Ezekiel 46:23

Die Kochhäuser des Tempels

Der Rundgang wird fortgesetzt. In Hesekiel 44,4 befinden sich der Mann und Hesekiel am inneren Nordtor. Der Mann führt Hesekiel nun durch den Eingang neben dem Tor in die heiligen Zellen für die Priester (Hes 46:19; Hes 42:1; 7; 8; 10-13). Die Zellen grenzen an die Nordseite des äußeren Vorhofs, sind aber Teil des inneren Vorhofs. Der Mann erklärt, dass diese Zellen der Ort sind, wo die Priester das Schuldopfer und das Sündopfer kochen und das Speisopfer backen sollen (Hes 46:20).

Das Kochhaus oder die Küche für die Priester ist der Ort, an dem die Opfergaben vorbereitet werden. Die geistliche Bedeutung des Zubereitens der Opfergaben ist, dass man sich ständig mit Christus beschäftigt, indem man die Schriften liest, um in ihnen zu sehen, wer Er ist und was Er getan hat. Lukas, der Schreiber des gleichnamigen Evangeliums, ist – im übertragenden Sinn - im Kochhaus beschäftigt: Er prüft sorgfältig die Dinge, die den Herrn Jesus betreffen und die er von anderen gehört hat (Lk 1:1-4).

Vorhin waren wir bei den Zellen, von denen es heißt, dass die Priester dort die Opfergaben essen dürfen (Hes 42:13; Hes 44:29). Im Zusammenhang mit dem Kochhaus hält dies eine wichtige Lektion für den Schriftforscher bereit. Nach dem Schriftstudium, das „am Kochhaus“ stattfindet, folgt das „Essen in den Zellen“. Das deutet darauf hin, dass wir in der Gemeinschaft mit Gott in unserem Herzen verarbeiten, was wir bei der Untersuchung der Schrift an Wahrheiten entdeckt haben, sowohl über den Herrn Jesus als auch über uns selbst. Es bringt uns zur Selbstprüfung und, wenn nötig, zur Selbstverurteilung und zum Bekenntnis und zur Anbetung Gottes.

Das Kochhaus des Priesters ist ein vom Volk getrennter Ort. Es soll kein Kontakt mit dem Volk bestehen, das sich im äußeren Vorhof befindet. Die Folge der heiligenden Wirkung des Opfers ist, dass das Volk schuldig wird und ein Lösegeld zahlen oder ein Sündopfer darbringen muss (vgl. Hes 44:19; 3Mo 6:4; 11; 20).

Dann bringt der Mann Hesekiel aus dem inneren Vorhof in den äußeren Vorhof und führt ihn an dessen vier Ecken entlang (Hes 46:21). In den vier Ecken sind so genannte „geschlossene Höfe“, die alle gleich groß sind (Hes 46:22). Um jeden dieser geschlossenen Höfe herum ist eine Steinreihe und in jedem von ihnen ist ein Kochhaus (Hes 46:23).

Wieder erklärt der Mann ihren Zweck. Diese Kochhäuser sind die Orte, an denen die Leviten die Schlachtopfer kochen, die das Volk bringt (Hes 46:24; vgl. 1Sam 2:12-17). Diese Opfer sind die Friedensopfer. Der Priester und der Opfernde essen das Fleisch des Friedensopfers zusammen. Sie tun das mit dem HERRN, dem das Friedensopfer geopfert wird (3Mo 3:1; 6; 12; 3Mo 7:19b; 30-34).

Copyright information for GerKingComments