Genesis 27:16

Verschwörung

Rebekka hörte von dem Vorhaben Isaaks. Das machte ihr Sorge, sie fürchtete, der göttliche Segen würde Jakob entgehen. Statt Isaak anzusprechen, um ihn an die Absicht Gottes zu erinnern, den Jüngeren vor dem Älteren zu segnen, greift sie zu einer List. Es ist eine Sache, die Gedanken Gottes zu kennen, und eine andere Sache, in welcher Art und Weise man sie realisiert. Es ist furchtbar, Gott durch Betrug zu helfen.

Hätte Gott ihr denn keine Antwort gegeben, wenn sie mit diesem Problem zu Ihm gegangen wäre? Früher hatte sie das getan (1Mo 25:22). Sie hatte so einmütig mit Isaak begonnen. Sie hatten einander vom HERRN empfangen (1Mo 24:1-4; 12-15; 57-67). Zusammen hatten sie Ihn gesucht, um Kinder zu bekommen (1Mo 25:21). Nun betrügt sie ihren Mann. Sie meint, Jakob dadurch den Segen zu sichern, aber sie verliert Jakob deswegen.

Der Betrug wird mit Hilfe von zwei Ziegenböckchen und ihren Fellen durchgeführt. Später wird Jakob auf dieselbe Weise betrogen werden (1Mo 37:31-34). Jakob hat zunächst noch Vorbehalte. Er denkt mit, aber nur in negativem Sinn. Er denkt nur daran, was die Folgen sein könnten, wenn der Betrug entdeckt wird. Es gibt keine Schuldgefühle, sondern nur Angst vor dem Fluch bei Entdeckung. Rebekka erklärt sich bereit, den Fluch auf sich zu nehmen. Sie sieht eine Lösung. Die Felle bringen den Ausweg. Rebekka bereitet das schmackhafte Gericht, „wie sein Vater es gern hatte“ (1Mo 27:14b). Sie bereitet die Ziegenböckchen so, dass es einem Wildbret ähnlich ist, wodurch es „eine trügerische Speise“ (Spr 23:3) wird.

Es ist sehr übel, in einer Ehe die gegenseitige Kenntnis, die Mann und Frau voneinander bekommen haben, für die eigenen Pläne zu missbrauchen. Hier untergräbt die Kenntnis ihre Einheit, während eigentlich das, was Eheleute voneinander wissen, dazu dienen sollte, ihre Ehe zu festigen. Aber hier gibt es keine Offenheit mehr. Sie spielen Verstecken voreinander.

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