Genesis 5:29

Noah

Lamech zeugte Noah sowie Söhne und Töchter. Er wurde 777 Jahre alt, „und er starb“. Wie bei Henoch wird auch bei Lamech die wiederholt ähnliche Formulierung von Geburt, Leben, Kinder zeugen und Sterben unterbrochen. Dies geschieht, um das Motiv der Namensgebung seines Sohnes mitzuteilen. Lamech lebte in einer Welt, in der Gewalttätigkeit und Verderben immer mehr zunahmen (1Mo 6:12; 13). Das nahm er wahr. Er begriff und erkannte, dass der Erdboden verflucht war. Inmitten dieser Situation suchte er nach Ruhe. Den Sohn, der ihm geboren wird, nennt er dann auch im Glauben „Noah“, was „Ruhe“ bedeutet.

Mit dieser Ruhe geht auch der Trost einher, worüber Lamech bei der Namensgebung spricht. Daraus ergibt sich eine Verbindung zwischen Ruhe und Trost. In der deutschen Sprache sieht man das nicht, aber es besteht ein Wortspiel zwischen dem Namen Noah („Ruhe“) und dem hebräischen Wort für „trösten“. Sein Verlangen nach dieser Ruhe ist der Wunsch einer gottesfürchtigen Seele. Doch die Ruhe konnte erst nach dem Gericht kommen. Auch Noah konnte diese Ruhe nicht geben. Lamech irrte sich, als er sagte, dass „dieser“ ihn und andere trösten würde. Es ist derselbe Fehler, den auch Eva machte, als sie Kain bekam (1Mo 4:1) und in ihm den verheißenen Nachkommen (oder Samen) sah (1Mo 3:15).

Während Henoch vor dem Gericht weggenommen wird (1Mo 5:24), wird Noah sicher in der Arche durch das Gericht hindurch bewahrt. Noah ist ein Bild des gläubigen Überrestes von Israel, der durch Gott bewahrt wird während der großen Drangsal, die über den ganzen Erdkreis kommen wird (Mt 24:21).

Mit der Erwähnung der Söhne Noahs endet das Geschlechtsregister des Glaubens. Es wird nicht erwähnt, wie alt Noah schließlich wurde. Von Noah werden die Namen seiner drei Söhne erwähnt – und nicht nur einer, wie in allen früheren Fällen – durch den die Geschlechtslinie fortgesetzt wird. Dies weist auch auf die weiteren Entwicklungen hin, die deutlich machen werden, dass mit diesen drei Söhnen ein neuer Anfang gemacht wird.

Obwohl Japhet der Älteste ist (1Mo 10:21), wird Sem zuerst genannt. Das ist wohl so angeordnet, weil durch ihn die Geschlechtslinie bis auf Abraham fortgesetzt wird, den Vorfahren des irdischen Volkes Gottes, Israel. Gott wird deshalb „der Gott Sems“ (1Mo 9:26) genannt. Aus seiner Linie wird schließlich der Christus (Lk 3:23; 36) geboren werden.

Die Sintflut kam im 600. Jahr Noahs (1Mo 7:6), d. h. im Jahr 1656 nach der Schöpfung Adams.

Copyright information for GerKingComments