Isaiah 65:15

Die Untreuen und die Treuen

In Jes 65:11 kehrt die Prophezeiung zu den Schuldigen zurück, die in den Jes 65:1-7 bedrohlich angesprochen werden. Sie haben den HERRN verlassen. Sie denken nicht daran, Ihn anzubeten. Stattdessen haben sie den Antichristen angenommen (Joh 5:43) und sich götzendienerischen Opfermahlzeiten zu Ehren des „Tieres“ hingegeben. Zwei Objekte der Ehrbezeugung werden erwähnt: „Gad“, der Gott des Glücks oder Jupiter, und „Meni“, der Gott des Schicksals oder Venus.

So gibt es auch heute noch unzählige Menschen, die glauben, dass man im Leben Glück haben muss und dass das Leben vom Schicksal gesteuert wird, es sei gut oder böse. Sie glauben, dass Götter wie Gad und Meni ihr Leben bestimmen. Für den einen decken sie einen Tisch und für den anderen schenken sie gemischten Wein ein. Dieser Tisch ist ein Götzentisch und der Becher ist der der Dämonen.

Paulus hat möglicherweise daran gedacht, als er aufschrieb, was wir in 1. Korinther 10 lesen (1Kor 10:20; 21). Es ist wie ein götzendienerisches, unheiliges Abendmahl, das den Dämonen geweiht ist. Es ist in der Christenheit erkennbar, wo viele heidnische Elemente in die Feier des Abendmahls einbezogen werden. Besonders stark wird dies in der römisch-katholischen Kirche gesehen, die als „eine Behausung von Dämonen“ bezeichnet wird (Off 18:2).

In Übereinstimmung damit erklärt der HERR, dass Er sie für das Schwert bestimmen wird – ein Wort, das den Gedanken von Schicksal enthält. Das Schwert, das der HERR hier als Instrument benutzt, ist der König des Nordens und seine arabischen oder muslimischen Verbündeten. Wie sie vor ihren Bildern niederknien für ihr Glück, so werden sie niederknien müssen, um geschlachtet zu werden (Jes 65:12).

Durch denselben Wortgebrauch klingt in dieser Aussage des HERRN Ironie durch. Er sagt, dass nicht das Schicksal ihre Bestimmung festlegt, sondern Er! Dabei war Er so langmütig zu ihnen. Er hat gerufen, aber sie haben nicht geantwortet. Er hat gesprochen, aber sie haben sich geweigert zuzuhören, und haben wohlüberlegt das gewählt, was Ihm missfällt.

In den Jes 65:13-16 stellt der HERR anschaulich den Gegensatz zwischen diesen Treulosen und seinen Getreuen, die so wandeln, wie es Ihm gefällt, dar. Die treulose Masse hörte nicht, als der HERR rief, aber diese treuen Knechte, die mit dem Knecht des HERRN verbunden sind, haben sehr wohl gehört. Der HERR setzt sich für seine Knechte ein. Mit einem „siehe“ weist Er die Ungehorsamen auf sie hin. Seine Knechte werden essen und trinken, sich freuen und vor Freude singen, während die, die sich vom HERRN abwenden, Mangel leiden und Schande, Angst und Kummer des Geistes erleben werden (Jes 65:13; 14).

Die Namen der Gottlosen werden zum Fluchwort werden (Jes 65:15). Dies bezieht sich auf den Eid, den der Priester gegenüber einer des Ehebruchs verdächtigten Frau aussprechen und die er das bittere Wasser trinken lassen musste, das der Fluch mit sich bringt (4Mo 5:21-24). Israel hat wie eine Ehebrecherin gehandelt. Im Gegensatz dazu wird der HERR seine Knechte bei einem anderen Namen rufen. Dieser Name wird ein Segen sein (Jes 65:16).

Dieser Segen wird verbunden mit „dem Gott der Treue“, wörtlich „dem Gott der Wahrheit“. Das weist auf Gott als den Gott hin, der sein Wort erfüllt und die Verheißungen seines Bundes vollenden wird. Für uns und alle Gläubigen aller Zeiten sind alle Verheißungen Gottes in Christus „Ja“ und „Amen“ (2Kor 1:20; vgl. Off 3:14). An dem zukünftigen Tag wird das erlöste Volk feststehen in einer kraftvollen und ununterbrochenen Verbindung mit dem HERRN.

Das macht deutlich, wie töricht, sinnlos und sündhaft es ist, eigene Wege zu gehen, eigene Absichten zu verwirklichen und Dingen nachzujagen, an denen Gott kein Gefallen findet, statt auf seine Stimme zu hören und sich daran zu erfreuen, seinen Willen zu tun. Durch unseren Wandel mit Gott wird Er alle Verheißungen seines Wortes erfüllen. Er beantwortet ein freudiges Vertrauen zu Ihm mit einem Amen, das Er seinen Zusicherungen hinzufügt. Der Friede eines gehorsamen Herzens und eines vertrauenden Geistes ist es, der den Sonnenschein seines Angesichts genießt und den Frieden einer heiligen Gemeinschaft mit Ihm.

Der HERR versichert, dass die früheren Bedrängnisse, das meint die große Drangsal, eine Zeit der Bedrängnis für Jakob (Jer 30:7), vergessen und vor seinen Augen verborgen sein werden. Stattdessen sagt Er in den folgenden Versen den unaussprechlichen Segen und die Freude voraus, die dem erlösten Israel in dem kommenden Tausendjährigen Tag zuteilwerden wird.

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