabes ist „das Tal der Wanderer“. Dieses Tal wird ein Massengrab werden, sodass es nicht mehr als Durchgangsstraße für Reisende genutzt werden kann. Das Tal wird einen neuen Namen erhalten: „Tal der Menge Gogs“.

Das Gemetzel unter den Heeren Gogs wird so groß sein, dass es sieben Monate dauern wird, um alle Leichen oder was von ihnen übrig ist zu begraben (Hes 39:12). An der Beerdigung dieser unzähligen Leichen wird sich die gesamte Bevölkerung beteiligen (Hes 39:13). Der HERR hat den Feind besiegt. Er bekommt die Ehre. Sein Volk hat Anteil am Sieg und beschäftigt sich mit den Ergebnissen. Es ist der sichere Beweis für die völlige Vernichtung des Feindes. Sie hören nicht nur davon, sondern können den Beweis dafür gleichsam anfassen.

Sieben Monaten nach dem die Massen begraben sind, werden ausgewählte Männer damit beschäftigt sein, die Überreste des Feindes aufzuspüren (Hes 39:14). Diese Suche ist notwendig, um das Land vollständig zu reinigen (vgl. 4Mo 19:16). Unterstützt werden sie bei dieser Aufgabe von denen, die durch das Land ziehen und dabei hier oder dort ein Menschengebein entdecken (Hes 39:15). Wenn sie ein Menschengebein sehen, sollen sie sie kenntlich machen, damit die Bestatter die Menschengebeine leicht bemerken und sie im Massengrab begraben können. Auf diese Weise wird das Land gereinigt werden.

Der Name des Massengrabes ist mit dem Namen der Stadt Hamona verbunden (Hes 39:16). Hamona bedeutet „Menge“. Wenn alle Überreste der Menge von Leichen an diesem einen Ort begraben sind, wird das Land gereinigt sein.

Copyright information for GerKingComments