Jeremiah 10:25

Gebet für das Volk

Jeremia, der sich hier mit dem Volk eins macht, bringt zum Ausdruck, dass er weiß, dass nicht der Mensch seinen eigenen Weg bestimmt, sondern der HERR (Jer 10:23; Spr 20:24; Ps 37:23; Spr 16:9). Der Mensch ist völlig abhängig von Ihm, auch wenn er sich Ihm widersetzt. Wer zu dieser Einsicht kommt und sie annimmt, hat den Weg zurück zu Ihm gefunden. Das Ergebnis ist Ruhe für die Seele und Vertrauen in Ihn, aber auch die Erkenntnis, dass die Strafe verdient ist.

Die Erkenntnis, dass Gott alle Dinge leitet und regiert, führt zur Hingabe an Ihn. Es geht nicht darum, die Verantwortung zu beseitigen, sondern zu sehen, dass alles in seiner Hand liegt. Er bestimmt den Lauf der Dinge und nicht der Mensch in seiner Rebellion gegen Gottes Willen. So wie ein Kapitän seinen Anker nicht innerhalb des Schiffes, sondern außerhalb des Schiffes auswirft, so darf der Mensch sein Heil nicht von sich selbst erwarten, sondern von dem Herrn. Er darf nicht den Weg der Menschen ohne Gott lernen (Jer 10:2), sondern er muss lernen, den Weg des Herrn zu gehen.

Mit der Anerkennung von Gottes gerechtem Handeln kommt auch die Frage nach Strafe oder Zucht oder Korrektur (Jer 10:24). Wieder macht sich Jeremia eins mit dem Volk. Die Frage wird nicht Im Hochmut gestellt. Es ist eine Frage, die in der Erkenntnis gestellt wird, dass, wenn wir bekommen, was wir verdienen, nichts mehr von uns übrig sein wird. Dann stehen wir auf dem Boden der Gnade und wir werden seine Korrektur als einen Beweis der Gnade sehen können.

Wenn es um das totale Gericht geht, soll es über Menschen sein, die Gott nicht kennen und Ihn nicht anrufen und die sein Volk missbraucht haben (Jer 10:25). Wenn das Gericht schon so streng über die ist, die Ihm nahe sind, wie streng muss es dann über die sein, die Ihn verwerfen (Spr 11:31; vgl. 1Pet 4:17).

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