Ezekiel 5:16

Bedeutung des Haarteilens

Die Worte „so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR“ sind gleichbedeutend mit einem Eidschwur des HERRN (Hes 5:11). Er drückt sich in diesem Buch mehrere Male auf diese Weise aus (Hes 5:11; Hes 14:16; 18; 20; Hes 16:48; Hes 17:16; Hes 18:3; Hes 20:31; 33; Hes 33:11; Hes 34:8; Hes 35:6; 11). Er schwört bei seinem eigenen Leben. Das bedeutet, dass seine Entscheidung absolut ist. Das gilt immer für alles, was Er sagt, aber Er will Jerusalem mit der Ernsthaftigkeit seiner Entscheidung im Gewissen erreichen. Er ist zudem sehr ergrimmt über ihre Sünden. Diese sind in der Tat keine Kleinigkeit. Jerusalem hat sein Heiligtum verunreinigt durch ihre Scheusale, das sind die Götzen, und mit ihren Gräueltaten, das ist ihr Götzendienst, die Dinge, die die Einwohner Jerusalems für ihre Götzen tun.

Deshalb wird der HERR sein Auge „abziehen ohne Mitleid“ und Jerusalem nicht verschonen. Er wird sich nicht mehr erbarmen, wie Er es in der Vergangenheit so oft und immer wieder getan hat. Die Ursache dafür liegt nicht in fehlender Barmherzigkeit Gottes, sondern in der Widerspenstigkeit der Stadt, die mit ihren Ungerechtigkeiten nicht brechen will. Deshalb muss Er Jerusalem richten, und es gibt kein Entrinnen für die Stadt (vgl. Ps 130:3).

Wegen der Belagerung der Stadt wird ein Drittel durch Pest und Hungersnot umkommen (Hes 5:12). Pest und Hunger gehören zusammen. Die Pest ist eine Folge der Hungersnot. Wer sich durch Flucht der Zucht Gottes entziehen will, wird durch das Schwert des Feindes getötet werden. Diejenigen, die gefangengenommen und überall hin zerstreut werden, werden selbst in der Zerstreuung durch das Schwert fallen.

Wenn Gott dieses strenge Gericht über Jerusalem bringt und sein Zorn auf ihren Bewohnern ruht, wird sein Grimm gestillt werden (Hes 5:13). Nach allem, was Er vonseiten Jerusalems erdulden musste, nach allen ihren Beleidigungen, mit denen sie Ihn gekränkt haben, wird Er sich frei von ihr fühlen, wenn Er sich ihr auf diese Weise zu erkennen gegeben hat. Er wird es nicht zulassen, dass Er sich endlos verspotten lässt. Er ist ein eifernder Gott und wird seinen Zorn an der Stadt vollstrecken, weil Jerusalem Ihn dazu gezwungen hat. Er macht eine Einöde aus Jerusalem (Hes 5:14). Die Nationen rings um die Stadt her werden von der Schmach hören, die Jerusalem zugefügt wurde. Der schändliche Untergang der Stadt wird von jedem gesehen werden, der an ihr vorbeigeht.

Die Gerichte, die Gott in seinem Zorn an der Stadt vollzieht, drücken seinen Zorn und Grimm aus (Hes 5:15). Es sind Strafen des Zorns und des Grimmes. Gott lässt seine tiefe Empörung in diese Worte erkennen. Was Er Jerusalem in seinen Gerichten angetan hat, liefert den umliegenden Nationen Stoff für Hohn und Spott. Aber nicht nur das. Es liefert auch Unterricht und Anlass zum Entsetzen.

Es gibt auch eine warnende Botschaft an die Nationen: Jerusalem und die Nationen sollen erkennen, dass Er, der Herr, diese Gerichte angedroht und umgesetzt hat. Es sind keine Worte ohne Bedeutung. Es sind keine Drohungen eines ohnmächtigen Zorns, dem die Kraft fehlt, sich durchzusetzen. Was Gott sagt, das tut Er.

Er hat eine Hungersnot angekündigt, die in die Stadt kommen wird (Hes 5:16). Das ist keine leere Drohung, sondern Er wird die Hungersnot als „böse Pfeile“, die Er selbst schießt, in die Stadt kommen lassen. Diese Pfeile werden zur Zerstörung führen und sie ins Verderben stürzen. Der Hunger wird zunehmen und das Brot wird fehlen, um den Hunger zu stillen. Egal wie verzweifelt sie suchen werden, es wird kein Brot da sein.

Die Hungersnot wird vom HERRN geschickt werden, und in ihrer unmittelbaren Folge werden auch die bösen Tiere kommen (Hes 5:17). Beide Plagen werden sie ihrer Kinder berauben. Zusätzlich zu diesen beiden Plagen kommen noch Pest und Blutvergießen. Diese werden unter ihnen wüten und ihre Opfer fordern. Die Kombination dieser vier Gerichte wird zu einer vollständigen Zerstörung und Ausrottung führen. Es besteht kein Zweifel, dass es so kommen wird, denn „ich [mit Nachdruck], der HERR, habe geredet“.

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