Genesis 20:6

Gott spricht zu Abimelech

Für seinen zu Fall gekommenen Knecht greift Gott in Gnade ein und erscheint dem Abimelech in einem Traum. Gott wird sich immer für die Seinen gegen ihre Feinde stellen (Sach 2:12) und sie gegen die Welt in Schutz nehmen (4Mo 23:7-10; 18-23; 4Mo 24:2-9). Im Traum bestraft Er den Abimelech für sein Verhalten (1Chr 16:22; Ps 105:15). Das nimmt jedoch nichts davon weg, dass die ganze Geschichte für Abraham sehr demütigend ist, wie der weitere Verlauf zeigt.

Es findet sich bei Abimelech in gewisser Hinsicht Respekt für das, was Gott sagt, aber sicherlich kein Eingeständnis der Schuld. Er rechtfertigt sich. Gewiss trug Abraham größere Verantwortung als Abimelech, aber das spricht Abimelech nicht frei. Sein Beteuern der Unschuld und Reinheit der Hände wird in diesem Fall von Gott anerkannt. Aber in dem Licht der Gegenwart Gottes erkennt er auch keine seiner anderen Sünden, die reichlich in seinem Leben vorhanden waren.

Gott sagt ihm, dass Er in diesem Fall verhindert hat, dass er sündigt. Es wäre eine schwere Sünde gewesen, denn die Frau, die er genommen hat, ist verheiratet. Sie gehört zu einem Mann. Sie zu nehmen, würde Ehebruch bedeuten, aber Gott verhindert es. Es wird manchmal Sünde geplant und im Herzen vorbereitet, die nie in die Tat umgesetzt wird, weil Gott Menschen davon zurückhält. Dies gilt auch für diejenigen, die Ihm gehören, wie wir in der Geschichte von David sehen, als er Nabal für die Behandlung bestrafen will, die er von diesem Mann erfahren hatte. Um das zu verhindern, gebrauchte Gott Abigail, aber Ihm gebührt dafür die Ehre (1Sam 25:32; 33).

Dass Abimelech falsch gehandelt hat, kann man an der Strafe sehen, die Gott Abimelechs Volk auferlegt. Auch kann er von dieser Strafe nur dann befreit werden, wenn Abraham für ihn bitten würde. So redlich war er auch wieder nicht. Aber so ist eben der Namenschrist, der sich immer selbst gegenüber Gott und Menschen verteidigt. Beugung kennt er nicht. Die Fehler anderer werden groß aufgebauscht, die eigenen Fehler werden wegdiskutiert. Auch wir können uns so verhalten.

Das Wort „Prophet“ kommt hier zum ersten Mal im Alten Testament vor. Bei „Prophet“ müssen wir nicht nur an das Vorhersagen der Zukunft denken. Es ist nicht einmal die Grundidee. Ein Prophet gibt die Worte einer anderen Person weiter (2Mo 7:1), hier von Gott. Gott benutzt einen Propheten, um seinem Volk oder sogar denjenigen, die nicht zu seinem Volk gehören, etwas mitzuteilen, was Er für notwendig hält, damit der Empfänger dies weiß.

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