Genesis 37:23

Joseph wird verworfen und verkauft

Joseph wird in eine Grube geworfen. Sie machen sich nichts aus der Seelenangst ihres Bruders und seinem Flehen um Erbarmen (1Mo 42:21). Ihre Herzenskälte wird deutlich, als die Brüder sich nach dieser Tat ruhig hinsetzen, um zu essen. Die Idee, dass sie von seiner möglichen Herrschaft erlöst sind, gibt ihnen Frieden und Freude (vgl. Off 11:10).

Amos weist in seiner Prophezeiung auf das hin, was die Brüder hier tun. Er gebraucht ihr Vorbild, um die Haltung des Volkes Gott gegenüber zu verurteilen. Er verwendet keine weiche Sprache: „Die Wein aus Schalen trinken und sich mit den besten Ölen salben und sich nicht grämen über die Wunde Josephs“ (Amos 6:6).

Amos stellt mit diesen Worten fest, dass, während Israel unter den Folgen der Sünde seufzt, seine Bewohner sich der Sorglosigkeit, Genusssucht und Bequemlichkeit ergeben. Alle Gaben, die Gott ihnen gegeben hatte, gebrauchten sie für sich selbst. Das Streben nach persönlichem Vergnügen drängt den Zustand des Volkes Gottes in den Hintergrund. Israel ist in Not, wobei die größte Not wohl diese ist, dass das Volk seine Not nicht sieht. Es lacht und tanzt seinem Untergang entgegen.

Auch heute noch nimmt man in der Christenheit gleichgültig hin, dass die ganze Gemeinde in unzählige Stücke zersplittert ist. Es wird sogar gutgeheißen, indem man über die „bunte Vielfalt von Gott“ spricht. Das Streben nach eigener Bequemlichkeit macht uns unempfindlich gegenüber dem Verfall in der Gemeinde und den Spaltungen, die es gibt.

Als die Ismaeliter kommen, macht Juda den Vorschlag, Joseph zu verkaufen. Die Ismaeliter sind Nachkommen Abrahams über Hagar (1Mo 16:15). Die Midianiter sind Nachkommen Abrahams über Ketura (1Mo 25:1; 2). Die Brüder verkaufen Joseph an verwandte Kaufleute. Die Brüder verkaufen ihren Bruder für noch weniger Geld als ein Sklave wert ist (2Mo 21:32). Hier offenbart sich der Judasgeist, der den Herrn Jesus für Geld überlieferte (Mt 26:14-16).

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