Hosea 5:8

Lasst die Posaune erschallen

Auf das angekündigte Gericht am Ende des vorangegangenen Verses folgt in diesem Vers ein kriegerischer Lärm. Die Posaune ruft nicht zu einem Festmahl auf, sondern bläst ein Alarmsignal. Der Feind ist im Anzug! Die Zerstörung steht unmittelbar bevor!

Die beiden genannten Städte stehen symbolisch für die Situation, in der sich das Volk befindet. „Gibea“ spricht von tiefem Verfall. Was dort in der Vergangenheit geschehen ist (Ri 19:22; 30), wird jedem, der daran denkt, Schamesröte in die Wangen treiben. Deshalb muss die Posaune genau an diesem Ort geblasen werden. Das Gewissen muss wachgerüttelt werden; es muss ein Aufruf zum Besinnen erfolgen. Das Ergebnis muss das Bekenntnis sein, Gott verlassen und Götzendienst betrieben zu haben, und die Erkenntnis, dass sein Gericht gerecht ist.

In „Rama“ muss die Trompete geblasen werden. Es ist der Ort, an dem Samuel lebte und Israel richtete (1Sam 7:17). Es ist auch der Ort, an dem das Volk zu ihm kam und einen König verlangte, wie die anderen Völker um sie herum (1Sam 8:5). Auch „Beth-Awen“, das zuerst Bethel (= Haus Gottes) genannt wurde, und „Benjamin“, das zu den zwei Stämmen gehört, werden gewarnt. Die Gefahr eines Krieges droht von allen Seiten. Hosea sieht den Feind im Geist herankommen. Er nähert sich von vorne und von hinten. Eine Stadt nach der anderen fällt. Der Feind nimmt nach und nach alle Städte in Besitz.

Das ist ein Bild dafür, wie es im Leben eines Menschen zugehen kann, der zum Volk Gottes gehört. Zuerst fängt er an, weltlich zu denken, dann merkt man es an der Art, wie jemand spricht, und schließlich spiegelt es sich in seinen Handlungen wider. Er hat sich von Gott abgewandt. Deshalb ist es auch in unserer Zeit notwendig, dass das Wort Gottes wie eine mächtige Trompete ertönt, um sein Volk vor den Listen des Feindes zu warnen (2Tim 4:2).

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