Genesis 3:15

Gott der HERR urteilt

In seiner Antwort auf die Verteidigung von Adam und Eva richtet sich Gott zuerst an die Schlange, da sie das Instrument bei der Verführung zur Sünde war. Ohne die Schlange zu hören, verflucht Gott sie. Die Schlange vernimmt sofort das Urteil, ohne die Möglichkeit zu einer Reaktion. Kriechen auf dem Bauch zeigt eine extrem große Demütigung und extrem großes Elend an (vgl. Mich 7:17a; Ps 44:26).

In dem Fluch spricht Gott auch von „dem Samen der Frau“, was ein Hinweis auf den Herrn Jesus ist (Gal 4:4). Er wird Satan den Kopf zermalmen und Satan wird Ihm die Ferse zermalmen. Wenn die Ferse zermalmt ist, ist es unmöglich zu gehen. Bei dem Herrn Jesus ist das so geschehen, als die Menschen, von Satan geführt, Ihm am Kreuz die Füße durchbohrt und Ihn getötet haben. Aber gerade durch das Kreuz erreicht Er den Sieg und zermalmt Satan den Kopf (Kol 2:15).

Nach dem Fluch über die Schlange und der Aussicht auf den Sieg über den Verführer spricht Gott sein Urteil über die Sünde des Menschen. Erst nennt Er die Folgen der Sünde für die Frau und dann für den Mann. Sie werden nicht verflucht. Die Folgen für sie sind eine Erschwerung der Aufgaben, die Gott jedem von ihnen gegeben hat.

Es ist Gottes Absicht, dass die Frau Kinder bekommt, also schwanger wird (1Mo 1:28a). Offenbar waren Schwangerschaft und Geburt ursprünglich schmerzlos. Das wird nicht mehr der Fall sein. Die Schwangerschaft wird viele Unannehmlichkeiten mit sich bringen und mit Kindergebären werden Schmerzen verbunden sein. Die Sünde hat die Frau körperlich geschwächt, wodurch Schwangerschaft und Geburt mit Mühsal geschehen werden.

Diesem Urteil wird hinzugefügt, dass ihr Verlangen nach ihrem Mann sein wird und dass er über sie herrschen wird. Dies ist das Ergebnis ihres verkehrten Verhaltens, indem sie das Gespräch mit der Schlange führt, ohne Adam einzubeziehen. Auch hat sie Adam in ihre Sünde hineingezogen, indem sie ihm von der Frucht gegeben hat. Anstatt eine Hilfe für ihn zu sein, hat sie ihn zur Sünde verführt. In diesem Urteil spricht Gott aus, dass sie wirklich abhängig von ihrem Mann sein wird, und dass er ihr sagen wird, was zu tun ist. Darin liegt gleichzeitig ihr Segen.

Das Urteil über Adam ist zweifach. Um seinetwillen ist der Erdboden verflucht, und er wird zum Staub zurückkehren, das heißt den physischen Tod sterben. Weil Adam auf seine Frau gehört hat, hat er seine Führerschaft über die Schöpfung geleugnet. Als Strafe wird die Natur künftig gegen ihn in Rebellion sein. Auch die Natur ist von den Folgen des Sündenfalls betroffen (Röm 8:20). Sie bringt fortan auch Dornen und Disteln hervor. Adam wird nicht mehr in der Lage sein, die Natur zu verwalten.

Für seinen Lebensunterhalt muss er den Erdboden mit großer Anstrengung bearbeiten. Daraus kommt das für ihn notwendige Brot hervor (Hiob 28:5a; Ps 104:14). Dies wird sein Teil sein, solange er lebt. Aber auch die Zeit des physischen Todes kommt. Weil er das göttliche Gebot übertreten hat, hat er Gott beiseitegestellt. Durch das Urteil, dass er zum Staub zurückkehren wird, muss er sich der Nichtigkeit seines Seins bewusstwerden (Ps 104:29; Ps 103:14; Pred 3:19; 20; Pred 12:7).

Der Auftrag zu arbeiten gilt noch immer. Wer nicht arbeitet, obwohl er es kann, ist ungehorsam Gott gegenüber und verdient es nicht, Essen zu bekommen (2Thes 3:10). Der Herr Jesus hat gearbeitet (Joh 5:17). Prophetisch sagte Er sogar, dass Er umsonst gearbeitet habe: „Ich aber sprach: Umsonst habe ich mich abgemüht, vergeblich und für nichts meine Kraft verzehrt“ (Jes 49:4).

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