Genesis 3:5

Der Sündenfall

Es gelingt der Schlange, Eva durch ihre List zu verführen (2Kor 11:3). Eva sieht die Dinge nun nicht mehr so, wie Gott sie gesagt hat, sondern wie die Schlange es ihr vorgaukelt. Hören wir nicht auch häufig Stimmen in Bezug auf deutliche Aussagen des Wortes Gottes, z. B.: „Du musst die Dinge anders sehen“? Wer sich dem öffnet, verliert Gottes Sicht auf die Dinge und wird zur Beute eines anderen. Anstatt die Schlange an Adam zu verweisen, beginnt Eva selbst ein Gespräch mit ihr. Sie öffnet sich deren Einflüsterungen. Ihre Antwort zeigt schon, dass das suggestive Reden der Schlange erfolgreich ist.

Aus ihrer Antwort geht hervor, dass in ihrem Denken der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen in der Mitte des Gartens steht (1Mo 3:3), während Gott den Baum des Lebens in die Mitte des Gartens gestellt hat (1Mo 2:9). Wenn der Mensch einen anderen Mittelpunkt hat als Gott, liegt er immer falsch. Ihre Antwort verrät noch etwas: Sie fügt dem Gebot Gottes etwas hinzu. Gott hatte gesagt, dass sie nicht davon essen sollten; Eva macht daraus, dass sie nicht von der Frucht essen und sie auch nicht anrühren sollten. Sie macht das Gebot Gottes schwerer, als Gott es gegeben hatte.

Jetzt hat die Schlange eine gute Möglichkeit, um ihr tödliches Gift einzuspritzen. Die Schlange leugnet offen die Güte Gottes. Sie stellt Ihn als jemanden dar, der den Menschen das Gute vorenthält. Damit sagt sie eigentlich: Gott hat euch nicht wirklich lieb. Das ist die höchste denkbare Verunehrung Gottes, der LIEBE ist: „Gott ist Liebe“ (1Joh 4:8; 16). Mit dieser Darstellungsweise von Gott hat Satan auch immer wieder zahllose Erfolge verbucht.

Die Frau ist jetzt in ihrem Denken so irregeleitet, dass sie die „Ansicht“ Satans übernimmt. In der Meinung, dass Satan das Beste mit ihr vorhat, vertraut Eva ihm mehr als Gott. Sie beurteilt Gott anhand der Lüge Satans. Sie schaut auf den Baum und sieht ihn so, wie ihn Satan vorgestellt hat. Es ist tatsächlich eine prachtvolle Frucht. Sollte man davon nicht essen dürfen? Das kann Gott doch so nicht gemeint haben. Die Begierde, von der Frucht zu nehmen, ist geboren.

Durch die Begierde verführt und verlockt, wird sie besessen von dem Verlangen, das Satan in ihr geweckt hat: Einsicht zu bekommen und dadurch wie Gott zu sein. Das Begehren gebiert die Sünde; die Sünde aber gebiert den Tod (Jak 1:14; 15). Sie nimmt und isst und gibt auch ihrem Mann und dieser isst auch. Dramatische Taten mit unwiderruflichen, tief tragischen Folgen. Mit ihrem Tun lassen sie erkennen, dass sie Gott für den Genuss einer Frucht verwerfen.

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