Genesis 49:23

Joseph

Es ist nicht verwunderlich, dass der Segen, den Jakob dem Joseph (bedeutet „Er wird hinzufügen“) gibt, nach Länge und Inhalt der größte von allen ist. Jakob spricht über das, was Gott alles für Joseph vorgesehen hat. Es ist nicht schwierig, in Joseph ein Bild des Herrn Jesus zu sehen.

Jakob benutzt drei Vergleiche für Joseph. Der erste Vergleich bezieht sich auf einen Fruchtbaum, dessen Zweige über die Mauer wachsen. Er trägt Frucht, weil er am Quell steht. Indem er sich am Quell labt, an Gott selbst, sich von Ihm abhängig weiß, trägt er reiche Frucht für Gott (Jer 17:8; Ps 1:3).

Frucht gibt es da, wo ein „Quell“ der Gemeinschaft und eine „Mauer“ der Absonderung sind. In Vollkommenheit war das so beim Herrn Jesus. Er trägt nicht nur Frucht innerhalb der Mauer des Volkes Israel, sondern seine Frucht ist auch außerhalb Israels für jeden, der an Ihn glaubt (Mk 7:24-30; Joh 4:39-42). Gleichzeitig lebt Er in vollkommener Gemeinschaft mit seinem Vater.

Der zweite Vergleich bezieht sich auf einen Bogenschützen. „Mörderische Pfeile“ werden auf ihn abgeschossen (Jer 9:7; vgl. Eph 6:16b). Denke an die Behandlung durch seine Brüder und die Frau von Potiphar. Auch auf Christus wurden solche Pfeile abgeschossen, die Er mit Pfeilen aus dem Wort Gottes beantwortete: „Es steht geschrieben“ (Mt 4:1-10). Alle unsere Kraft, Versuchungen zu widerstehen und Erprobungen zu ertragen, kommt von Gott. Seine Gnade reicht für uns aus, und seine Kraft wird in unserer Schwachheit vollbracht.

Joseph reagierte auf diese Pfeile mit treffsicheren Pfeilen. Er reagierte in der Kraft Gottes, der mit seinen Händen die Hände Josephs stärkte. Man hat das wohl verglichen mit einem kleinen Kind, das die schweren Koffer seines Vaters tragen will. Es kann den Koffer unmöglich selbst heben. Doch es schafft es, den Koffer zu heben, weil die starke Hand des Vaters um seine Hand greift und zusammen mit seiner Hand den Koffer hebt.

Die Namen, die Jakob für Gott benutzt, zeigen, dass er viel über Gott gelernt hat. Dadurch kannte er Gottes Gedanken über den Segen, den Er geben will, und den Er auch zu geben imstande ist. Er ist doch auch der „Allmächtige“!

Der Segen ist dreifach:

1. Segnungen des Himmels droben,

2. Segnungen der Tiefe, die unten liegt und

3. Segnungen der Erde: der Brüste (Nahrung) und des Mutterleibes (neues Leben).

Jakob sieht, dass der Segen, den er seinem Sohn gibt, weit über die Segnungen hinausgeht, die den Erzvätern zugesagt worden sind. Alles wird auf „das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern“ kommen. „Abgesonderter“ heißt buchstäblich „Nasiräer“. Das ist der dritte Vergleich, den Jakob benutzt. Hier finden wir zum ersten Mal den Begriff „Nasiräer“. Aus 4. Mose 6 lernen wir, dass es sich um jemanden handelt, der sich freiwillig Gott weiht (4Mo 6:1-7).

Der Herr Jesus war der wahre Nasiräer. Durch Ihn werden seine Brüder, sein Volk und die ganze Erde im Friedensreich gesegnet werden.

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