Isaiah 43:28

Warum das Gericht kommen muss

Mit seinem Aufruf in Jes 43:26 befiehlt der HERR seinem Volk zu überlegen, ob sie sich erinnern können, ob es irgendeinen Verdienst ihrerseits gibt, durch den Er sie rechtfertigen könnte. Er hat gerade erklärt, dass Er, und Er allein, ihre Übertretungen auslöschen und sie von ihrer Schuld reinigen kann und will. Und weiter, dass, wo dies ihre Schuld ist, Er es nicht um ihretwillen, sondern um seiner selbst willen tun wird.

Die Begleichung von Schulden kann nur auf der Basis von Gnade erfolgen. Das Angebot der Gnade ist demütigend für den Hochmut des Menschen. Sie setzt die völlige Unfähigkeit des Menschen voraus, sich selbst zu retten. Wenn sie anders darüber denken, sollen sie ihren Fall wie vor einem Gericht gegen Ihn vorbringen. Aber Israel kann nicht antworten und schweigt.

Unmittelbar danach zeigt der HERR die Unmöglichkeit eines Erfolgs. Ihr erster Vater hat gesündigt, was uns an Jakob als den Stammvater des Volkes erinnert (Jes 43:22; 28). Ihre Wortführer, die Mittler zwischen dem Volk und dem HERRN, haben sich gegen Ihn versündigt (Jes 43:27). Wir können dabei an Könige, Priester und Propheten denken. Das Volk und auch ihre Führer sind Sünder von Anfang an und in ihrer ganzen Geschichte. Angesichts ihrer hartnäckigen Unbußfertigkeit, besonders bei den Vorstehern des Heiligtums, den Priestern, ist das Gericht unvermeidlich (Jes 43:28).

Der Ausdruck „Jakob dem Bann hingegeben“ bedeutet die Vernichtung eines Volkes, das so tief in Sünde versunken ist, dass es keine Existenzberechtigung mehr hat (vgl. Jos 6:17-18; 21; 1Sam 15:3). Der heilige Ort ist unheilig geworden und Israel ist wie Kanaan und Amalek geworden. Sünde bedeutet, das Ziel zu verfehlen oder die Herrlichkeit Gottes nicht zu erreichen. Anstatt zur Ehre Gottes ist das Volk zur totalen Unehre Gottes geworden. Nur die Gnade ist ihre Hoffnung.

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