Genesis 27:43

Rebekka will, dass Jakob flieht

Dass Esau ein Ungöttlicher ist, geht auch aus dem hervor, was er in seinem Herzen sagt. Er spricht über das Erschlagen seines „Bruders Jakob“. Hier manifestiert sich der Geist des Kain, der „aus dem Bösen war und seinen Bruder ermordete“ (1Joh 3:12).

Rebekka und Jakob haben beide gewonnen, wenn es darum geht, dass sie bekamen, was sie wollten, obwohl sie nicht mehr bekamen als das, was Gott ihnen hatte geben wollen. Sie haben aber auch viel von dem verloren, was sie sicherstellen wollten. Das sehen wir hier.

Rebekka will, dass Jakob flieht. Ihrer Meinung nach würden dazu einige Tage ausreichen (1Mo 27:44). Die Realität ist, dass sie ihn nie wieder sehen wird. Rebekka erfährt dadurch auch die Folgen ihrer gemeinsamen Täuschung. Der gestohlene Segen bringt nur Leid und Entfremdung. Jakob sollte 20 Jahre lang ein Umherziehender werden. Das hatte er sich selbst zu verdanken.

Es scheint, dass Rebekka in 1Mo 27:46 noch einen Trick anwendet. Sie spricht mit Isaak über die Frauen von Esau und seufzt, dass Jakob nicht „eine Frau nähme … von den Töchtern des Landes“. Damit sagt sie indirekt, dass Jakob weggehen muss. Was als eine Flucht vor Esau gedacht ist, wird auf diese Weise eine erlaubte Abreise, mit dem Segen Isaaks. Dass es in Wirklichkeit eine Flucht ist, sagt der Prophet Hosea (Hos 12:13a).

Dass Gott durch allen Betrug und alle List hindurch doch seine eigenen Pläne mit Jakob erfüllt, ist eine Sache, die große Bewunderung hervorruft. So ist Gott, der das Versagen der Menschen – auch der Seinen – zur Erfüllung seiner Pläne gebrauchen kann. Das mindert in keinem Fall die Verantwortung des Menschen, doch es vermehrt in jedem Fall die Anbetung, die Gott dafür gebührt. Die Geschichte Jakobs beginnt mit List und Betrug; die letzte Aktivität, die wir von Jakob lesen, ist, dass er anbetet (Heb 11:21).

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